Winterzeit ist Allradzeit, ist SUV- oder auch Crossover-Zeit. Vor allem das Angebot der kleinen, kompakten Vielkönner, die uns Autofahrer(innen) in diesen Tagen gern gefahrene und hilfreiche Alltagsbegleiter sind, wird immer größer. Mitunter aber wird es auch unübersichtlicher. Ein Hersteller, der sich auf diesem Marktsegment immer mit besonderen Fahrzeugen hervor getan hat, ist Suzuki. Wir fuhren den SX 4 S-Cross, angetrieben von einem 1,6 Liter großen und 120 PS starken Benziner.
S-Cross heißt in diesem Falle, dass der kleine Japaner das Nachfolgemodell des als „Classic“ geführten SX4 ist. Gegenüber dem Vorgänger ist die Absicht, ihn deutlicher auf dem Mark als SUV zu platzieren, unverkennbar. Bulliger und „breitbeiniger“ wirkt er. Unterbodenschutz und etwas breitere Radkästen stehen ihm gut zu Gesicht. Das versprüht mehr als nur einen Hauch von Outdoor-Temperament. Die zusätzlich gewonnenen 15 Zentimeter in der Länge kommen den Passagieren durch mehr Geräumigkeit zugute.
In dem Fünftürer mit einem Radstand von 2,60 Metern finden vier Erwachsene bequem Platz und empfinden auch bei längeren Autobahnfahrten keinen Stress. In unserem Falle als automobiler Begleiter für den Skilanglauf-Urlaub eingesetzt, waren wir natürlich auf das variable Beladen des Fahrzeugs und auf das Fassungsvermögen des Kofferraums gespannt. Die nackten Zahlen besagen, dass der Platz von 430 bis zu maximal 1270 Liter Gepäck aufnimmt.
Unser Gesamteindruck in punkto Beladung: Der Suzuki SX4 S-Cross war für diesen Ein-Personen-Kurzurlaub im österreichischen Obertauern wie geschaffen: Er ist kein „Ungetüm“ auf der Straße oder ist sperrig im Gewusel bei der Parkplatzsuche in Loipe-Nähe. Dennoch waren wir einverstanden mit dem S-Cross, weil er eine breite und hoch aufragende Türöffnung sowie eine tiefe Ladekante aufweist. Da kann man dann schon mal, auch wenn man in nassen Klamotten leicht verschwitzt ist, die Bretter schnell hinten rein schubsen, Schuhe, Stöcke und Bauchgurt hinterher und „gut ist.“ Das hat gepasst für unsere Zwecke. Lediglich etwas mehr Bodenfreiheit hätten wir dem Probanden gewünscht.
Erst bei genauerer „Okular-Inspektion“ entdeckten wir, dass unter der Kofferraumabdeckung noch zusätzlich Platz für etliche Kleinigkeiten ist. Außerdem lässt sich der Boden absenken oder auch ganz heraus nehmen. Dazu gibt es dann noch passende Accessoires wie einen Kofferraum-Organizer oder ein Gepäckraum-Trenngitter. Das wirkt alles konzeptionell gut durchdacht. Zudem erhöhen etliche Ablagemöglichkeiten kleinerer und größerer Art im Fahrzeug-Inneren dessen praktische Alltags-Qualitäten. Dazu gehören auch so praktische Dinge wie Cup-Holder oder Taschenhaken.
Der Suzuki SX4 S-Cross ist nicht dafür geschaffen worden, ein Blender zu sein. Zwar schlicht, aber funktional und übersichtlich ist das Cockpit. Auf überflüssigen Zierrat wurde verzichtet. Die farblich unterlegten Instrumente sind gut ablesbar, etwas Chrom lockert das Ganze auf. Und wer die Ausstattung Comfort+ wählt, erhält auch ein paar Ledersitze, die für Sinn und Zweck dieses Fahrzeugs aber weiß Gott nicht unbedingt vonnöten sind. Sehr viel froher waren wir mit der zweistufigen Sitzheizung und der in der Neigung verstellbaren Rücksitzlehne.
Wer in dieser Jahreszeit zwar in nicht schweres Gelände, aber in matschiges und rutschiges Terrain fährt, der ist froh, wenn er ja nach Situation über Genügend Grip und Traktion verfügt. Über ein Wählrad in der Mittelkonsole lässt sich mit dem Modus „Snow“ dieses Anforderungsprofil erfüllen. Das Fahrwerk schluckt auch auf holprigen Passagen viele Unebenheiten weg. Lediglich die Fünfgang-Schaltung hätte, erweitert durch eine weitere Schaltmöglichkeit bei größerer Spreizung zu mehr Fahrkomfort geführt. Zumal es nicht an der Kraft und am durchaus vorhandenen Drehmoment des Ottomotors liegt, dass diesem „oben rum“ recht rasch die Luft ausgeht. Wessen Einsatzbereich mehr die urbane Umgebung ist, der darf sich auch über Front- oder Allradantrieb den Kopf zerbrechen.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun
Technische Daten Suzuki SX4 S-Cross
Bauart: fünftüriger Crossover
Länge / Breite / Höhe: 4,30 / 1,76 / 1,58 Meter –
Radstand – 2.60 Meter
Motor – 1,6-Liter-Vierzylinder Benziner
Nennleistung – 120 PS
Max. Drehmoment – 156 NM bei 6000 U //min
Antrieb – Allgrip Allradantrieb,
Höchstgeschwindigkeit – 175 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h – 12,0 Sek
Leergewicht: 1245 Kilogramm
Höchstzulässiges Gesamtgewicht – 1730 Kilogramm
Zul. Anhängelast vorn 1040, 910 Kilogramm
Max. Stützlast – bis 12 Prozent Steigung gebremst 1200 Kilogramm, ungebremst 400 Kilogramm
Verbrauch auf 100 Kilometer (Herstellerangaben) 5,7 Liter Super
Schadstoffnorm: Euro 6
Preis: ab 22.990 Euro