Oldtimer werden bei vielen Autofreunden immer beliebter. Sei es als Spaßmobil oder auch als Rendite-Objekt. Für Freunde, vor allem aber für Besitzer des Kulturgutes der Automobilgeschichte gibt es zu Beginn des Jahres eine erfreuliche Nachricht.
Klassische Automobile sind im vergangenen Jahr erneut im Wert gestiegen. Der alljährlich vom Verband der Automobilindustrie (VDA) ermittelte „Deutsche Oldtimer Index“, der so genannte „Dox“, legte demzufolge um 4,5 Prozent auf mittlerweile 2285 Punkte zu. Zum Vergleich: Im Jahr 1999 lag dieser objektiv ermittelte Wert noch bei 1000 Punkten. Auch in diesem Ranking gab es angesichts der Vielzahl der Fahrzeuge, die älter als 30 Jahre alt sind, und demzufolge mit einem „H“-Kennzeichen (steht für historisch) zugelassen werden, noch etliche große Gewinner.
Den höchsten Zuwachs im vergangenen Jahr erzielte dabei der Mercedes 300 SL Flügeltürer aus den 1950er-Jahren. Die Anzahl der Besitzer eines solchen Traumautos dürfte sich allerdings in Grenzen halten, denn der historische Benz bringt es mittlerweile auf einen einstelligen Millionenwert bei Oldtimer-Auktionen. Auf dem zweiten Rang folgt das Chevrolet Camaro Coupé aus den späteren 1970er-Jahren. Auf Platz drei ist erneut ein Produkt der schwäbischen Edel-Schmiede zu finden: Dort rangierte 2014 das Mercedes 500 SEC Coupé der Baureihe W 126 aus den Jahren 1985 bis 1991.
Auf der Suche nach einer wertstabilen Anlageform muss man allerdings nicht unbedingt der glückliche Besitzer eines Mercedes-Benz oder eines „Chevy“ Camaro sein, um gute Renditen zu erwirtschaften. Bei der Auswahl eines Klassikers sollten Interessenten vor allem auf dessen Originalität, den aktuellen Fahrzeug-Zustand sowie die Anzahl der produzierten Exemplare achten. Bei kontinuierlicher Aufmerksamkeit und Pflege des Oldtimers ist das Risiko, dabei finanziell Schiffbruch zu erleiden, sehr gering. Wer allerdings noch keine Erfahrungswerte im Umgang mit klassischem Fahrzeug-Gut hat, der sollte sich bei Experten oder in der einschlägigen Klassik-Fachliteratur rückversichern. Im Allgemeinen wird der Zeitpunkt für einen momentanen Einstieg als günstig betrachtet.
Neben der Anlage des Geldes ist der zweite positive Nebeneffekt jedoch in erster Linie die Freude an der Nutzung des Objektes. Dabei muss es sich nicht nur um exklusive oder besonders leistungsstarke Autos handeln. Ein Blick auf die Wertentwicklung seit 1999 weist auf Rang zwei hinter dem Mercedes 300 SL die „Ente“, den Citroen 2CV 6, aus. Mit dem VW Bus Typ 2 T2, dem Renault R4, Fiat 500 oder VW Käfer (vor allem als Cabriolet) folgen weitere preisgünstige Liebhaber-Fahrzeuge.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun