Fiat professional, die Nutzfahrzeug-Sparte des italienischen Autobauers, gilt dank ihrer zahlreichen Modelle und der variablen Verwendungsmöglichkeiten der Fahrzeuge, immer noch als Importeur Nr.1 bei Handel, Handwerk und Dienstleistungen. Etliche Modelle, wie auch unser Testwagen, der Doblo XL, sind je nach Version entweder für den Familienausflug, für das Hotel- und Gaststättengewerbe oder für den Handwerksmeister geeignet. Eine ganz besonders pfiffige Erscheinung war die Hochdach-Version unseres verglasten Kombis. Die bescherte uns nicht nur 27 Zentimeter mehr ans „Lufthoheit“, sondern auch bewundernde Blicke und bohrende Nachfragen anderer Verkehrsteilnehmer. Nach dem Motto: „So was habe ich aber auch noch nicht gesehen, für was ist denn das hohe Dach gut?“
Ja, für was eigentlich? Nun, das bleibt dem Kunden natürlich überlassen. Fest steht, dass unsere gläserne Hochdachversion mit dem Dieselaggregat als Kraftstoff-Lieferant nicht nur wegen des Hochdachs, sondern auch wegen der beiden großen, seitlichen Schiebetüren, und der asymmetrisch geteilten Heckflügeltür ein Fahrzeug ist, das den Alltag nicht nur, aber auch bei Be- und Entladen erheblich vereinfacht und leichter macht.
Wer entweder als Familienvater, als Freizeitmensch oder als Praktiker richtig viel Platz braucht, dem bietet Fiat den Doblo auch als Maxi-Kastenwagen mit längerem Radstand oder eben als Hochdachversion an. Die Vielfalt und damit die mögliche Nutzanwendung des Doblo sind genau so groß wie die Angebotspalette des Fahrzeugs, das je nach Konfiguration und Karosserie entweder Transporter oder „exotischer Pkw“ ist. Wobei der Doblo in der von uns gefahrenen Hochdach-Version über eine ziemlich hohe Seitenwind-Anfälligkeit verfügt. Bauartbedingt sicherlich nicht anders zu erwarten. Aber man sollte sich den Körper des Fahrzeugs schon verinnerlichen, bevor man sich ans Steuer setzt.
Fiat hat seine Nutzfahrzeug-Palette in den vergangenen Jahren mächtig „aufgemöbelt.“ Darunter fiel auch der Doblo. Als Cargo Maxi bietet er mit langem Radstand bis zu 5,4 Kubikmeter Ladevolumen bei einer gleichzeitigen Nutzlast von einer Tonne. Zudem wurde der Aufpreis für die Hochdach-Version des kurzen Radstandes um 250 Euro (netto) gesenkt. Unser Testwagen, der verglaste Kombi, stellt serienmäßig fünf Sitzplätze zur Wahl, lässt sich aber mit ein paar wenigen Handgriffen zum zwischenzeitlichen Transporter mit langem, ebenem umfunktionieren. Hinzu kommt in diesem Fall die zusätzliche Nutzhöhe von 27 Zentimetern.
Unser Turbo-Diesel war mit Start&Stopp-Funktion ausgerüstet. Fiat hat für das gesamte Doblo-Angebot neben zwei 1,6 und 2.0 Liter großen Direkteinspritzer-Dieselmotoren in unterschiedlichen Leistungsstufen jetzt auch einen 1,4 Liter Turbobenziner neu im Programm. Alle Motoren erfüllen die Emissionsnorm Euro 5. Stärkster Motor der Baureihe ist der Zweiliter-Turbodiesel mit (135 PS und einem maximalen Drehmoment von 320 Newtonmeter. Übertragen wurde die Kraft unseres Hochdach-Doblos von einem Sechsgang-Getriebe, dem man kein Hakeln nachsagen kann.
Als Kombi (ab 19.400 Euro netto) bringt der neue Fiat Doblo Cargo Maxi XL serienmäßig ABS, den Schleuderschutz ESP, zwei Airbags, größere Bremsscheiben an der Vorderachse, zwei verglaste Schiebetüren rechts und links, verglaste dritte Reihe und verglaste Hecktür, 16-Zoll-Räder, asymmetrisch teilbare Dreiersitzbank in der zweiten Reihe, Gepäckraumabdeckung sowie zwei 12-Volt-Steckdosen (Cockpit und Kofferraum) mit. Zur höchsten Ausstattungsvariante SX (ab 20.000 Euro) gehören auch Nebelscheinwerfer, in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger und Außenspiegel, ein abschließbares Handschuhfach, elektrische Fensterheber hinten sowie elektrisch verstell- und heizbare Außenspiegel.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun