Mit dem Begriff „Sportback“ mögen manche Autofreunde etwa fremdeln. Nun, auf jeden Fall hat es was mit sportlichem Anspruch, mit Lifestyle, zu tun. Man muss dem Kind nur den richtigen Namen geben, um es unter die Leute zu bringen. Bei Audi heißt die Coupé-Variante des Kompakt-SUV Q3 eben Sportback. Und genau so einen fuhren wir für den heutigen Fahrbericht. Einen 150 PS starken Audi Q3 Sportback 35 TDI quattro, einen Diesel mit Allradantrieb.
Der praktische Vorteil dieses arg Heck-modulierten Autos, das zwar an ein Coupé erinnert, aber eben keines ist, ist der, dass es mehr Platz bietet. Mehr als ein Coupé, aber auch weniger als ein SUV. So ein Auto ist etwas für Schöngeister. Für Menschen, die sich an Formen ergötzen können und dennoch auf positive alltagstaugliche Nebeneffekte nicht verzichten möchten. Größter Unterschied zum regulären Q3 ist das herabfallende Dach, das Personen in der zweiten Reihe zwar etwas Kopffreiheit nimmt, aber eben auch mit einem straffen Hintern glänzt.
Vom „Normalo“ entscheidet sich die Sportback-Variante bis zur A-Säule nicht. Sportback-typisch sind eine flachere Heckscheibe, eine seitlich eingearbeitete Sicke, ein niedrigeres Dach. Was nicht verwundert, denn dieses optische Detail ist der Eye-Catcher für das Auto. Müssen groß gewachsene Personen bei der Kopffreiheit Kompromisse eingehen, so ist die Beinfreiheit die gleiche wie beim Q3. Weshalb Audi auch die verschiebbare Rücksitzbank der konventionellen Variante übernehmen konnte. In den Kofferraum passen akzeptable 530 bis 1400 Liter hinein.
Nicht nur die opulente Beinfreiheit, sondern auch das komplette Armaturenbrett hat Audi mit in den Sportback übernommen. Das wirkt ebenso chic wie modern und attraktiv. Und es bietet alle jenen digitalen Vorzüge wie auch in der Version mit weniger Lifestyle-Attitüde. Das bedeutet viel Alcantara-Streifen, jede Menge Touch-Elemente und ein leicht verständliches Navi mit präzisen Ansagen. Das Infotainment-System, dessen Bedienung man, um alle seine Möglichkeiten nutzen zu können, zuvor genauestens inspizieren sollte, passt zu diesem schicken Coupé-SUV.
Der 150 PS starke und zwei Liter große Diesel besticht durch seine geringen Verbrauchswerte. Wunderdinge sollte man keine erwarten, auch wenn das Wort „Sport“ im Namen versteckt ist. Aber wenn man mit den manuellen Paddeln dem Doppelkupplungsgetriebe in Sachen Drehmoment etwas zuvorkommt, findet man schnell einen flotten, individuellen Fahrstil mit dem serienmäßigen Sportfahrwerk. Wählt man zudem den Sport-Modus, so dass die Dämpfer weniger nachgeben, wird es beim Passieren von Bodenwellen etwas straffer und weniger gemütlich.
Audi-typisch ist bereits die Basisversion mit viel Sicherheits- und Komfort-Technik ausgestattet. So arbeitet das Matrix LED-Licht genauestens und blendet den Gegenverkehr nicht. Wie aber auch immer bei den Ingolstädtern gibt es eine große Aufpreis-Liste mit vielen Details, über deren Notwendigkeit es unterschiedliche Auffassungen gibt. Und die das Auto zudem schnell auf ein höheres Preislevel heben.
Unser Fazit: Wer selten Menschen mit Gardemaß in der zweiten Reihe mitnimmt und mit einem durchaus akzeptablen Platzangebot im Gepäckteil zurechtkommt, der ist bei der Sportback-Variante, wenn es ein höher gesetztes Fahrzeug sein soll, im richtigen Verkaufsregal. Personen mit anders gelagerten Ansprüchen wären bei einem Avant an der richtigen Adresse.
Technische Daten Audi Q3 Sportback 35 TDI Quattro
Ausführung: fünfsitziges SUV
L / B /H: 4,50 / 1,84 / 1,56 Meter
Radstand: 2,68 Meter
Kofferraum-Volumen: 530 – 1400 Liter
Motor: Vierzylinder Turbo-Diesel
Hubraum: 1968 ccm
Leistung: 150 PS
Getriebe: Siebengang S-tronic
Antrieb: quattro
Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h
Schadstoffklasse: Euro6d
Verbrauch (eigen) 4,8 Liter / 100 km
CO2-Ausstoß: 128 g/km
Grundreis: 46.150 Euro