Hyundai i10N: Der rasende Hasenkasten

Hyundai ist (mit Recht) stolz darauf, der einzige Hersteller zu sein, der, angefangen vom 48 Volt Mild Hybrid, über Hybrid, Plug-In-Hybrid,  Batterie-elektrische Fahrzeuge bis zum Brennstoffzellen-Fahrzeug die gesamte Palette alternativer Mobilität anbieten zu können. Nicht minder aussagekräftig für Zielsetzungen und Selbstverständnis der Koreaner ist jedoch die fortschreitende Sensibilisierung der wichtigsten Modelle in Richtung Leistungszuwachs und sportlichem Auftritt. Der Kompaktsportler „i30N“ mit dem 275 PS starken Vierzylinder-Aggregat ist da längst nicht mehr allein. Der Begriff der „N-Line“ mit entsprechender optischer Wirkung unterstreicht diesen Weg.

Neu hinzugekommen ist eine solche  Version  jetzt auch beim kleinsten Serienmodell des Autobauers, dem i10, der seit Anfang des Jahres in einer neuen Generation  am Start ist.  In der Ausstattung „N-Line“ ist der i10 jetzt zu Preisen ab 18.316 Euro mit einem 100 PS starken Dreizylinder-Turbo und diversen sportlichen Applikationen zu haben. Nicht zu vergleichen mit dem „i30N“, der sich am Einsatz im Rallyesport anlehnt, aber ein richtig schnuckeliger, kleiner „fliegender Hasenkasten“, der auf der Straße beim Gas geben unüberhörbar Laune macht und vor allem jungen Leuten für vernünftiges Geld ein Auto an die Hand gibt, das erstens ins Weltbild  passt und zweitens mit Sicherheitsvorkehrungen aus höheren Automobil-Chargen ausgestattet ist.

Die „N-Line“-Version des kleinsten Hyundai-Serienmodells fährt schon optisch als  liebevoller Kraftmeier in geschrumpfter Version vor. Ein markanter Kühlergrill, 16-Zöller aus Leichtmetall, Heckschürze mit Doppelrohr und Diffusor-Anmutung, dazu eine Dachlackierung in Rot oder Schwarz (gegen Aufpreis)  bei serienmäßigem Weiß.

Im Inneren weisen Lenkrad und Schaltknauf mit „N“-Logo, rot umrandete Luftauslassdüsen und eine Pedalerie im Alu-Look auf die sportliche Ausrichtung hin.  In punkto Konnektivität setzen die induktive Ladefunktion  des Handys, eine Anbindung mit Apple CarPlay / Android Auto, Bluelink und ein acht Zoll großer Farbtouchscreen Maßstäbe im A-Segment. 252 bis 1050 Liter an Gepäckraum sind ein äußerst ordentlicher Wert für einen Kleinstwagen.

Überhaupt ist die ganze Baureihe, nicht nur als „N-Line“, sondern auch in den  Ausstattungsreihen „Pure“,  „Select“,  „Trend“, und „Prime“ ein gelungenes Quartett an chicen und flotten Kleinstwagen, die alles andere als schlichte Hausmannskost aus der Designwelt über den automobilen Laufsteg schicken.

Das Einstiegsmodell der Koreaner ist grundsätzlich viertürig, bietet – so Hyundai – „das umfangreichste Sicherheitspaket seiner Klasse“ und weist Elemente wie einen serienmäßigen Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung oder Rückfahrkamera auf.   Wer mag, kann auch Spurhalte-, Aufmerksamkeits- und Fernlichtassistent  nebst anderen passiven Sicherheitselementen ordern.

Für den Vortrieb  beim neuen i10 sorgen wahlweise drei Aggregate: ein 1.0 Liter Beniner mit 67 PS,  ein 1,2 Liter mit 84 PS (beides Saugmotoren)  und eben der 100 PS starke Dreizylinder-Turbo aus der „N-Line“-Version.   Die Preise beginnen bei 10.712 Euro für den 1.0  Liter „Pure“ mit manuellem Fünfgang-Getriebe und  reichen bis zu 17.146 Euro zum manuell geschalteten „Prime“ mit dem 1.2 Liter Saugmotor.  Wer ein automatisiertes Schaltgetriebe haben möchte, muss dafür 682 Euro auf den Tisch legen.

Hyundai hat die Corona-Zeit auch dank Kauprämien von bis zu 11.000 Euro offensichtlich gut überstanden. Geschäftsführer Jürgen Keller sieht sein Haus mit einem Marktanteil von derzeit 4,7 Prozent auf einem guten Weg. Im späten Sommer / frühen Herbst schicken die Koreaner  mit dem neuen i20 den nächsten – nicht ganz so winzig ausfallenden  – Kleinen ins Rennen. Natürlich, wen wundert’s, auch mit einer N-Line-Ausgabe.