Kultauto mit Klappdach: Unterwegs mit Ina im Mazda MX-5 RF

Im nächsten Jahr werden es bereits 30 Jahre, dass der Mazda MX-5 bei uns ein völlig neues Fahrzeug-Segment schuf, das an den klassischen englischen Roadster erinnerte Und dennoch fällt den Japanern immer noch etwas ein, womit sie überraschen können.  Die beiden Buchstaben, die den Kult-Roadster in eine neue, nachgebesserte Klappdach-Welt versetzen, heißen RF. Ina  hat für uns eine Sommertour gemacht,  um heraus zu finden, wieviel MX-5-Purismus noch in diesem Ganzjahres-Zweisitzer steckt.

Fahrzeugen, die erst mit geöffnetem Dach ihre ganze Faszination verbreiten, auch in einer geschlossenen Variante optische Reize mit auf den Weg zu geben, ist eine Herkules-Aufgabe für Designer.  Der MX-5 stand lange für den klassischen Softdach-Toproadster, bevor Mazda einen ersten Versuch mit Stahldach unternahm. Am Ergebnis schieden sich die Geister. Die neue RF-Version (steht für retractable fastback,  übersetzt schnell abklappbares Fließheck) wirkt j eleganter, hat einen Hauch von Opel GT oder Mini-Corvette.

Die lange Schnauze, extrem tief liegende Sitzposition, kurzes Stummelheck, das angedeutete T-Roof: das verrät Eigenständigkeit, die nicht auf Effekthascherei konzipiert ist.  Dass das Fahrzeug auch mit dem Red-Dot-Award für gelungenes Produkt-Design 2017 ausgezeichnet wurde, war demzufolge kein Zufall. Die Verwandlung dauert mittels eines Hebels in der Mittelkonsole nur ein paar Sekunden.

Nachdem das hintere Dachteil angehoben wurde, fährt es etwas zurück.  Die Konstruktion ist nicht einfach, doch die Arbeitsteilung  der einzelnen Dachteile ist gelungen wie bei einer musikalischen Komposition:  Die oberen Hälften  der dreigeteilten Abdeckung  einschließlich der  Heckscheibe werden unter eine Abdeckung hinter der kleinen Rückbank abgelassen.  Daraufhin bewegt sich  das hintere Dachteil wieder in seine Ausgangs-Position zurück.  Als Windschott dient eine kam merkliche Plexiglas-Scheibe.

Was geblieben ist an der seit fast drei Jahrzehnten so geschätzten MX-5-Offenbarung ist das unvergleichliche Fahrvergnügen: Kurze knackige Schaltvorgänge, der Kurvenräuber mit dem tiefen Schwerpunkt lädt mit präzisem Einlenken ein zum Wedelkurs auf dem Asphalt. Die Leistung von 160 PS in unserem Testfahrzeug (Ausstattung Sportsline)  ist in Verbindung mit dem nur 1055 Kilogramm „schweren“  Hardtop-Roadster die ideale Kraftquelle, wenn man sich schnell mit dem Lederbezogenen Schaltknüppel anfreundet. Dass man mit geschlossenem Dach einen großen Teil der Wind- und Fahrgeräusche mit „ins Boot“ nimmt, ist nur für Komfort-Hardliner ein Kritikpunkt.

Mit 127 Litern Stauraum müssen  sich zwei Personen gut  überlegen, was sie mitnehmen möchten. Aber der MX-5 war noch nie zum Kopfzerbrechen gedacht. Er stand immer für Spaßauto pur. Und als RF hat er den Vorteil eines Ganzjahres-Fahrzeugs hinzu gewonnen.

Technische Daten Mazda MX-5 RF

Ausführung:                                                    zweisitziges Cabrio (Targa)

Länge / Breite / Höhe:                                    3,92 / 1,74 / 1,24 Meter

Leergewicht.                                                  1055 Kilogramm

Kofferraum-Volumen.                                    127 Liter

Motor:                                                            Vierzylinder Benziner, Sauger

Leistung:                                                      160 PS bei 6000 U/min

Max. Drehmoment:                                      200 Nm bei 4.600 U/min

Hubraum.                                                    1998 ccm

Höchstgeschwindigkeit:                              215 km/h

Verbrauch: (Mazda / TV)                             7,2 Liter auf 100 km.

Preis:                                                          ab 32.190 Euro