Lexus lässt es kultiviert krachen: Der GS F im JCB-Check

Die Toyota-Tochter Lexus zaubert zum Jahresanfang ein ganz besonderes Fahrzeug aus dem Ärmel: Die Hochleistungslimousine GS F ist ein Prachtexemplar der besonderen Art. Der Neue im JCB-Check

Lexus GS F 03477 PS aus einem nicht durch einen Lader „zwangsbeatmeten“ Saugmotor. Ein Achtzylinder mit fünf Liter Hubraum, der mächtig bollernd darauf hinweist, wer hier unter der Haube der 4,92 langen Limousine seine Arbeit verrichtet. Ein Aggregat, das den noblen Japaner auf 240 km/h auf der Autobahn beschleunigt und mit ihm den Sprint von null auf 100 km/h in 4,6 Sekunden erledigt. So weit die nüchternen Fakten.

Doch dieses Fahrzeug ist weit mehr als nur eine komfortabel ausgestattete Reise-Limousine mit jede Menge „Schmackes“ in der Kommandozentrale Das vierte F-Model der Marke Lexus ist vor allem auch ein großartige Blender. Denn abgesehen von dem kleinen Carbon-Spoiler und den orange-farbenen Bremssätteln deutet nichts darauf hin, dass dieses Fahrzeug eigentlich ein Wolf im Schafspelz ist.

Aber genau wie dem hierzulande wieder domestizierten Wolf geht es auch dem Lexus GS F. Es lässt sich viel besser mit ihm umgehen, als man eigentlich meint, Wenn man sich denn ein wenig auf ihn einstellt.

Lexus GS F 01Dazu bietet ein Druck-Drehknopf zur Verstellung des Fahrprogramms die besten Voraussetzungen: Wechselt man von „normal“, bzw. „eco“ in Richtung „Sport S“ oder „Sport plus“, dann wird der Umgang mit den fast zwei Tonnen „Lebendgewicht“ (genau 1940 Kilogramm) zur Herausforderung. Ab knapp 5000 Umdrehungen schwingt sich das Aggregat in rekordverdächtige Leistungs-Spitzen auf. Und die hinteren Reifen haben in punkto Traktion mächtig was zu tun.

Die feinfühlige Achtgang-Automatik erledigt die Gangwechsel zwar auf die Milli-Sekunde genau. Echte Fahrfreude aber kommt – wie meist bei dieser Option – erst dann auf, wenn man sich der beiden Schaltwippen bedient. Mit dem so genannten Torque Vectoring Differenzial, (TVD) kann man zudem das Streckenprofil adaptieren Dadurch werden die Antriebsmomente gezielt auf die Hinterachse verteilt.

Zudem werden die gesamten Fahrdynamik-Eigenschaften des Lexus GS F quasi durch ein eigenes Management-System gebündelt und in ihren Funktionsweisen aufeinander abgestimmt. Erst ab einem bestimmten Drift-Winkel greift dieses „Heinzelmännchen“ ein und stabilisiert das Fahrzeug wieder. Viel Elektronik, die diesen japanischen Hochleistungssportler aber domestiziert, wenn man sich eingehend damit beschäftigt.

Der Lexus GS F kommt Ende Januar 2016 ab 99.750 Euro auf den Markt.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun