Seat führt Konzern-Offensive an: Der neue Arona im JCB-Check

Wieder ein Kreuzüber! Optisch ist der neue Seat Arona ganz SUV, Allrad fehlt ihm gänzlich. Aber das ist im Grunde ein vernünftiger Trend um Anschaffungs- und Kraftstoffkosten zu sparen.

Mit dem neuen Arona, der ab 15.990 Euro ab 4. November erhältlich ist, geht Seat in ein boomendes Segment. Die Spanier dürfen mit dem Arona die Mini-Offensive des VW-Konzerns anführen. Der pfiffige Crossover ist der erste SUV des Konzerns, das auf dem modularen Querbaukasten des A0-Segments – wie der Ibiza – basiert. Nach dem Arona folgen 2018 das Polo SUV T-Cross und der Skoda City-SUV.

Der neue Abenteuer-Seat trägt die Gene des Ibiza – ist jedoch länger und höher. Der Fünfsitzer ist dynamisch, vielseitig und geräumig bei einem attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis. Im Vergleich zum Ibiza weist der muskulöser wirkende Arona eine um 19 Zentimeter erhöhte Bodenfreiheit auf, die für eine erhöhte Sitzposition sorgt. Der 4.138 Millimeter lange, 1.780 Millimeter breite und 1.552 Millimeter hohe Wagen bietet auch innen gute Platzverhältnisse. Dank des Radstands von 2.566 Millimeter ist der Raum klassentypisch und hinter der Heckklappe passen mindestens 400 Liter Gepäck. Durch Umklappen der Rücksitze kann das Stauvolumen auf maximal 1.165 Liter erweitert werden.

Für den Arona stehen zum Marktstart ein Dreizylinder-Turbo-Benziner, der in zwei Leistungsstufen erhältlich ist, ein 1,5-Liter-Turbo-Benziner mit Zylinderabschaltung und ein 95 PS starker 1,6-Liter-Turbodiesel zur Verfügung. Im kommenden Jahr erweitert Seat die Motoren-Palette um einen stärkeren Diesel mit 115 PS und ein Erdgas-Antrieb-Alternative mit 90 PS. Der kleine Dreizylinder leistet 95 PS und mobilisiert ein Drehmoment-Bestwert von 175 Nm zwischen 2000 und 3500 Umdrehungen. Die Kraft wird beim kleinen Turbo mittels Fünfganggetriebes auf die Vorderräder gebracht, für den 115 PS-Dreizylinder stehen wahlweise ein Sechsganggetriebe oder ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe zur Verfügung.

Auf ersten Testfahrten hat der große Dreizylinder besser gefallen, der sein maximales Drehmoment von 200 Nm zwischen 2000 und 3500 min-1 erreicht und Spitze182 km/h fährt. Der Motor ist insgesamt spritziger und läuft kultivierter. Der kleinere Asphaltcowboy sprintet aus dem Stand auf Tempo 100 in 11,4 Sekunden und ist 1,6 Sekunden langsamer als der 115 PS-Cowboy. Im Schnitt liegen laut Datenblatt die Verbrauchswerte (4,9 Liter/100 km) um 0,1 Liter niedriger. Die Preise für den 115 PS-Dreizylinder beginnen bei 19.220 Euro in der Style-Version und liegen somit 800 Euro über dem 95 PS Dreizylinder Style. Dafür hat man auch einen Gang und 20 PS mehr. Unser Verbrauch lag bei beiden Dreizylindern und zügiger Fahrt bei je 7,4 Liter im Schnitt.

Flotter geht es mit dem 1,5-Liter-Benziner, der nur in der FR-Version ab 22.820 Euro zu haben ist, voran. Der 150 PS starke Turbomotor mit Zylinderabschaltung bringt den Fünftürer in acht Sekunden von Null auf Tempo 100 und bei 205 km/h ist Schluss. Dabei konsumiert der Wagen im Schnitt 5,1 Liter. Weniger durstig ist der 1,6-Liter-Selbstzünder, der sein Drehmoment-Bestwert von 250 Nm zwischen 1500 und 2600 min-1 erreicht, und einem Normverbrauch von 4,1 Liter hat. Die Preispalette für den Diesel beginnt bei 18.920 Euro.

Angeboten wird der Arona in den Ausstattungsversionen Reference, Style, Xcellence und FR. Der Innenraum ist aufgeräumt und gut verarbeitet und alle primären Bedienelemente sind gut erreichbar. Je nach Ausstattungsversion und teils Aufpreispflichtig sind viele Assistenzsysteme wie beispielsweise Front Assist mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung, Berganfahrassistent, Multikollisionsbremse, Auspark-, Toter-Winkel- und Parklenkassistent für das Längs- und Querparken ebenso erhältlich wie ein automatische Distanzregler. Pro Jahr erwartet Seat rund 20.000 Arona-Verkäufe in Deutschland, davon soll das Gros auf die Ausstattungsversion Xcellence (39 Prozent) und Style (31 Prozent) entfallen.

Text und Fotos: Ute Kernbach