Das beste Frühjahrsgeschäft seit zehn Jahren (ohne das Jahr der Abwrackprämie 2009) vermeldet Ford in Deutschland in diesen Tagen. Der Marktanteil in Deutschland werde sich, bezogen auf das Gesamtjahr 2013, wieder „bei rund sieben Prozent einpendeln und weiter normalisieren“, sagte Wolfgang Booms, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Ford-Werke GmbH, anlässlich der traditionellen Regionaltour des Kölner Herstellers am Dienstag. Der im Vergleich zu 2012 gesunkene derzeitige Marktanteil von rund 6,3 Prozent sei auch der Situation und den Vorkommnissen im Ford-Werk in Genk geschuldet. Streik-bedingt sei es deshalb zu Lieferengpässen gekommen, die auch den Fahrzeugabsatz auf dem deutschen Markt beeinträchtigt hätten. Deutschland sei und bleibe jedoch „eine wichtige Basis für Ford“, sagte der Auto-Manager.
Ford hat sich bei der Weiter-Entwicklung neuer Technologien in jüngster Zeit vor allem durch den Turboaufgeladenen Direkteinspritzer EcoBoost-Motor einen Namen gemacht. Das Triebwerk ist derzeit offenbar ein Motor im wahrsten Sinn des Wortes für das gesamte Unternehmen. Derzeit seien in Europa drei verschiedene EcoBoost-Aggregate mit einem Hubraum von 1,0, 1,6 und 2,0 Liter und einem Leistungsspektrum zwischen 100 und 240 PS im Einsatz. Diese Motorengeneration, die alleine in Deutschland in mittlerweile 100.000 Fahrzeugen ihren Dienst verrichte, zeichne sich nicht nur durch ihre außerordentlichen Leistungsdaten, sondern auch durch niedrige Verbräuche und geringe Abgasemissionen aus.
Bestmarken in punkto Kraftstoff-Verbrauch und Schadstoff-Eliminierung setzte vor allem der 1.0 Liter Dreizylinder, der zu einem großen Teil in Köln entwickelt wurde. Das Aushängeschild der Ford EcoBoost-Motorenfamilie ist derzeit in den Baureihen Fiesta, B-Max, Focus, C-Max, und Grand C-Max erhältlich. Verwendung finden wird das Aggregat in naher Zukunft auch im SUV EcoSport, der nächsten Generation des Mittelklasse-Fahrzeuges Ford Mondeo und in Nutzfahrzeugen aus dem Hause Ford. Derzeit ist der Dreizylinder in drei Leistungsstufen mit 100, 120 und 125 PS erhältlich. Für die Produktion dieses mehrfach ausgezeichneten Ottomotors hat Ford am Standort in Köln 134 Millionen Euro investiert. Die EcoBoost-Motorenfamilie repräsentiere eine gelungene Kombination von Fahrfreude und Sparsamkeit.
2013 sei für Ford ein „Jahr der Neuheiten“. Ergebnis der Weiterentwicklung und des Ausbaus der Modell-Familie von Ford seien Fahrzeuge wie die vor wenigen Tagen auf dem hiesigen Markt eingeführte zweite Generation des Ford Kuga und der „ewige Frauenliebling“, der Ford Fiesta. Etwa 15.500 neue Fiesta, so Booms, seien bisher seit Ende Januar abgesetzt worden. Das Haus rechne für das Gesamtjahr mit einem Verkaufsergebnis von „deutlich über 50.000 Einheiten.“ Vom Top-Modell Ford Fiesta ST, dem Highlight des „jungen Wilden“, wolle man in diesem Jahr etwa 1500 Einheiten verkaufen. Den sportlichsten Fiesta gibt es bereits ab 19.900 Euro, mit Aufschlag für Leder-Bestuhlung kostet der flotte Flitzer einen Tausender mehr.
Bereits 4.700 Vorbestellungen lägen bisher für die zweite Auflage des SUV Ford Kuga vor. Mit neuen Modellen aus dem Nutzfahrzeug- und Freizeitfahrzeug-Bereich weise Ford in diesem Jahr „eine enorme Bandbreite“ beim Ausbau und der Weiterentwicklung der gesamten Modellpalette vor. Dafür stünden Neuerscheinungen wie der Ford Tourneo Connect, der Ford Transit Connect und der neue Ford Transit. Für das Jahr 2014 hat Ford bereits den neuen Tourneo Courier angekündigt. Damit setze man „ganz klar auf das wachsende Nutzfahrzeug-Segment.“ Etwa 40 Prozent aller in Europa abgesetzten Modelle, so Booms, habe sein Haus mit den in diesem Jahr debütierenden Fahrzeugen im Pkw- und Nutzfahrzeug-Bereich durch neue Versionen abgelöst.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun