Wer Citroën fährt, der darf erwarten, dass er etwas Außergewöhnliches bekommt. Irgendetwas halt, das die Marke mit dem Doppelwinkel über andere Erzeugnisse emporhebt. Denn Firmengründer André Citroën galt als Erfindergenius und seiner Zeit in vielen Fällen voraus. Der C5, der Hersteller bezeichnet ihn als das Flaggschiff der Marke, ist auf den ersten Blick thematisch nur schwer ein zu ordnen. Seine Karosserie hat von jedem etwas: Reiselimousine, Kombi, Coupé mit Steilheck und Heckklappe? „Shooting brake“ wird so etwas auch gerne genannt. Fakt ist jedenfalls, dass dieses Fahrzeug rein optisch das Flair des Extravaganten genießt. Ab der B-Säule steckt Richtung Heck – unserer Meinung nach – jedenfalls vor allem im abfallenden Dach eine Menge DS-Revirement in der Seitenansicht.
Das Fahrzeug steht gemeinsam mit einigen anderen Marken auf der EMP2-Plattform des Stellantis-Konzerns, hat sich seine Identität als Citroën aber dennoch bewahrt. Sicher keine DS, kein BX mehr. Aber dennoch unverwechselbar mit noblem Komfort, großräumigem Interieur. Mit einer Eleganz, die Alltagsnutzen auf elegante Weise offeriert. Den C5X, und damit zum Technischen, gibt es bereits Dreizylinder Pure Tec. Unser Testfahrzeug war ein Stecker, also ein Plug-In-Hybrid.
Das bedeutet nicht nur, dass sich ein 181 PS starker 1,6-Liter-Turbobenziner und ein Elektromotor (81 kw) den Vortrieb des Fronttrieblers teilen. Sondern auch, dass die Batterie (12,4 kWh / netto 11,5 kWh) 60 Liter für sich beansprucht und unterhalb des Kofferraums ein Kabel-Ablagefach Platz finden musste. Mit einem Stauraum von bis zu 1580 Litern bei umgelegten Sitzen unterhalb der sich weit öffnenden elektrischen Heckklappe offenbart sich dennoch ein sehr guter Wert
Sinn und Zweck eines Plug-In-Hybrids ist es, so viel wie möglich mit elektrischer Energie zu fahren. Wir vermerkten im Test eine Reichweite von 55 elektrisch absolvierten Kilometern, erst dann schaltete sich der Verbrenner ein. Kurze Ladestopps zwischendurch sind mit einem serienmäßigen Energiefluss in die Batterie von 3,7 kW allerdings kaum machbar, um „auf die Schnelle“ elektrischen Energiegewinn zu generieren. Wie auch immer empfiehlt es sich, eine Fahrt mit vollgeladenem Akku an zu treten. Ein Aufladen an der Haushaltssteckdose ist im Übrigen nicht vorgesehen.
Ungeachtet dessen ist das Dahingleiten in den breiten, aber mit nicht sehr viel Seitenhalt ausgestatteten Leder-Fauteuils des Franzosen ein Genuss. Das Zu- und Abschalten des Verbrenners bemerkt man nicht, das verzögernde Rekuperieren kaum. Unter den offerierten Fahrmodi empfiehlt sich der Hybridmodus. Die Variante „Sport“ steht dem Fahrzeug konzeptionell eher nicht zu Gesicht. Die adaptiven Stoßdämpfer schaden eher dem fahrerischen Komfortgedanken der Citroën-Welt als dass sie ein Mehr an Fahrspaß böten.
Die Ausstattung unseres Testwagens erfüllte den Status des Top-Modells, mit dem Citroën den C5X ummantelt. LED-Lampen, dazu eine ganze Armada von Assistenz-Systemen bis zu einer aktiven Tempo- und Spurführung. Letztendlich bekommt auch im Zeitalter nach DS und BX mit dem C5X einen wirklichen Citroën und damit etwas Außergewöhnliches. Ein Schuss savoir vivre für deutsche Autobahnen. Mit Auslaufen der Förderung für den „Stecker“ allerdings auch kein Schnäppchen.
Technische Daten Citroën C5X Plug-In-Hybrid
Ausführung: Fünfsitzige Limousine / Kombi / SUV
L / B / H: 4,80 / 1,86 / 1,48 Meter
Radstand: 2,78 Meter
Kofferraum: 485 bis 1580 Liter
Leergewicht: 1797 Kilogramm
Zuladung: 390 Kilogramm
Motor: 1,6 Liter Turbobenziner
Leistung: 181 PS bei 6000 U/min
E-Motor: 81 kw
Systemleistung: 224 PS
Aufladezeit: 7,5 Stunden
Getriebe: Achtgang-Automatik
Höchstgeschwindigkeit: 233 km/h
Schadstoffeinstufung: Euro 6d
CO2-Emissionen: 30 g/km
Preis: ab 44.980 Euro