Gerade mal vier Postkartengroße Auflageflächen stellen die Verbindung zwischen Automobil und Straße her. Sie sind verantwortlich für Sicherheit und Fahrkomfort bei verschiedensten Witterungsbedingungen, bei unterschiedlichsten Straßenbelägen.
Ein Umstand, der in der Regel für Fahrzeuge vom kleinsten Kompaktwagen bis zum Hochleistungs-Sportwagen oder zum überdimensionierten SUV gilt. Demzufolge ist die ständige Entwicklung, Optimierung und Herstellung eines Reifens eine Wissenschaft für sich.
Aber gute Pneus kommen nicht aus der Hexenküche, vielfach lassen sich die Spezialisten auch von der Natur und deren Umwelt-angepasstem Verhalten beeinflussen. So wie etwa bei einem neuen, exponierten Regenreifen, den wir – wenn auch nicht nur bei schlechtem Wetter – eine Woche lang unter verschiedensten Einsatz-Konditionen auf einer Mercedes-Benz C-Klasse aufgezogen hatten.
Uniroyal behauptet von sich selbst, der Erfinder des Regenreifens zu sein, Das Marketing-Signé mit dem Schirm hat sich in den Synapsen vieler Menschen breigemacht, die sich mit dem Automobil und damit auch mit den Reifen, beschäftigen. Dick unterstrichen im Lastenheft bei der Entwicklung des RainSport 3 stand demzufolge auch die Optimierung dessen Nässe-Eigenschaften. Diese Zielsetzung äußert sich augenscheinlich durch die asymmetrische Lauffläche. Die optimale Ableitung von großen Wasserflächen und einen möglichst großen Aquaplaning-Schutz bieten darüber hinaus auch noch die Nässe-Lamellen, die sich quer über die Profilstruktur ziehen. Dadurch ergeben sich zahlreiche Griffkanten auf der Oberfläche des Reifens.
Bei der Technologie für den RainSport 3 griffen die Konstrukteure zu einem ganz besonderen Kunstgriff. Sie ließen sich nach zahlreichen Versuchen und experimentellen Studien von der Haut eines Haifisches inspirieren. Diese so genannte „Shark Skin- Technology“ soll die Wasserzirkulation erleichtern und den Strömungswiderstand verringern. Dafür wurde in die Rillen der Reifen-Lauffläche eine spezielle Struktur eingebracht.
Doch die Reifen-Entwickler waren nicht die Einzigen, die auf die Idee kamen, sich Mutter Natur auf der Suche nach dem Optimum zunutze zu machen. Lange gab es diese besondere Technologie zur Wasserableitung auch bei den umstrittenen Speedo-Schwimmanzügen. Diese sind allerdings inzwischen vom Internationalen Schwimmverband und auch vom IOC verboten, weil sie ihren Trägern unangemessene Vorteile verschafften.
Für Uniroyal ist der Rainsport3 aber auf jeden Fall ein ganz besonderer Meilenstein der Firmengeschichte. Denn obwohl der RainSport 3 nicht laufrichtungsgebunden ist, waren die Ingenieure darum bemüht, sich nicht nur auf die Verbesserung der Nässe-Eigenschaften zu konzentrieren. Die steifen Gummiblöcke an der Reifenschulter stehen für das sicherstellen einer dynamischen und sportlichen Fahrweise bei größer dimensionierten Automobilen.
Den Uniroyal RainSport 3 gibt es in 106 verschieden Größen, 13 davon sind spezielle Pneus für SUV.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun