Drei Zylinder unter der Motorhaube und der Antrieb auf die Vorderräder. So was ist ein? Ja was denn? So was ist wirklich ein BMW! Wirklich. Ungelogen. Wie fährt sich das Fahrzeug eines Premium-Herstellers, dessen Produkte in der Regel als Hecktriebler oder Allradler daherkommen und eher die doppelte Anzahl an Zylindern haben? Das wollten wir wissen Der BMW X1sDrive18i im JCB-Check
So ein X1 ist mit unter 1,5 Tonnen ein Leichtgewicht. Dennoch interessiert neben Optik, Raum, Variabilität, Ausstattung, Komfort und Fahrverhalten in erster Linie eines: Was treibt der kleine Lebensspender da vorne unter der Haube?
Der 1,5 Liter Turbobenziner schlägt sich wacker und lebhaft 136 PS des „eingedampften“ Aggregats entwickeln ihre Leistung von Beginn an angenehm und gleichmäßig. Natürlich brabbeln da vorne keine sechs „Töpfe“, sondern es knurrt ein wenig. Aber an der Laufruhe mangelt es nicht und über Leistungsverlust im Alltagsbetrieb können wir auch nicht klagen. Von daher spricht nichts gegen den „kastrierten“ kleinen Freund in einem Premium-Auto aus München.
Und wenn es mal richtig flott gehen soll, zeigt das Triple-Triebwerk seine durchaus vorhanden Muckis: 204 km/h Spitze aus je einem halben Liter Hubraum und ein Drehmoment von 220 Newtonmetern ab 1.250 Umdrehungen: Da gib es nichts zu meckern. Erst ziemlich oben im Drehzahlbereich merkt man dann, dass er halt eben doch nicht als Zehnkämpfer auf die Welt gekommen ist. Gut, wir sind schon agilere BMW-Produkte gefahren, aber enttäuschend ist das, was da auf der Landstraße im Kurvengeschlängel machbar ist, nicht.
Und sonst so? Typisch BMW, Premium eben, ist das was so „drum herum“ um das Motörchen an Auto ist: Das komfortable, dennoch leicht zu „handhabende iDrive-Bediensystem etwa. Das ausreichende Platzangebot in dem kleinen X1 sowohl für Mitfahrer wie auch für Gepäck.
Der X1 ist zwar kein „Großmaul“, aber mit ein bisschen Verstand beim Packen und etwas „Mithilfe“ des Fahrzeugs passt da Einiges rein. Das liegt auch an der umklappbaren Lehne des Beifahrersitzes. Und hinter der im Verhältnis 40 : 20 : 40 teilbaren sowie in der Neigung verstellbaren Fondsitzlehne kann man zwischen 505 und 1.550 Liter Gepäck verstauen. Zuladen darf man im X1 sDrive18i bis zu 595 Kilogramm und an den Haken des Hängers darf man noch mal bis zu 1,7 Tonnen nehmen.
Gewachsen ist in der zweiten Generation der Innenraum. In der Höhe macht das 5,3 Zentimeter aus, was vor allem Fahrer und Beifahrer zugute kommt. An elektronischen Helferlein wie in den großen SUV mangelt es nicht. Stop and Go-Funktion, Toter Winkel-Warner, Spurverlassens-Warner, Auffahrwarner mit City-Anbremsfunktion. Sehr angenehm ist das Head-up-Display mit wechselndem Informations-Angebot .
Ins Internet gelangt man über die im Fahrzeug integrierte SIM-Karte. Rasch und zügig die Anbindung des Handys mit weiteren Apps.
Unser Fazit Das kleinste SUV aus München lässt nichts an der Premium-Ausstattung der größeren Modelle vermissen. Der Fronttriebler vermittelt, wenn man denn weiß, wie ein solcher Antrieb beim Ein- und Auslenken im Kurvenbereich zu handeln ist, durchaus Laune. Und das Wichtigste: Die drei „Töpfe“ da vorn rauben dem Kleinen nicht die Zugehörigkeit zur Kategorie „Premium.“
Technische Daten BMW X1sDrive18i
Ausführung: fünfsitziges Kompakt-SUV
L/B/H: 4,54 /1,79 /1,54 Meter
Kofferraumvolumen: 420 -1350 Liter
Leergewicht: 1480 kg
Motor: Dreizylinder Turbo-Benziner
Hubraum: 1499 ccm
Leistung: 136 PS
Max: Drehm.: 220 Nm bei 1250 U/min
Getriebe: Sechsgang-Automatik
Kraftübertragung: Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 204 km/h
Verbrauch: (BMW / TV) 5,1 / 5,5 Liter
Preis: ab 32.350 Euro
Text und Fotos: Jürgen C. Braun