Mazda3 mit Skyactive-X: Der etwas andere Motor

Der kleine, aber technisch ungewöhnlichen Lösungen gegenüber immer aufgeschlossene Autobauer Mazda macht mit einem Antriebskonzept der besonderen Art von sich reden. Der Skyactiv-X-Motor soll dem Benziner zur Sparsamkeit eines Diesels verhelfen. Mit dessen Arbeitsprinzip, der Selbstzündung. Wir fuhren den Mazda3 Skyactiv-X 2.0 M Hybrid.

In unserem Testwagen arbeitet ein 2.0 Skyactiv-X Motor mit 186 PS und einem maximalen Drehmoment von 224 Newtonmetern. Mit dem Vierzylinder wollen die Japaner zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Den geringeren Verbrauch des Diesels mit der Reinheit des Benziners verbinden. Mazda spricht von 20 bis 30 Prozent geringerem Verbrauch als bei einem konventionellen Benziner. Frage: Merkt man von der Arbeit eines Benziners, der per Kompression zündet, als Fahrer eigentlich etwas?

Betätigt man den „Power“-Knopf,im Mazda3 mit Mild Hybrid, ist alles so, wie immer. Der Vierzylinder läuft leise, und schwungvoll. Das Geheimnis, das dahinter steckt, damit der Zweiliter-Benziner mit der extrem hohen Verdichtung von 16,3 : 1 nicht nur bei geringer Last und niedrigen Zahlen verbrennen und vor allen Dingen erst einmal starten kann ist ebenso genial wie einfach: Der Selbstzünder erhält Zündkerzen, wodurch sich die Verbrennungen kontrollieren lassen. Der Motor wechselt also zwischen Fremd- und Kompressionszündung.

Im Effizienzdisplay wird angezeigt, wann der Motor von fremd- auf zündkerzenkontrollierte Selbstzündung umschaltet. Das ist schon bei knapp 1000 Umdrehungen der Fall. Der Fahrer selbst bekommt davon nichts mit. Lediglich, wenn man im Fahrbetrieb unter geringer Last unterwegs ist, und dann beschleunigen will, wird man an die ersten eigenen Fahrzeuge erinnert: Das fühlt sich dann so an, als ob man seinerzeit den damals üblichen Choke nicht gezogen hat. Was unweigerlich dazu geführt hat, dass das Gemisch nicht fett genug war.

Im Vorgänger arbeitete ein konventioneller Sauger mit 165 PS, den wir mit 7,8 Liter fuhren. Im e-Skyactiv X kamen wir jetzt bei nicht übertrieben defensiver Fahrweise auf rund 1,2 Liter weniger. Dreht man allerdings die Gänge nach oben aus, dann relativiert sich dieser Wert wieder etwas. Der sechste Gang des manuellen Sechsgang-Getriebes ist sehr lang ausgelegt, was im zügigen Fahren auf ebener Strecke extrem zum Spritsparen beiträgt.

Da unser Testfahrzeug ein Kurvenfreundliches Set-Up aufweist, passt der temperamentvolle Motor bestens zu dem Golf-Konkurrenten. Auch bei abrupten Lastwechseln drängt das Heck nicht nach außen. Mazda hat dem Fronttriebler rascher ansprechende Bremsen verpasst. Er Umfang der Sicherheitsausstattung, zu der Spurhalter, Abstandstempomat und LED-Scheinwerfer gehören, ist angemessen für die Basisversion ab 28.290 Euro.

Ansonsten glänzt der Mazda3 mit dem „Wundermotor“ mit den Attributen der Modellpalette: Solide verarbeitetes Interieur, nicht nur Touchscreen-Bedienung. Apple Carplay und Android Auto gehören zum System, das Fahrzeug kann mit zahlreichen „Assis“ nachgerüstet werden. Wozu im Falle des Testwagens auch das Headup-Display in grafisch guter Auflösung gehört.

Technische Daten Mazda3 Selection e-Skyactiv X

L / B / H                                  4,46 / 1,79 / 1,43 Meter

Leergewicht:                          1395 kg

Kofferraum:                            358 – 1026 Liter

Motor:                                     Vierzylinder Otto Mildhybrid

Aufladung:                              Kompression

Leistung:                                 186 PS

Hubraum:                                1998 ccm

Antrieb:                                    Front

Getriebe:                                  6-Gang manuell

Höchstgeschwindigkeit:           216 km/h

Verbrauch:                                6,6 Liter Super E10

CO2-Emission:                         100 g / km

Basispreis:                                28.290 Euro

Preis des Testfahrzeugs:          34.350 Euro