Das Segment der kompakten Personentransporter ist ein kleines, aber ganz feines Feld mit einem fest umrissenen Aufgabengebiet. Zum Einen ist das Angebot dort eher begrenzt, zum Anderen bieten sich vor allem am Rand dieses Marktes Modelle, die ähnliche Attribute aufweisen, aber nicht unbedingt in diese Produkt-Definition gehören. Was ist ein kompakter Personentransporter? Ein kleiner Bus mit Pkw-Charakter? Ein verkapptes Nutzfahrzeug, das auf „auf Pkw getrimmt“ ist? Ein etwas zu groß geratener Kombi mit inneren und äußeren Werten, die ein klassischer Kombi eben nicht hat? Die Definition ist nicht fest umrissen. Wir fuhren jedenfalls ein Fahrzeug, das alle diese aufgeführten Attribute aufweist: den Ford Tourneo connect.
So wie er da vor der Haustür steht, 4,82 Meter lang, 2,14 Meter breit, 1,84 Meter hoch, dazu ganz in schwarz gehalten und mit langem Radstand kann man den Ford Tourneo Connect zu den feierlichsten (oder auch zu den weniger feierlichen) Anlässen nutzen. Ein Auto, das die VIP’s zum Show-Event bringt (in der hochwertigen „Titanium“-Ausstattung wie im Falle unseres Testwagens) oder auch eine halbe Fußball-C-Jugend zum Auswärtsspiel chauffiert. Oder auch einfach nur ein mobiles Mitglied für größere Familien ist, das jede Menge Platz für Mensch und Material bietet. Und darüber hinaus noch sehr variabel und komfortabel ist. So bietet der Wagen beispielsweise noch eine große Box-ähnliche Ablagefläche oberhalb des Armaturenbretts.
Womit wir bei zwei Werten wären, die das mit diesem Fahrzeug Machbare am besten dokumentieren: Je nach Gestaltung der Sitze ändert sich der Laderaum zwischen 1529 Liter (fünf aufrechte Sitze) und 2761 Liter (zwei aufrechte Sitze). Das sind runde 1000 Liter mehr als bei einem herkömmlichen Pkw-Kombi. Mit dem längeren Radstand wie in unserem Fall ist der Tourneo Connect zudem auf Wunsch als Siebensitzer erhältlich. Dann nimmt er eine dritte Sitzreihe auf. Die Anhängelast des Fahrzeugs beträgt 750 Kilogramm ((1.151 kg gebremst bei 12 Prozent). Das zulässige Gesamtgewicht des 1640 kg schweren Tourneo (leer) liegt bei 2270 Kilogramm.
Was wir als besonders angenehm und erleichternd beim Be- und Entladen und auch beim einsteigen aus engen Parklücken empfunden haben, sind die praktischen Schiebetüren. Das ehemalige „Totschlag-Argument“, wonach Schiebtüren nur etwas für Nutzfahrzeuge seien, lassen wir nach zweiwöchiger Testphase auf keinen Fall mehr gelten. Hinzu kommt, dass sich die Sitze der zweiten und dritten Reihe mit wenigen Handgriffen zusammenfalten lassen, so dass eine ebene Ladefläche entsteht, die zudem auch noch ausgesprochen lang ist. Das ebenso lange Panorama-Glasdach macht den Tourneo Connect in der serienmäßigen „Titanium“-Ausstattung noch einmal um einiges wohnlicher und behaglicher.
Denn der neue Tournee Connect ist mehr ein großräumiges Lifestyle-Fahrzeug mit hohem Alltagsnutzen als ein für den Personentransport „umgemodelter“ Güter-Beweger auf unseren Straßen. Das Fahrzeug, das erst vor wenigen Monaten auf dem deutschen Markt neu eingeführt wurde, basiert auf der globalen Plattform von Ford. Neben Familien richtete s sich auch an Freizeitsportler, denn die beiden Schiebetüren eigenen sich hervorragend dazu, auch sperriges Sportgerät ohne großen Aufhebens ein zu laden. Zudem machen das Fahrzeug Sicherheits-Systeme wie das automatische Bremssystem Active City Stop (optional) oder das serienmäßige Reifendruck-Kontrollsystem zu einem Begleiter, der den Insassen ein Gefühl der Sicherheit vermittelt.
Für den Vortrieb sorgte im Falle unseres frontgetriebenen Testwagens ein 115 PS starker 1,6 Liter großer Turbodiesel. Damit wird der Tourneo Connect zwar nicht gerade zum Kurvenräuber, doch es reicht allemal, um auch mit mehreren Personen und entsprechendem Gepäck flott unterwegs zu sein. Ford gibt die Höchstgeschwindigkeit mit 165 km/h an, wir kamen auf einen Testverbrauch von 5,8 Litern Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer.
Die Preisliste des neuen Ford Tourneo Connect beginnt bereits bei 18.800 Euro. Der Preis unseres Testwagens in der Titanium-Ausstattung mit dem 1,6 Liter Dieselmotor lag bei 26.620 Euro (netto).
Text und Fotos: Jürgen C. Braun