Testtour: Citroen DS3

Nach welchen Kriterien werden Autos eigentlich vornehmlich gekauft? Nach Sparsamkeit, nach Wirtschaftlichkeit, nach Alltagstauglichkeit? Oder doch vielleicht eher nach der Optik, nach einem Schuss Anders sein, nach ein wenig auffallen? Unser heutiges Fahrzeug trägt in seiner näheren Modellbezeichnung den Zusatz „So Chic“. Ja also, wenn das keine Rolle spielt an der Ladentheke im Autohaus. Doch der Citroen DS3 e-Hdi 90 Stop&Start SoChic ist nicht nur ein Hingucker, sondern hat auch anderweitige Kauf-Argumente. Vor allem bei potenziellen Käufern, die nicht nur in der Masse der Segment-Angebote ein wenig „en vogue“ sei, sondern auch sicher und finanziell angemessen unterwegs sein wollen.

„Wetten, dass“ ist im Moment kein durchgängiges Medienthema. Aber „wetten dass“, an diesem Auto niemand achtungslos vorbei geht, der sich ein wenig in der Kompaktklasse umsehen will. Der Lifestyle-Citroen dominiert das Straßenbild mit weitem, tiefem Frontüberhang, verchromtem Kühlergrill, breiten Lufteinlässen, mächtigen und dennoch verspielt wirkenden Leuchteinheiten, die die schwungvollen Konturen der Seiten- und Frontansicht scheinbar wie eine Klammer zusammen halten. Dazu gesellen sich die farblich unterschiedlichen Nuancen von Dach und Karosserie, (kostet zusätzlich 400 Euro) und die verdunkelten Heckscheiben, die sich quasi in die Gesamtproportionen hinein ziehen wollen: da lässt sich unaufdringlicher, aber dennoch fein konturierter Lifestyle nicht übersehen. Das alles passt in der Zusammenstellung, ist nicht übermäßig „dick aufgetragen.“

In ähnlicher Anmutung geht es auch im Innenraum weiter. Dort herrscht ein wohl gelungener Mix aus luxuriöser Verspieltheit, die mit sinnvoll angebrachten und ergonomisch ausgefeilten Instrumenten im Blickfeld und in der Reichweite des Fahrers einhergeht. Zudem wird an Stauraum für allerlei Mitbringsel nicht gespart. Für die Passagiere der ersten Reihe ist jede Menge Kopf- und Beinfreiheit vorhanden. Die Sitze bieten ordentliche Auflagefläche und ebensolchen Seitenhalt. Im Fond dagegen sind Mitfahrer des Dreitürers „mit Gardemaß“ nicht so bequem untergebracht.

In Verbindung mit dem Start&Stopp-System, einem CO2-Ausstoß von 95 g/km und einem von uns ermittelten Durchschnittsverbrauch von 5,2 Litern Dieselkraftstoff auf 100 Kilometern im Drittelmix ist der DS3 als e-Hdi ein echter Sparmeister. Und ein recht flotter außerdem. Die Kraft des Fronttrieblers (92 PS) wird über ein manuelles Fünfgang-Getriebe übertragen. Die Gänge sind führig, lassen sich leicht schalten, keine Spurt von hakeln. Wer nur im urbanen Verkehr mitrollen möchte, der kann dies durchaus untertourig tun, ohne dem Aggregat damit wehtun zu müssen. Im höheren Drehzahlbereich ist auch flottes Vorwärts kommen. Zügiges Beschleunigen und angemessene Überholvorgänge außerorts sind kein Problem. Citroen gibt die Höchstgeschwindigkeit des DS3 in dieser Konfiguration mit 180 km/h an. Ein theoretischer Wert, den der Wagen zur Gesamt-Beurteilung nicht unbedingt hergeben muss.

Ein Merkmal von Importeurs-Fahrzeugen – gleich aus welcher Himmelsrichtung sie kommen mögen – ist im Allgemeinen deren umfangreiche Serienausstattung. Das ist in diesem Fall nicht anders. So gehören zum Citroen DS3 als „SoChic“  in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger vorn und hinten, ein höhen- und längs verstellbares Lenkrad, Fahrer- und Beifahrerairbag, Seitenairbags vorn, fünf höhenverstellbare Kopfstützen, ABS, Halogen-Scheinwerfer, Nebelscheinwerfer, elektrisch verstellbare Außenspiegel und Fensterheber, Bordcomputer, Tempomat,  sowie eine Klimaanlage und ein RDS-Radio mit sechs Lautsprechern und CD-Laufwerk.

Der Grundpreis in dieser Ausstattungsvariante beträgt 18.800 Euro. Zu unserem Testfahrzeug gehören ferner ein Leder-Style-Paket für 1290 Euro und ein „My-Way-Selection-Paket“ für 1300 Euro.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

20120611_Citroen_DS3