Corsa der Sechste: Opels Bestseller

Konkurrenten wie der VW Polo oder der Ford Fiesta waren bereits seit Mitte der 1970er Jahre auf dem Markt, da zog Opel, das damals noch zu General Motors (GM)  gehörte, 1982 in diesem Segment  nach: Der Corsa A  eröffnete den Generationen-Reigen, der drei Jahre  später um einen Fünftürer und den „TR“ mit Stufenheck erweitert wurde.

1987 folgte eine „geschärfte“ Variante, der erste „Corsa GSI“. Angetrieben von einem 1,6 Liter großen Einspritzer mit 100 PS für das 800 kg Leichtgewicht. DER Corsa überhaupt ist das Modell, das nach Tennis-Königin Steffi Graf benannt wurde.  Der Opel Corsa A „Steffi Spezial“ dominierte, angelehnt an den „weißen Sport“, im „Graf-Jahr“ 1988 natürlich auch in Weiß.

Der neue Opel Corsa, der wie der Peugeot 208 auf einer Plattform des neuen Eigners, des französischen Herstellers PSA basiert, ist länger, flacher und breiter als alle seine Vorgänger geworden. Die Preispalette für das bereits erhältliche Auto beginnt bei 13.990 Euro. Mit dem Corsa 6.0 wird vieles anders: Auf der einen Seite wird der jüngste Opel-Spross im März nächsten Jahr auch als reines Elektroauto auf den Markt kommen. Andererseits bringt er bis zu 108 Kilogramm weniger auf die Waage. Zudem  wartet der Neue mit zahlreichen Assistenzsystemen auf.

Äußerlich kommt der nur noch als Fünftürer lieferbare Kleinwagen dynamischer und kraftvoller daher. Die Front mit schlanken Scheinwerfern, größerem Kühlergrill und leicht abfallender Dachlinie verleihen dem Corsa einen kräftigen Auftritt. Der Kleinwagen ist um 40 Millimeter in der Länge und 20 Millimeter in der Breite gewachsen, dafür aber 50 mm flacher. Dank des größeren Radstands bietet er mit einer Außenlänge von jetzt 4.06 Meter und einer Breite von 1.76 Meter gute Platzverhältnisse.

Im Innenraum dominiert ein übersichtliches Cockpit mit gut zu erreichenden Bedienelementen.  Hinter der Heckklappe können 309 Liter Gepäck bei voller Bestuhlung verstaut werden.  Klappt man die Rücksitze um, passen bis zu 1.081 Liter rein. Leider gibt es keinen doppelten Ladeboden. Dank Leichtbauweise hat der neue Corsa bis zu 108 kg auf 980 Kilo abgespeckt, was sich neben dem guten cW-Wert von 0,29 auch auf die Effizienz auswirkt. Die Motorenpalette umfasst einen 1,2-Liter-Dreizylinder Benziner mit 75 PS (Sauger) und einen 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo (100 PS oder 130 PS. Zudem steht ein 1,5-Liter Turbodiesel mit 102 PS zur Wahl.

Die Preise für den Diesel, dessen Normverbrauch mit 4,5 Liter angegeben wird, beginnen bei 19.350 Euro. Die Benziner sind etwas schluckfreudiger und konsumieren zwischen 5,3 und 6,2 Liter im Schnitt. Der frontgetriebene Opel meistert den Spurt von Null auf 100 km/h in 9,9 Sekunden und erreicht 194 km/h.

An Stelle der serienmäßigen Sechsgang-Schaltung gibt es für den 100 PS-Corsa optional eine Achtgangautomatik (1760 Euro), die im 130 PS-Corsa zur Serienausstattung gehört. Die Preise für den 130 PS-Corsa, der nur in der GS-Line erhältlich ist beginnen bei 23.340 Euro. Das bis zu 208 km/h schnelle Turboaggregat sorgt mit üppigem Drehmoment für laufruhigen Durchzug. Niedriger  Schwerpunkt und  gute Fahrwerks-Abstimmung sorgen für gutes Kurvenverhalten. Zu den Assistenz-Systemen   in den  Versionen Corsa, Edition, Elegance und GS Line gehören Verkehrszeichen-Erkennung, Tempomat, Notbrems- und Spurhalte-Assistent sowie ab der Edition-Version eine Klimaanlage. Für die höchsten Ausstattungs-Stufen gibt es optional  LED-Matrix-Licht, Rückfahrkamera, Einparkhilfen und Toter-Winkel-Warner.

Text: Ute Kernbach / Fotos: Opel