Optimistische Töne nach einem Jahr, das von schlechten wirtschaftlichen Nachrichten rund um die Löwenmarke, aber auch der Markteinführung einer ganzen Reihe von neuen Fahrzeugen geprägt war: Der französische Importeur Peugeot plant, im Jahr 2014 75.800 Fahrzeuge auf dem deutschen Markt abzusetzen. Im jetzt zu Ende gehenden Jahr rechnet das Haus mit etwa 65.000 verkauften Personenwagen und leichten Nutzfahrzeugen in Deutschland.
Die Hoffnung der Franzosen, im kommenden Jahr fast 11.000 Fahrzeuge mehr auf dem deutschen Markt als in diesem Jahr abzusetzen, gründet sich vor allem darauf, dass einige der in diesem Jahr neu eingeführten Autos 2014 zum ersten Mal über ein volles Kalenderjahr verkauft werden können. Dazu gehören neben dem Crossover 2008 und sportlichen Nischenprodukten wie dem rassigen Coupé RCZ R oder dem flotten „Giftzwerg“ 208 GTI vor allem der neue Hoffnungsträger in der Kompaktwagenklasse, der im Oktober diesen Jahres neu präsentierte 308. Der Frankreich-Importeur will aber auch ein in den vergangenen Jahren vernachlässigtes ehemaliges Kerngeschäft wieder etwas beleben.
„Zwischen 10 und 15 Prozent des zu erwartenden Gesamtsatzes im kommenden Jahr werden Produkte aus dem Bereich der leichten Nutzfahrzeuge sein“, bestätigte Peugeot-Sprecher Thomas Schalberger in dieser Woche. Mit kompetenter Beratung und einem Ausbau der Nfz-Center wolle man Produkte wie den Boxer in seinen verschiedensten Varianten, Expert oder Bipper, wieder stärker in den Fokus des Kunden rücken. Dabei gehe es sowohl um Autos, die in erster Linie auf Handel, Handwerk und weitere Dienstleistungen zugeschnitten sind, aber auch um Freizeit-orientierte Neuerscheinungen auf der Basis der Nfz-Produktpalette aus dem Hause Peugeot. Dazu gehöre auch ein eigens mit dem Kooperationspartner Westfalia entwickeltes Automobil für den gezielten Einsatz im Freizeit-Bereich. Im immer schwieriger werdenden und damit auch tendenziell schwächeren Geschäft auf den europäischen Märkten werden Modelle wie die Cabrios aus der Klappdachreihe („CC“), mit denen Peugeot einst als zweite Marke die Szene neben dem Mercedes SLK alleine beherrschte, wohl zum Auslaufmodell werden. Das Gleiche gilt für großvolumige Vans wie etwa der variabel konfigurierbare 807 mit sieben Sitzen. „Wir setzen bei unserer künftigen Planungen ganz klar eher auf kompaktere Crossover-Modelle als auf großvolumige Vans, was letztendlich auch eine Kostenfrage beim Kunden ist“, sagte Schalberger.
Zum Ende des Jahres wartet die Löwenmarke neben dem stärksten Peugeot aller Zeiten, dem neuen Coupé RCZ R (270 PS, 250 km/h V-Max), auch mit einem innovativen Technologie-Träger auf: das neue Concept Car 208 Hybrid FE wurde gemeinsam mit dem Partner „Total“ entwickelt und auf der IAA in diesem Jahr als Technikstudie vorgestellt. Die relevanten Daten des Hybriden: 1,9 Liter Kraftstoffverbrauch auf 100 Kilometer und CO2-Emissionen von 46 g/km. Das Hybridsystem wurde aus dem beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans eingesetzten Rennwagen abgeleitet. Den Vortrieb besorgt ein seriennaher Dreizylinder mit 68 PS, dessen Hubraum von 1,0 auf 1,2 Liter vergrößert wurde. Dieses Triebwerk wurde mit dem Elektroantrieb des 908 Hybrid4 und dessen Hochleistungs-Batterie kombiniert. Zur Serienreife wird der Technologie-Träger aber wohl nicht gelangen.
Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Peugeot, Jürgen C. Braun