Extravaganz in der Kompaktklasse: DS4 Hybrid

Französische Automobilhersteller haben hierzulande mit innovativen Produkten, mit Fahrzeugen die Lifestyle-Charakter haben, die Antriebsvielfalt besitzen und ein ausgereiftes Modellprogramm  aufweisen, mehr als nur „einen Fuß in der Tür.“ Besonders im Südwesten der Republik, die zum großen Teil nicht nur bei der Wahl ihres Fortbewegungsmittels recht frankophil unterwegs ist, haben Automobile „a la francaise“ nicht nur einen Namen und einen guten Klang, sondern auch viele Freunde, die sich durch Markentreue auszeichnen.

Dort hin zu kommen, ist für den exklusivsten Vertreter dieser Kategorie naturgemäß nicht einfach. Und das, obwohl DS  ein Höchstmaß an technischer Ausgewogenheit und ansonsten kaum zu findender Extravaganz beinhaltet. Ein Exemplar dieser Gattung ist der DS4 Hybrid, mit dem wir jetzt unterwegs waren.

Vielerorts wird DS immer noch als Citroen-Ableger wahrgenommen, war eine von vier Marken im französischen Automobilkonzern Groupe PSA. Nach der Fusion von PSA und FCA 2021 ist DS nun eine Premium-Marke des Stellantis-Konzerns. So eine Art französisches Gegenstück von Alfa Romeo, wenngleich natürlich ohne dessen über ein Jahrhundert alte Tradition und Geschichte.

Auf dessen EMP2-Plattform steht neben Peugeot 308 und Opel Astra auch der DS4. Als opulentes Meisterwerk der Automobil-Veredlungskunst. Vielleicht ist das gerade das Absatz-Problem von DS, weil bei den Kompakte dessen Vorzüge nur selten den Kaufausschlag geben. Dabei hat der Ende 2021 eingeführte DS4 dieses Schattendasein aufgrund seiner Exklusivität mitnichten verdient.

Der 4,40 Meter lange DS4 Hybrid 136, befeuert von einem 1,2 Liter Dreizylinder-Turbobenziner, und einem 48-Volt-MHEV-System, macht eine richtig coole Figur. Coupé-ähnliche Dachlinie, schmale LED-Leuchten hinten wie vorn,  markanter Grill, klar konzeptionierte kantige Linienführung, ausfahrende Türgriffe, zuweilen etwas Chrom: O lala, das hat was. Sein Radstand von 2,68 Meter verleiht dem DS4 Hybrid einen sportlich-kompakten Auftritt.

Im Interieur überwiegt mit gestepptem Nappa-Leder, offenporigem Holz, Chrom und aus der Reihe fallenden Designelementen der edle Teil französischer Automobilbaukunst. Da tut sich sogar die deutsche Premium-Konkurrenz schwer, mit zu halten. Geschweige denn, das zu toppen. Ein übersichtliches Kombi-Instrument, Head-Up-Display, ein keiner Touchscreen vor dem Automatik-Wahlhebel mit Schnellwahl-Icons passen in dieses Genre, verlangen allerdings auch etwas Eingewöhnungszeit für die Bedienung.

Der 1,2 Liter große Benziner des Fronttrieblers wird von einem Elektromotor unterstützt. Das System leistet 136 PS, bei einem maximalen Drehmoment von 230 Nm. Die E-Maschine, die in ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe integriert ist, offeriert 28 PS und 55 Nm Drehmoment. Die 0,9 kWh kleine 48-Volt-Batterie ließe theoretisch rein elektrisches Fahren zu. Laut DS ließe sich der Spritverbrauch unter idealen Bedingungen um 40 Prozent reduzieren.

Der DS4 ist zwar kein Kurvenräuber, überzeugt aber mit souveräner Straßenlage und vorzüglich gedämmter Atmosphäre.  Zudem ist der Wagen mit dem System „DS Iris“ ausgestattet, einer KI-basierten Sprachsteuerung.  Die Scheinwerfer der „DS Matrix LED-Vision“ passen sich den Lichtverhältnissen dynamisch an. Klar richtet sich das Preisgefüge mit einem Einstieg von über 38.000 Euro an  gehobene Kundschaft, aber diejenigen, die sich  mehr Chic, Extravaganz und Eleganz in einem Kompaktfahrzeug wünschen, finden beim DS4 Hybrid das, was sie möchten.