Der C40 Recharge: Volvo stromert weiter

Das Kompakt-SUV XC40 war das erste reine Elektro-Auto von Volvo.  Das SUV läutete mit Allradantrieb, einer Leistung von 408 PS  und mächtigen 660 Newtonmeter Drehmoment zu Preisen ab 60.900 Euro eine neue Zeitrechnung ein: Den Beginn der völligen Elektromobilität. Denn schon bis in vier Jahren (2025) soll die Hälfte aller verkauften Volvo-Modelle ausschließlich Batterie.-elektrisch bewegt werden. Die andere Hälfte sollen dann Hybride oder Plug-In-Hybride sein.  Jetzt wurde dem SUV eine sportlich-dynamische Variante zur Seite gestellte: Der C40 Recharge Recharge Pure Electric. Die „Woch“ war bei der internationalen Premiere des Fahrzeugs vor Ort.

Als einer der ersten Premium-Hersteller setzten die Schweden sehr früh auf Plug-In-Technik. Und zwar für alle Baureihen. Dieser „Erziehungseffekt“ machte sich beim Kunden bemerkbar und zahlt sich bei Volvo in der Produktion und der Realisation der Zukunftsvisionen aus.  In Deutschland entscheiden sich schon mehr als ein Drittel aller Volvo-Kunden für eine Teilzeitstromer. Da war der erste Fuß auf dem Weg weg vom Verbrenner nicht mehr weit.

Den 4,43 Meter langen Crossover C40 wird es nur noch als reinen „Elektriker“ geben. Und vor dem Wegfahren steht wie immer das Anschauen. Nur wenige Autobauer haben innerhalb weniger Jahre einen solchen Quantensprung von der hässlichen, kantigen, rein praxisbezogenen Familienkutsche hin zu einem schnittigen, ansehnlichen Performance-Fahrzeug mit harmonischen Rundungen gemacht wie die Designer aus dem Lande Hägars. Das wird auch beim C40 deutlich.

Den überflüssigen Kühlergrill versteckt das Haus jetzt hinter einem eher sachlich betonten Blick auf die Front. Dafür hat man sich bei den Heckleuchten, ein überragendes Erkennungsmerkmal eines Volvos in der Dunkelheit, etwas einfallen lassen. Zwar ziehen sich die Leuchtbänder, nach oben verjüngend, immer noch vertikal an der Seite entlang. Allerdings sind sie jetzt wie die Coupé-Linie etwas seitlich geneigt und in mehrere, unterschiedlich lange und kurze, Elemente „zerlegt.“  Das zeugt  von Mut zu leichter Aggressivität des Designs, ohne die gewohnte und als angenehm empfundene konventionelle Linie zu verlassen.  Ein zweigeteilter Dachspoiler, ein farblich abgesetztes Panoramadach und große Räder geben dem Coupé eigenen Chic mit auf den Weg.

Was das E-Coupé als auffälligstes Merkmal vom SUV –Zwilling unterscheiden soll, ist seine Eleganz, seine Sportlichkeit. Sowohl in punkto Anmutung wie auch in der Mobilität. Zwar hat Volvo, wie längst kommuniziert, die Höchstgeschwindigkeit bei 180 km/h abgeriegelt. Aber der Weg bis zum Limit ist mit vielen emotionalen Freudensprüngen versehen. Zwei Permanentmagnet-Synchronmotoren an der Vorder- und Hinterachse sorgen für eine Systemleistung von 408 PS. Ein maximales Drehmoment von 660 Newtonmeter sorgt für festen und dauerhaften „Biss und Bums“

Die beiden E-Triebwerke werden durch eine 75 kWh leistende, 500 Kilogramm schwere Batterie auf Trab gebracht. Das hat dann schon was von Daniel Düsentrieb, wenn der Fahrer das Gaspedal mit Lust und Laune durchdrückt und die Mitreisenden in den aus nachhaltigen Rohstoffen überzogenen Sitzen ein flottes Kopfnicken nicht verhindern können. Überholen ist hier nicht nur möglich, sondern eher Kür als Pflicht.  

Die Reichweite gibt Volvo nach WLTP mit maximal 444 Kilometern an. An Schnellladestationen kann mit bis zu 150 kW geladen werden. Die Ladezeit an einer solchen Wuchtbrumme liegt bei 37 Minuten auf 80 Prozent. Das bringt dann weitere 100 Kilometer. Entsprechend mehr Zeit muss man dann an der Wallbox mit 11 kW. Dort kann man in einer Stunde für ca. 50 bis 60 Kilometer „Strom tanken“.  Im Falle eines Falles erledigt die Suche nach einer Ladestation die auf ihren Einsatz im Android-System wartende Volvo-App. Sie lässt sich wie auch das Google Maps Navi über das Handy werkeln.

Den Volvo C40 Recharge wird man ausschließlich online bestellen können. Mit den im Einstiegspreis von 57.890 Euro enthaltenen Features werden sich die allerwenigsten Kunden zufrieden geben. Aber dafür darf man sich dann auch fleißig im fröhlichen Häkchen setzen an der Zubehörliste üben.