Nissan: Der „Weltmeister des Crossovers“ erfindet den X-Trail neu

Nissan war für Überraschungen in den Modellreihen immer gut. Der „Weltmeister des Crossovers“, dem niemand bei der Verwandlung eines Automobils und bei der Verquickung verschiedenster  Stil- und Funktionselemente etwas vormacht, hat sich dieses Privileg auch für die neue Generation des X-Trail vorbehalten.

Nissan X-Trail 2014 01Denn mit der dritten Auflage des Spurt Utility Vehicles, kurz SUV genannt,  hat Nissan erneut eine Kehrtwendung um die eigene Achse vollzogen. Kam der X-Trail bisher stets als kantiger, robuster Geselle mit zur Schau getragenem Outdoor-Feeling daher, so sieht der neue Nissan jetzt aus, als sei er soeben mal geglättet, gebürstet, gefaltet und neu proportioniert worden. Viel Chic, aber wenig X-Trail. Zumindest in der Form und Optik , in der man sich das Fahrzeug dieses Namens  bisher vorstellte.

Nissan X-Trail 2014 02Fast eineinhalb Jahrzehnte hat der japanische Autobauer an der wuchtigen  Erscheinung  des X-Trail festgehalten. Was nicht unbedingt die schlechteste Entscheidung gewesen sein mag, denn   insgesamt  verkaufte der Hersteller  1,7 Millionen Fahrzeuge dieses Namens  in 190 Ländern. Doch Charme und Chic und damit auch die Anziehungskraft dieser Art von Automobil nahmen beim Kunden offensichtlich ab.  Es war wie in der Politik: der Wähler wollte einfach mal etwas Anderes haben. Und das tut Nissan jetzt mit dem im wahrsten Sinne „rund erneuerten“ SUV.

Nissan X-Trail 2014 04Somit kommt der neue X-Trail als Fahrzeug mit zwei Merkmalen, oder, wie das Haus selbst es formuliert, als „das Beste aus zwei Welten“. Ein Automobil mit einem Crossover-Design und echten 4X4-Merkmalen. Denn an seinem Outdoor-Auftritt  und seinen Abenteuer-Fähigkeiten jenseits asphaltierter Straßen hat  der X-Trail auch in der neuen Generation nichts eingebüßt.

Die Wahlverwandtschaft  des X-Trail zum  Nissan-Bestseller Qashqai ist beileibe nicht zu übersehen.  Mit 27 Zentimeter mehr Außenlänge, einer verschiebbaren Rückbank und der Option, das Fahrzeug als Siebensitzer aus zu statten, erfüllt der neue X-Trail zudem so „en passant“ auch noch eine zweite Funktion. Er ersetzt ab sofort den eher wenig gefragten „Qashqai +2“, der nicht mehr aufgelegt wird. Aus zwei Fahrzeugen wurde eines gemacht, das beiden Ansprüchen gerecht wird.

Nissan X-Trail 2014 05Dank seiner  Außenlänge von 4,64 Metern und einer  Bodenfreiheit von 21 Zentimetern gilt  der neue X-Trail wie schon die Vorgänger-Generation als ein in jeder Hinsicht ausgewachsenes  Kompakt-SUV.  Der in der jetzigen Form um runde zehn Zentimeter  gewachsene  Radstand kommt vor allem den  Passagiere in der zweiten Reihe zugute, die sich über bedeutend mehr Kniefreiheit freuen dürfen. Überhaupt macht der Innenraum des Neuen einen sprichwörtlich aufgeräumteren und gediegeneren Eindruck.

Zur Markteinführung  ist der neue Nissan X-Trail lediglich  mit einem 1,6 Liter großen Vierzylinder-Diesel zu haben. 130 PS Leistung und 320 Newtonmeter  Drehmoment  stehen in den Zulassungspapieren. Im kommenden  Jahr folgt dann als zweite Antriebsvariante  ein 1,6-Liter-Turbobenziner.  Im automatischen Allradantrieb wird per Hand geschaltet, das  stufenlose Automatik-Getriebe Xtronic ist nur für den Fronttriebler erhältlich.

Nissan X-Trail 2014 06Die Einstiegsvariante  des neuen Nissan X-Trail  beginnt preislich in der Ausstattungsvariante „Visia“ bei 26.790 Euro. In der Ausstattungsliste   stehen  bereits so angenehme Features   Tempomat, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Einparkhilfe vorn und hinten und 17-Zoll-Alu-Räder. . Das  serienmäßige Fahrerassistenzpaket  umfasst Spurhalter, eine System zur Erkennung und Wiedergabe von Verkehrszeichen sowie einen Notbremsassistenten. Die am umfangreichsten ausgestattete Version „Tekna“ beginnt bei 34.850 Euro.

Der neue X-Trail steht damit in einer Reihe von insgesamt 15 neuen Produkten (Fahrzeuge und Modifikationen), die Nissan bis zum Jahr 2016 neu auf den Markt bringen will. Damit verfolgt der Hersteller ein ehrgeiziges Ziel: Bis in zwei Jahren, so ein Sprecher; wolle man die asiatische Nr. 1 unter den Herstellern in Deutschland werden.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun