Elektrisch fahren und doch keinen Anschluss am Auto haben zum Laden? Elektrisch unterwegs sein und doch ganz normal an der Tanke Benzin einfüllen? Geht nicht? Geht doch! Mit dem Nissan-eigenen Prinzip des e-Power. Das wird nicht nur, aber auch im SUV X-Trail verwendet. Den X-Trail gibt es in der vierten Generation seit 2001. Entweder als Benziner, oder mit einem seriellen Hybridantrieb „e-Power“. Serieller Hybridantrieb heißt nichts anderes, als dass anstelle eines bei Hybridautos üblichen parallelen Hybridantriebs in diesem Fall der Verbrenner und die Elektromaschine hintereinander geschaltet sind.
Beim parallelen Hybridantrieb können beide Motoren die Räder antreiben. Je nachdem, was gerade am geeignetsten ist. Beim seriellen Hybridantrieb fungiert der Verbrenner nur als Stromlieferant. Für den Antrieb der Räder ist ausschließlich die E-Maschine zuständig. Man muss also keine Ladesäulen suchen, die Energie kommt aus dem Zapfhahn.
Der X-Trail gehört bei einer Länger von knapp 4,70 Metern in die Kategorie „Mensch, ist der aber groß.“ Der mächtige Kühlergrill wird von einer Chromleiste umrandet. Nach einem Scheinwerferpaar folgt eine Seitenansicht mit differenzierten Kunststoffteilen, die dem wuchtigen Fahrzeug etwas von seiner schieren Wucht nehmen. Der Fünfsitzer ist wahlweise auch als Siebensitzer erhältlich.
Den X-Trail gibt es in fünf Ausstattungsversionen, wir fuhren die mittlere mit Namen „N-Connecta“, die ein 12,3 Zoll großes Digital-Cockpit und ein genau so großes Touchscreen aufweist. Von dort aus kann man die meisten Funktionen anwählen. Dennoch verwendet Nissan auch noch konventionelle Bedienelemente, wie etwa bei der Klimaautomatik. Die schwebende Mittelkonsole verbirgt ein großes Ablagefach. Oben findet man den Wählhebel für die Eingang-Automatik und eine Ladeschale für das Handy, zwei verschiedene USB-Anschlüsse und ein weiteres Ablagefach mit Klappe.
Das ist sehr groß ausgefallen, so dass auch die Passagiere in der zweiten Reihe es benutzen können. Hinten hat man in jede Richtung sehr viel Platz, die Sitze lassen sich in Längsrichtung verstellen. So kann man auch den Kofferraum mit einem Fassungsvermögen von 575 bis 1396 Litern variieren.
Der Nissan X-Trail ist mit dieser aufwändigen Technologie namens e-Power ein klassisches, wuchtiges SUV, das vor allem für Menschen, die zwar gerne elektrisch fahren möchten, aber immer noch so etwas wie Reichweitenangst haben, geeignet ist. Sehr viel geringer als beim reinen Benziner ist der Verbrauch bei unseren Testfahrten allerdings nicht ausgefallen.
Wie fährt sich eigentlich ein Auto, bei dem der Verbrenner die Energie beisteuert, das aber rein elektrisch angetrieben wird? Verhält sich so ein Auto wie ein klassischer Verbrenner oder hat man ein Fahrgefühl, das an einen Stromer erinnert? Der X-Trail e-Power liefert darauf die Antwort.
Der zwar voluminöse, aber gut zu überblickende SUV erinnert an ein BEV (battery electric vehicle). Das Drehmoment liegt sehr früh an, er beschleunigt mit Verve aus dem unteren Drehzahlbereich heraus, ohne dabei fürs Erste „vorlaut“ zu werden. So richtig akustisch bemerkbar macht er sich erst, wenn der Benziner mehr Drehzahl benötigt um das Fahrzeug zu beschleunigen.
Der Antriebsstrang beginnt mit dem 1,5 Liter großen Dreizylinder Benziner. Dessen variables Verdichtungsverhältnis bewirkt, dass die Maschine, gleich in welchen Lastzuständen, immer am effizientesten arbeitet. Dieser Benziner treibt den Generator an und der Generator produziert Strom. Im Falle des Nissan X-Trail e-Power werden zwei E-Maschinen beliefert. Eine sitzt an der Vorder-, die andere an der Hinterachse, woraus dann auch der Allradantrieb e-4ORCE resultiert.
Der dazu gehörige Akku hat nur eine Leistung von 2,1 kWh. Der sorgt dafür, dass immer ausreichend elektrische Energie vorhanden ist. Wenn die elektrische Energie nur aus dieser Pufferbatterie kommt, wird der Verbrenner abgeschaltet. Mit dem Betätigen der EV-Taste fährt der X-Trail zwar rein elektrisch, allerdings wegen des kleinen Akkus nur wenige Kilometer. Drückt man die zweite Taste e-Pedal, wird die Rekuperation verbessert. Fährt man also mit E-Pedal, ist die Bremswirkung stärker und man gewinnt mehr Energie zurück. Das Fahrzeug wird jedoch nie bis zum völligen Stillstand abgebremst. Mit Hilfe eines zusätzlichen Drehschalters lassen sich fünf unterschiedliche Fahrmodi einstellen. Von Standard, über Eco, Sport, Matsch oder Offroad.