Neuer Nissan Qashqai: Mildhybrid mit Allrad

Vor mittlerweile 14 Jahren bescherte der japanische Autobauer Nissan der automobilen Welt mit dem Crossover nicht nur einen neuen Begriff in der Modellpolitik, sondern auch eine neue Fahrzeuggattung. Denn das Auto mit dem etwas sperrigen Namen Qashqai war, wie der Begriff Crossover schon sagt, eine Kreuzung verschiedener Formen eines Automobils. Halb Limousine, halb SUV, traf es den Nerv und den Geschmack der Kundschaft. Bis zum heutigen Tag wurden drei Millionen des in England gefertigten Autos, das im C-Segment zwischen SUV und Limousine changiert, abgesetzt.

Der neue Qashqai kommt jetzt in der dritten Generation erstmals mit einem Mildhybrid an Bord. Den Diesel hat Nissan aus seinem Angebot verdammt. Wir fuhren die 158 PS starke, Allradangetriebene Variante in der Top-Ausstattung Tekna-+. Der Neue hat in Länge, Breite, Höhe und Radstand zugelegt. Für die Passagiere hinten wie vorn wie auch für deren Gepäck ist jede Menge Platz vorhanden. Der Inhalt des Kofferraums reicht von 436 bis 1422 Liter. Eine induktive Ladeschale sorgt für das Aufladen des Smartphones, das via AppleCarplay oder Android Auto mit dem Fahrzeug verbinden werden kann.

In der Optik lehnt sich die dritte Qashqai-Generation nur noch marginal an die etwas bieder wirkenden Vorgänger an. Das neue Blechkleid mit dem knackig-strammen Hinterteil wirkt kantiger, aggressiver, herausfordernder. Es hat mehr Pep, mehr jugendlichen Hang zum Wagnis in der Erscheinung. Dazu gehören die V-förmige doppelte Chromspange, die sich über den Kühler zieht, die Coupé-Anmutung und  die schmal gehaltenen Frontscheinwerfer.

Im Innenraum dominiert ein dem Zeitgeist angepasstes zentrales Display mit digitalem Tacho. Dennoch hat der Hersteller trotz teilautonomer Funktionen, die es jetzt im Qashqai gibt, nicht alle Knöpfe und Tastaturen in „die Tonne getreten.“ Vieles bei Klima, oder Audio (optional) lässt sich halt  einfacher mit einer kleinen Drehbewegung justieren, als wenn man noch lange in irgendwelchen Untermenüs herumfummeln müsste.

Der 1,3 Liter große Vierzylinder Benziner im Testwagen wird von einem 48-Volt- Mildhybrid, einer kleinen E-Maschine also, unterstützt. Diese Kraft wird in einer kleinen Batterie erzeugt, die sich beim Fahren auflädt. Wahlweise gibt es das System mit 140 oder wie im Testwagen mit 158 PS. Der Allrad-Qashqai, den wir, der Jahreszeit entsprechend, oft unter winterlichen Bedingungen bewegten, ist mit der intelligenten Automatik Xtronic ausgerüstet. Sie reguliert die Verteilung  des Drehmoments zwischen den Achsen und reagiert auf die Fahrsituation,  Ist die Straße Schneebedeckt oder nass wird die Stabilität von vorn gewährleistet. Ist dagegen eher Beschleunigung gefragt, kommt die Kraft von der Hinterachse ins Spiel.

Das Fahrwerk empfanden wir unter diesen Voraussetzungen als sehr agil. Der Qashqai zog präzise und stabil durch das Kurvengeschlängel und verriet dabei auch vollgepackt keine Wankneigungen. Von der Lenkung kommt früh Gegenmeldung, sie reagiert selbständig und gelassen auf die Straßenführung. Kommt jedoch vom Fahrer keine Rückmeldung, setzt ein dezenter Alarmreiz ein.

Die Top-Ausstattung Tekna+ lässt in punkto Sicherheit und Komfort keine Wünsche offen. Zur technischen Serienausstattung gehört auch das NissanConnect Infotainment mit Farbdisplay. Unter den zahlreichen Assistenzsystemen finden sich ein intelligenter adaptiver, Geschwindigkeits- und Abstandsassistent sowie ein autonomer Notbremsassistent. Der ProPILOT mit Navilink führte uns selbständig aus verzwickten Stausituationen heraus oder erst gar nicht hinein.

Technische Daten Nissan Qashqai Tekna+

Ausführung:                            fünfsitziges Crossover

L / B / H:                                  4,42 / 1,83 / 1,62 Meter

Radstand:                               2,66 Meter

Leergewicht:                           1577 kg

Zul. Gesamtgewicht:              2040 kg

Kofferrauminhalt:                    436 – 1422 Liter

Motor:                                     Vierzylinder Mildhybrid Turbo-Benziner

Leistung:                                 158 PS

Hubraum:                                1332 ccm

Antrieb:                                    Allrad

Getriebe:                                  Automatic X-tronic

Max. Drehmoment:                  270 Nm bei 1800 – 3750 U/min

Höchstgeschwindigkeit:           198 km/h

Verbrauch: (Hersteller)             6,2 Liter / 100 Kilometer

CO2-Ausstoß:                           140 g/km

Preis des Testwagens:               47.170 Euro

Einstiegspreis Qashqai Visa:     26.390 Euro