Vom Nutzfahrzeug zum Familienfreund. Opel ist bei der Gestaltung und den anvisierten Zielpersonen der fünften Generation des Hochdach-Kombis Combi ganz andere Wege gegangen. Aus dem Handwerker-Begleiter der früheren Jahre ist jetzt ein pfiffiges Familienauto geworden mit zahlreichen sinnvollen Detail-Lösungen für die Innenraum-Gestaltung und die die variable Gestaltung des Fahrzeugs.
Familien-Autos sind derzeit ebenso gefragt wie beliebt. Auch weil sie sich dank Ihrer Variabilität und ihres großen Volumens auch für einen Personenkreis eignen, die weniger Rücksicht auf ihre jüngsten Familienmitglieder, als vielmehr auf ihre Freizeit-Gestaltung nehmen möchten.
Der neue Combo ist ein gemeinsames Produkt der Rüsselsheimer und der PSA-Gruppe. Er wird also mit dem Citroen Berlingo und dem Peugeot Partner (in Zukunft Rifter) verwandt sein. Begonnen aber wurde damit schon vor rund fünf Jahren, als eine Übernahme der früheren GM-Tochter durch den französischen Autokonzern noch lange kein Thema war. Wir haben uns den neuen Opel Combo Life schon einmal bei der Weltpremiere, einer Standpräsentation in der Mainzer Opel-Arena, angeschaut und unter die Lupe genommen.
Was uns als Erstes auffiel war neben der (bewährten) Form, die sich an Menschen mit einem großen Platzbedarf im Auto richtet, die Vielzahl an Assistenz-System, die denen eines Mittelklasse-Fahrzeugs in keiner Weise nachsteht. Allein daran lässt sich die Zielrichtung schon erkennen, mit der dieses Modell konzipiert wurde. Das ist ganz klar ein Pkw, wobei die Betonung n auf dem Buchstabend „P“, also den Personen, liegt. Wahlweise gibt es den Combo Life als 4,40 Meter lange Kurzversion oder als Langversion (4,75 Meter) sowie als fünf- oder siebensitzige Variante. Wobei die mittlere Reihe über drei Isofix-Kindersitzhalterungen verfügt. Eingestiegen wird auf die hinteren Reihen über Schiebetüren, wobei die zweite Tür optional ist.
Für Opel ist das neue Modell zudem ein Fingerzeig für die Aufgabe, die auf den deutschen Autobauer in Zukunft zum großen Teil zukommen soll. Die PSA-Gruppe hat nämlich die Verantwortung für die Entwicklung leichter Nutzfahrzeuge komplett an das Opel-Entwicklungszentrum (ITEZ) am Stammsitz in Rüsselsheim übertragen. Zuvor war schon die Verantwortung für die Entwicklung von Sitzen, Schaltgetrieben und Brennstoffzellen nach Rüsselsheim an den Opel-Heimatsitz verlagert worden.
Für den Antrieb sorgen drei Turbodiesel mit 1,5 Liter Hubraum von 75, 100 und 130 PS. Dazu kommen zwei Benziner als 1.2 Turbo mit 110 PS und 130 PS. Die Motoren erfüllen die besonders strenge Norm „6d-temp“. Vor mehr als 30 Jahren, genau im Jahr 1986, kam der erste Combo als Nutzfahrzeug-Variante (Kastenwagen) auf Kadett-Basis auf den Markt. Zwischenzeitlich gab es eine Kooperation mit Fiat, der Combo fand im Doblo einen italienischen Zwillingsbruder. Im Herbst soll der neue Opel Combo Life bei den Händlern stehen. Über Preise macht Opel noch keine Angaben.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun