Frühjahrscheck: Was Oltimer-Freunde wissen (und machen) sollten

Der Frühling soll, allen Unkenrufe zum Trotz, irgendwann in den nächsten Tagen doch noch kommen. Höchste Zeit für die stolzen Besitzer von Oldtimern und / oder Cabrios ihre „Schätzchen“, die während der kalten Monate in der Garage gestanden haben, wieder flott zu machen. Wir zeigen, auf was man beim Frühjahrscheck achten muss und wovon man als Laie am besten selbst die Hand lassen soll.

Verschleiß findet auch im Stand statt. Also muss kontrolliert werden, ob  Betriebsflüssigkeiten und Schmierstoffe noch ausreichend vorhanden und funktionsfähig sind.  Getriebeöl sollte  vor allem bei Automatik-Fahrzeugen ausgetauscht werden. Bremsflüssigkeit zieht Luftfeuchtigkeit an, weshalb diese nachgefüllt werden sollte. Dabei kann man sich gleich auch Bremssättel und Beläge ansehen. Auch der Kühler muss aufgefüllt werden. Hat der „Oldie“ schon  eine Servolenkung, müssen   Servo-Pumpe und Hydraulikflüssigkeit untersucht werden. Schmiernippel an Antriebswelle, Gelenken oder Lagern sollte man mit der Fettpresse bearbeiten. Ölen und fetten gilt auch für Schlösser und Scharniere sowie Laufschienen von Schiebedächern

Wichtig ist die Wahl des richtigen  Öls für den Ölwechsel.  Motoröle vor 1960 enthielten keine Reinigungsstoffe. In älteren, nicht aufgearbeiteten Motoren sind deshalb oft Ablagerungen vorhanden. Moderne Öle mit hoher Reinigungswirkung lösen diese und können den Motor beschädigen. Aber auch bei revidierten Motoren ohne Ablagerungen sollte man vorsichtig sein. Diese vertragen zwar grundsätzlich moderne Mehrbereichsöle, die mechanischen Teile sind aber nicht so präzise eingepasst wie in modernen Motoren. Daher kann es bei sehr dünnflüssigen Ölen zu Schmiermittelschwund kommen.

An den Reifen können durch das lange Stehen gerne sogenannte  „Standplatten“ entstehen. Der  Alterungsprozess der Gummimischungen führt oft dazu, dass das Material aushärtet. Verspürt man bei der ersten Probefahrt  ein etwas holpriges Fahrgefühl, hat der Reifen es wohl „hinter sich.“. Reifen sollten alle sieben bis zehn Jahre getauscht werden, auch wenn sie noch gut aussehen. Bei der Reinigung von Weißwandreifen helfen feine  Topfreinigungskissen mit Seife oder Reinigungsmilch für das Bad. Auch Schleifpapier (180er Körnung) kann vorsichtig mit Wasserzugabe bei hartnäckigem Schmutz verwendet werden.

Das Scheinwerferglas sollte auf Sprünge oder beschlagene Stellen untersucht werden. Stecker und Zündkerzen am besten herausnehmen und auf  Schmutz oder Rost untersuchen. In der Regel hilft etwas Kontaktspray. Verrußte Kontakte ganz vorsichtig mit einer feinen Drahtbürste reinigen. Verkabelungen und Kabelbaum darauf prüfen, ob die Ummantelungen und Befestigungen noch in Ordnung sind. Das macht am besten eine Fachwerkstatt  Dort kann man  sich auch um  Motorlauf, Vergaser- und Zündungseinstellungen kümmern.

In jedem Falle gilt: Erste Probefahrten besonders aufmerksam machen und in das Auto „hinein horchen“, ob sich am Fahrverhalten etwas geändert hat. Denn nur, wenn Fahrer und Fahrzeug okay sind, haben beide Spaß an den kommenden Ausfahrten.

 

Quelle Pressedienst AvD / Fotos: Jürgen C. Braun