Aus einer ehemaligen sportlichen Seat-Modelllinie (Cupra war einmal das Kürzel des Begriffs Cup racing) ist längst eine eigene erfolgreiche Marke geworden. Ein Label, das seinen Siegeszug nicht nur bei der „Generation Downhead“, sondern quer durch die Generationen angetreten hat. Ende 2021 brachte Cupra schließlich sein erstes reines Elektro-Fahrzeug auf den Markt, den Born. Eine Wortschöpfung, ein Anglizismus, der so viel wie „geboren“ bedeutet.
Den Born, angesiedelt in der Golf-Klasse, gibt es jetzt auch in einer leistungsgesteigerten Version, die dank E-Boost-Activator auf 231, statt wie vorher auf 204 PS kommt. Zu haben mit zwei verschiedenen großen Akkus. Wir fuhren zwei Wochen lang den Cupra Born mit dem größeren 77 kWh Energiespeicher Der im Werk Zwickau vom Band laufende Stromer, der laut Hersteller klimaneutral ausgeliefert wird, baut im Volkswagen-Konzern auf der gleichen Elektro-Plattform auf wie der VW ID3. Aus der Wolfsburger MEB-Familie (Modularer E-Antriebs Baukasten) haben sich bisher schon VW, Skoda und Audi bedient. Auf ihr sollen in den kommenden Jahren Dutzende von Autos mit E-Antrieben weltweit produziert werden.
Die große Mutter weiß nur zu gut, was sie an ihrer spanischen Tochter hat und gibt dem Born innen wie außen viele Gestaltungsmöglichkeiten, um die sportlichen Performance ans Tageslicht zu hieven. Keine andere Marke im Konzern hat das Thema Emotion beim Auftritt auf dem Asphalt-Catwalk bisher so vehement gespielt wie Cupra. Ein Design, das den Mainstream verlassen hat. Was neben der flachen und scharfen Schnauze auch und vor allem für die knackige Heckpartie mit den breiten Radkästen, dem sehr schmalen Leuchtband und der satten, breiten, Straßenlage gilt.
Sportlich emotional geht es auch im Innenraum des Hecktrieblers weiter. An Knie- Kopf- und Beinfreiheit mangelt es weder hinten noch vorn. Ebenso wenig an Ablagemöglichkeiten oder Stauräumen verschiedener Größen. Die serienmäßigen Schalensitze (optional für 1800 Euro mit optionalem Microfaserstoff aus recyceltem Meeresplastik) bieten viel Seitenhalt und Auflagefläche.
Vom Gestühl aus blickt man aus einer tiefen Sitzposition heraus, flankiert von einer hohen Mittelkonsole mit viel Stauraum, auf ein griffiges Multifunktionslenkrad. Passend dazu ein Digital-Cockpit, der 12-Zoll-Touchscreen und optional ein sogenanntes „Augmented Reality Head-up-Display“. 385 bis 1267 Liter erfüllen bei asymmetrisch umklappbaren Fondlehnen inklusive integrierter Ladeluke für den Skitransport die Alltagsbedürfnisse an Platz. Der Cupra Born verbindet also seine extravagante Performance durchaus mit einer makellosen Alltagstauglichkeit.
Eine ganze Armada von Assistenz- und Sicherheitssystem wacht über die Insassen. Ohne den Abkürzfimmel an dieser Stelle auf die Spitze treiben zu wollen, erwähnen wir explizit eine Multikollisionsbremse, Querverkehrerkennung, Emergency-Assistent und die Möglichkeit der Car-2-X-Kommunikation (Vernetzung mit der Umwelt, aber auch untereinander). Die Koppelung mit Apple und Android funktioniert kabellos. Die mittlerweile immer üblichere Sprachsteuerung, ist genauso wie induktives Laden des Handys als „state of the art“ im Born-Paket enthalten.
Der Born soll den Cupra-Weg in die emissionsfreie Welt einleiten. Auslösen. Triggern. Wem das alles noch nicht reicht: Ende des Jahres soll ein neues Topmodell eingeführt werden: Als „VZ“ (angelehnt an das spanische veloz = schnell, flink) mit 545 Newtonmeter Drehmoment und 326 PS.
Na dann: „Caramba“
Technische Daten Cupra Born e-Boost
Ausführung: viersitzige Limousine
L / B /H: 4,32 / 1,80 / 1,54 Meter
Radstand: 2,76 Meter
Kofferraum: 385 – 1267 Liter
Leergewicht / zul. Höchstgew.: 1956 / 2320 kg
Motor: Elektro
Leistung: 231 PS
Drehmoment: 310 Nm
Antrieb: Hinterrad
Getriebe: Reduktion, 1-Gang
Batteriekapazität (netto) in kWh: 77,0
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Reichweite (WLTP) 550 km
Grundpreis: 47.250 Euro
Text und Fotos: Charlys Autos