Einzigartig: Le-Mans-Boliden auf der Techno Classica

Wer in Le Mans triumphiert, geht in die Geschichte des Motorsports ein. Diesen einzigartigen Boliden der Langstrecken-Meisterschaft widmet jetzt eine Ausstellung auf der 30. Weltmesse für Oldtimer und Classic Cars, der Techno Classica in Essen, einen breiten Raum.

Nie zuvor hat man die atemberaubenden Einzelstücke aus der Le-Mans-Geschichte so nah sehen können. Noch bis am Sonntagabend besteht in Halle 6.0 in Essen die Gelegenheit dazu. selbst bei ausgesprochenen Connaisseurs unter den Klassiker-Kennern als automobilhistorische Leckerbissen gelten: Sieben Ikonen des Langstrecken-Klassikers ab den 1960er Jahren werden am Palais de l’Automobile zu bewundern sein.

Die wagemutigsten Piloten ihrer Zeit nahmen in den nur mit größter Sorgfalt im Grenzbereich der Physik fahrbaren Einzelstücke Platz, um sie abwechselnd 24 Stunden mit Höchstgeschwindigkeit um den Kurs zu jagen. Wer den Höllenritt rund um die Uhr übersteht, der geht als  Held in die Rennsport-Geschichte ein. Das klassische Rennen wurde vor 95 Jahren, 1232, ins Leben gerufen. Unter den seltenen Ausstellungsstücken  ist auch der 911 RSR Werkswagen, mit dem Porsche das Rennen an der Sarthe im Jahr 2013 gewann. In 20 Messehallen stehen über 2700 hochkarätige Klassiker, absolute Raritäten von privaten Sammlern wie auch aus Museen.

Einer dieser automobilen Stars ist  neben den Boliden von Mazda, BMW, Audi und Porsche auch der Sauber-Mercedes C-9, der Marke Mercedes-Benz im Jahr 1989 zusammen mit einem weiteren C9 einen Doppelsieg bescherte. „Ring-König“ Jochen Maass,  der Mainzer Manuel Reuter, und der Brite Stanley Dickens wechselten sich damals am Lenkrad des siegreichen Silberpfeils ab, dessen 720 PS  aus dem Fünfliter-V8-Aggregat den Boliden bis auf 400 km/h beschleunigte.

Zu den weiteren legendären Rennsportwagen, die in Le Mans Furore machten,  zählen die vom französischen Rennfahrer und Konstrukteur  Pierre Rondeau konstruierten Zweisitzer. Insgesamt startete der in Le Mans geborene Rondeau 13 Mal bei dem Rennen in seiner Heimatstadt. 1980 fuhr er mit Jean-Pierre Jaussaud auf dem von ihm gebauten Rondeau M379B den Gesamtsieg vor dem von Jack Ickx und Reinhold Joest pilotierten Porsche 908 / 80 ein. Er ist der bis jetzt einzige Le-Mans-Siegerwagen, der den Namen seines Konstrukteurs und Fahrers als Markennamen trägt.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun