Alfa Romeo: Mit dem Junior in die Zukunft

Wer ein Automobil nicht nur als Möglichkeit sieht, möglichst sicher, preisgünstig, komfortabel und umweltbewusst von Punkt A nach Punkt B zu kommen, sondern auch Emotionen und Empfindungen damit verbindet, der kommt an Alfa Romeo nicht vorbei. Italienische Autos waren – und sind es noch immer –  anmutiger, extravaganter, verspielter und gewagter als es viele andere waren und sind. Nur mit der Qualität der verwendeten Materialien, der Verarbeitung, haperte es über die Jahre hinweg. Was die Absatzzahlen in einem Land, in dem Tugenden wie Gewissenhaftigkeit, Gründlichkeit und Ordnungssinn groß geschrieben werden, nicht eben in die Höhe schnellen lässt.

Damit soll spätestens jetzt Schluss sein, denn 2024 ist / war das Jahr, in dem die sportliche Fiat-Tochter nicht nur mit äußeren Reizen brillierte, sondern auch ins Elektro-Zeitalter einstieg.  Der Junior, ein Premium-SUV im B-Segment, steht als erstes Modell der Marke neben einer Hybrid-Verbrenner Version auch rein elektrisch zur Verfügung. Gefertigt im hauseigenen Centro Stile, ausgerüstet mit den Erfahrungen des „cuore sportivo“ aus dem Motorsport. Mit einem Fahrwerk, das auf dem Testgelände im norditalienischen Balocco, dem früheren Sitz der Rennsportabteilung von Alfa Romeo, seine Wurzeln hat.

Zum Ende des für die inzwischen 114 Jahre alte italienische Kultmarke so bedeutsamen Jahres 20024 fuhren wir noch einmal zwei von drei Versionen:  Den Ibrida, den Verbrenner im Mild-Hybrid-Antrieb. Mit 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner, der auch dank eines Turboladers mit variabler Schaufelradgeometrie 136 PS leistet. Dazu auch den 156 PS starken  Elettrica, angetrieben von einem leistungsfähigen Hybrid-Synchronmotor (HSM). Letzterer ist in das 6-Gang Doppelkupplungsgetriebe integriert.  Dessen Energie kommt aus einer Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 54 kWh.  Das Schnelladen von 10 auf 80 Prozent mit 100 kW (Gleichstrom) dauert in diesem Fall weniger als 30 Minuten. Spitzenmodell der vollelektrischen Junior-Variante ist der noch nicht bestellbare 280 PS starke  Junior Elettrica in der Version VELOCE.

Doch die neuen Antriebsoptionen im Junior sind nicht das Einzige, was sich bei den Italienern ändert. Vor allem die Traditionsbewussten Alfisti werden sich an Neues gewöhnen müssen. Jahrzehntelang war das Nummernschild (Sucdetto), ein spitz zulaufendes Dreieck am Kühlergrill, eines der zentralen Designmerkmale des Hauses. Weil der allerdings oft Größe und Ausdehnung änderte, hatten sich die Blechkleid-Schneider einen Trick ausgedacht und das Teil entweder links oder rechts unterhalb des Frontscheinwerfers platziert.

Wegen neuer Unfallvorschriften müssen Nummernschilder künftig immer mittig angebracht werden, um die Typzulassung zu bekommen. Beim Junior wird das aufgrund der Höhe des SUV kein Problem darstellend, praktiziert. Auch wenn ein Kühlergrill bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen eigentlich nicht mehr  benötigt wird. Aber der Scudetto gehört beim Alfa einfach dazu.

Technische Daten Alfa Romeo Junior:

Modell Elettrica:

vollelektrisch, 156 Hybrid-Synchron-Motor, Frontantrieb, Eingang-Automatik; Lithium-Ionen-Batterie 54 kWh, 260 Nm;  Energieverbrauch 15,0 kWh/100 km; Preis ab 39.500 Euro

Modell Ibrida:

Mild-Hybrid-System, Vorderradantrieb, Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe;

136 PS starker Dreizylinder-Turbobenziner, Hubraum 1.199 cm3, 48-Volt Elektromotor (29 PS); Peis ab 29.500 Euro