Hoch mit der C-Klasse: Der Mercedes GLC im JCB-Check

Die Zulassungszahlen von SUV kennen im Moment nur eine Richtung nach oben: Der sprichwörtliche Hype um  die Fahrzeuge mit dem großen Raumangebot, der hohen Sitzposition und (mitunter) auch ein wenig Gelände-Eigenschaften macht vor (fast) keinem Hersteller mehr halt. Im JCB-Check der Mercedes GLC 220 d 4MATIC

Mercedes CLG 03Fast 21 Prozent betrug der SUV-Marktanteil im ersten Quartal des Jahres 2016. Mehr hatten nur noch die Kompaktwagen mit etwas mehr als 25 Prozent zu verbuchen.  Galten Fahrzeuge dieser Art über lange Jahre hinweg als Nischenprodukte für Menschen, die sich (bei der Arbeit oder beim Freizeit-Vergnügen) Hände und Kleidung schmutzig machten, so ist der SUV längst salonfähig geworden. Das Gros der Autobauer kann es sich kaum noch leisten, in diesem Genre nicht vertreten zu sein. Oder es modifziert seine Produkte und passt sie Zeitgeist und Prodzuktions-Kapazitäten an. So wie Merecdes. Denn der neue GLC ist nichts Anderes als die zweite Generation des GLK.

Da die Stuttgarter  aber ihre  Nomenklatur geändert haben, und der letzte Buchstabe immer ein Hinweis auf die Plattform des Fahrzeugs ist – in diesem Falle die C-Klasse – wurde aus dem kurzen, sportlichen SUV eben ein GLC. Verändert hat sich beileibe aber nicht nur der Name, sondern auch der optische Auftritt. War der GLK noch kantig und von wuchtigem Gepränge, gibt sich der GLC mit runden, ein wenig weich gespülten Formen; dynamisch und sportlich-lässig zugleich.

Lassen Sie mich mit zwei Kürzeln anfangen, die das Fahrzeug gut charakterisieren: 4Matic und 9D. Das erste steht – wie immer bei Mercedes – für Allradantrieb, der dem GLC im Rahmen dessen, was wir auf reichlich vermatschten Wiesen und Hängen im Hunsrück an Selbsterfahrung gemacht haben, durchaus gefällige Geländefähigkeit attestiert.

Mercedes CLG 02Und das 9D steht für die 9-Gang-Automatik („D“ für Dauer, also nicht mit optional möglicher manueller Gangwahl). Dieses Transmissionsfeature widerlegt auf großartige Weise meine Vorbehalte, die ich über Jahre hinweg gegen Automaten gepflegt hatte: Punktgenau, sanft, und doch zupackend. Klar, aus dem „Keller“ kommt der Automat nur nach zögerlicher „Schrecksekunde“ heraus. Aber als Dienstfahrzeug für die Herren Rosberg und Hamilton war der GLC ja auch unter neuer Nomenklatur nicht gedacht.

Was Verarbeitung, Materialien, Anzahl der Assistenzsysteme, Komfort und Geräumigkeit angeht, ist der Kompakt-SUV mit dem Begriff „Mercedes-Qualität“ am besten beschrieben. Da erübrigt sich jeder weitere Tipper auf der Tastatur. Und wer mault, dass es bei deutschen Premiumherstellern nur gegen saftige Aufpreise ein rundum komfortables Wohlfühlfahrzeug gibt, dem sei gesagt: Zur Serienausstattung gehören bei unserem Testwagen auch Klimaautomatik, Tempomat, adaptives Fahrwerk, elektrisch verstellbare Vordersitze, CD-Radio mit USB und Bluetooth.

Wem das nicht reicht, der kann sich auf der nicht eben kurzen Zubehörliste gütlich tun und dort noch den einen oder anderen Hunderter und Tausender investieren: Für Dinge wie LED’s, gutes Navi das „Who is Who“ an Akustik und optimale Datenvernetzung. Sinnvoll ist auf jeden Fall ein Fahrerassistenzpaket für 2.500 Euro. Darin enthalten sind unter anderem ein Abstandstempomat oder ein Lenkautomat, der dem Fahrzeug Spurtreue in der Fahrbahnmitte garantiert.

Unser Motor, ein 170 PS starker Selbstzünder, reicht durchaus, um den 1,85 Tonnen schweren GLC angemessen zu bewegen. Wem dies nicht genügt, der findet im Sortiment noch entsprechend leistungsstärkere Dieseltriebwerke und Ottomotoren.

Mercedes CLG 09Technische Daten Mercedes  GLC 220 d 4MATIC

Ausführung: fünfsitziges Kompakt-SUV
Länge/Breite/Höhe: 4,66/1,89/1,68 Meter
Leergewicht: 1.845 kg
Antrieb: Allradantrieb 4MATIC
Kofferraumvolumen: 550 Liter
Motor: Vierzylinder Dieselmotor
Leistung: 170 PS
Hubraum: 2.143 ccm
Max. Drehmoment: 400 Nm bei 1.400 U/min-1
Getriebe: Neungang, Automatik
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Kraftstoffverbrauch: (eigene/Mercedes-Angaben) 6,2/5,0 Liter/100 km
Abgasnorm: Euro 6
Preis: ab 44.863,00 Euro

Text und Fotos: Jürgen C. Braun