Volvo „rollt“ in eine spannende Zukunft

„Ich rolle“ lautetet die korrekte Übersetzung aus dem Lateinischen für den Namen des schwedischen Autobauers „Volvo“. Derzeit rollt der skandinavische Hersteller von Premium-Fahrzeugen unter dem Dach des chinesischen Geely-Konzerns in eine ganz spannende Zukunft mit vielen neuen Ideen, Entwicklungen und Projekten.

Die Geschwindigkeit, mit der sich der schwedische Automobil-Konzern Volvo in Richtung Zukunft bewegt, offenbart eine Mischung aus Erfindergeist, Innovation-Freudigkeit, Risiko-Bereitschaft und dem Vorsatz, die bisher erfolgreich beschrittenen Pfade nicht verlassen zu wollen.

Beispiele gefällig,  Aus Polestar, einstmals ein reiner  Tuning- und Tourenwagen-Experte, den Volvo nach erfolgreicher Zusammenarbeit im Motorsport  aufgekauft hat, wird ein reiner Anbieter von Elektro-Fahrzeugen. Und ein ziemlich luxuriöser dazu, orientiert  man sich an der Performance der Volvo-Modellpalette mit Verbrenner- oder Hybrid-Antrieb.

Mit dem neuen Vertriebs- und Service-System „Care by Volvo“, einem digitalen Auto-Abo, will man Kunden von Sixt, Avis, Europcar und Co erreichen und  ein Äquivalent  zum klassischen  Leasing setzen. Zudem schreiten Modernisierung  und Ausweitung des Antriebs-Angebotes fort.   Das kleine Kompakt-SUV XC40  wird mit dem ersten, 156 PS starken   Dreizylinder in der Firmengeschichte angeboten.

Kurzum: „Wir sehen uns in Zukunft nicht nur als Automobilkonzern im klassischen Sinne, sondern als ein Mobilitäts-Anbieter, ein Dienstleister.“, bekräftigt Deutschland-Chef Thomas Bauch. Mit Cary by Volvo befinde man sich derzeit „noch in einer Pilotphase“, sagt Bauch.

 

Mit „Care by Volvo“ kann der Kunde seit knapp einem Jahr etwa das neue Kompakt-SUV XC40 im Abo ordern, ohne es leasen oder kaufen zu müssen. Weitere Modelle sollen kommen. Volvo wolle  den Händler damit nicht umgehen, sondern bewusst mit einbinden. Der Kunde komme nur noch für Sprit und Betriebsstoffe auf. Wartung, Reparaturen, Versicherung, Steuern, auch der Reifen-Wechsel gehöre zum Abo-Paket. Angeboten werden Vertragsdauer-Zeiten von 6 bis 36 Monaten. Auch die Jahres-Kilometer-Leistung, die den Preis mitbestimmt, sei verhandelbar.

Nach der Loslösung von der US-Mutter Ford, deren rigide Missachtung-Strategie den Nordlichtern wohl irgendwann   das gleiche traurige Schicksal wie der zweiten großen schwedischen Automarke, Saab, beschert hätte, blüht Volvo auf. Ab 2019 wollen  die Schweden nur noch Autos einführen, bei denen ein Elektromotor den Verbrenner zumindest ergänzt. Das ist der leise Abschied vom Prinzip des ausschließlichen Diesel oder Benzinmotors. Bis zum Jahr 2021 sollen neben weiteren Hybrid-Modellen sowie Mildhybriden mit  einem 48-Volt-Bordnetz fünf reine E-Fahrzeuge  eingeführt werden.

Bei einem Mildhybriden läuft das Hochvolt-Netz  mit 48 Volt, statt wie üblich mit 12 Volt.  Daraus ergeben sich mehrere Vorteile. Die Einschaltzeit des Motors beim Start-Stopp-Modus wird verkürzt. Durch die Hilfe eines möglichen elektronischen Kompressors hängen Turbomotoren besser am Gas.Beim Verbrauch tut sich das System allerdings nicht als besonders effizient hervor. Sogenannte  Plug-In-Hybride, die viele Kilometer mit reiner Batterie-Technik absolvieren können, tun sich auf diesem Feld leichter. Volvo ist allerdings nicht der einzige Premium-Hersteller, der die Flotte vor allem seiner großen SUV’s  mit Mild-Hybriden ergänzen will.