Produkte aus dem Hause Citroen erfreuen sich – frei nach dem erfrischenden Erfindergeist des Firmengründers r André Citroen- schon seit jeher einer gewissen Exklusivität und einem Hauch des Andersseins. Fahrzeuge unter dem „double chevron“, dem bekannten Doppelwinkel der Marke, versprühen seit den Gründerjahren des Hauses Citroen einen gewissen Hauch exklusiver Individualität. Mit Frankreich verbindet neben Baguette, und vin rouge Kultautos wie die „Ente“(den Citroen 2CV) oder die „Göttin“ (die DS, La Déesse). Citroen-Fahrzeuge waren ihrer Zeit oft voraus. Keine Automobil-Marke wird so sehr mit der französischen Kunst des lebens, der „l‘art de vivre“ so sehr verknüpft, wie ein Citroen.
Den Anspruch, zumindest teilweise in dieses Anspruchsdenken zu passen, hat auch unser heutiger Testwagen, der Citroen C4 Aircross. Der ist zwar aufgrund der Zusammenarbeit des Hauses Citroen mit Mitsubishi ein „halber Japaner“, einen gewissen Exklusivitäts-Charakter versprüht er dennoch. Mit diesem eleganten Gelände-Gänger vervollständigt der Hersteller seine Vierer-Baureihe. Diese besteht aus der Fließhecklimousine C4, dem Kompaktvan C4 Picasso und der neuen Edel-Tochter DS4. Citroen will mit Hilfe des CW Aircross das fortsetzen, was den Franzosen mit der eleganten DS-Reihe schon gelungen ist: Markenbindung zu schaffen, ein Zeichen für ein wenig Avantgardismus im automobilen Einheitsbrei zu sorgen.
Das 4,34 Meter lange, 1,80 Meter breite und 1,63 Meter hohe Kompakt-SUV ist wahlweise lieferbar mit 2WD Front- oder 4WD Allradantrieb. Die Motorenpalette umfasst einen 1.6-Liter Benzinmotor mit 117 PS sowie einen 1.6-Liter und einen 1.8-Liter Diesel mit 114 PS und 150 PS. Letzteren fuhren wir zwei Wochen, leider nicht unter Bedingungen, in denen man aufgrund winterlicher Voraussetzungen ein gültiges Urteil über seine „Schneesicherheit“ und Outdoor-Fähigkeiten des Probanden hätte abgeben können.
Während der Ottomotor nur als 2WD-Frontriebler geliefert wird, stehen für die Dieseltriebwerke Front- und Allradantrieb 4WD zur Wahl. Die Kraftübertragung bei den Selbstzündern übernimmt in kurzen, knackigen Schaltvorgängen ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe. Bei allen Modellen ist ab Werk ein Stopp & Start System serienmäßig. Der leistungsstärkte Diesel mit 150 PS hätte wohl vom Drehmoment her das Zeug dazu, sich als Schlammwühler hervor zu tun, in die Gesamtcharakteristik des Fahrzeugs passt dieses Anspruchsdenken jedoch nicht. In so genanntem „leichtem Gelände“ also auf Schotterpisten oder Waldwegen ist der C4 Aircross mit dieser Motorisierung, aber auch aufgrund seiner erhöhten Sitzposition durchaus zu Hause.
Der Radstand von 2.67 Meter liefert dabei wie die moderate, weder zu schwammige noch zu harte Fahrwerksabstimmung einen akzeptablen Mix aus Komfort und Stabilität. Serienmäßige Systeme wie ABS, ESP, elektronische Bremskraftverteilung und ein Berganfahrassistent („Hill Assist“) vervollständigen dieses Paket. Citroen bietet mit diesem Fahrzeug dank hochwertiger Materialien und sorgfältiger Verarbeitung eine Alternative zu Modellen wie dem VW Tiguan oder dem Ford Kuga. Auch preislich liegt er in etwa auf dem gleichen Niveau. Der Kofferraum des Fünfsitzers offenbart 442 Liter Platz. Damit liegt er zwischen den Wettbewerbern von Ford und Volkswagen.
Drei wählbare Antriebsmodi((2WD, 4WD und LOCK) machen den Citroen C4 Aircross zu einem vielfältig nutzbaren Alltagsfahrzeug, das Fahrspaß und Nutzwert miteinander verbindet. Im Zweirad-Modus (2WD) werden lediglich die Vorderräder angetrieben, was den Kraftstoffverbrauch minimiert. Der Allradantrieb 4WD verteilt automatisch die Kraft auf Vorder- und Hinterachse. Bei schwierigen Bedingungen wird das Drehmoment gleichmäßig (50:50) auf beiden Achsen verteilt. Die Einstellung „LOCK“ liefert ein Maximum an Traktion bei außergewöhnlichen Bodenverhältnissen.
Der Dieselmotor Hdi 150 unseres Testwagens mit einem Hubraum von 1,8 Liter und 300 Nm Drehmoment ist das einzige, derzeit auf dem Markt verfügbare Selbstzünder-Aggregat mit einer variablen Regelung der Nockenwellen. Das bedeutet: niedriges Verdichtungsverhältnis (14:1), kaum Vibrationen, und Fahrleistungen, die denen eines Aggregats mit einem größeren Hubraum entsprechen.
Der Citroen C4 Aircross ist in den drei Ausstattungsstufen Attraction, Tendance und Exklusive erhältlich. Das Basismodell Attraction, mit dem 117 PS starken Benziner, Stopp -Start und Frontantrieb kostet ab 23.690 Euro. Der Preis unseres Testwagens beträgt 37.100 Euro. Darin enthalten sind 5310,00 Euro für Sonderausstattungen wie HiFi-Techno-Paket (2.950, 00 Euro), Panorama-Paket (850,00 Euro), Sonderlackierung „White Pearl“ (760,00 Euro) und Style-Paket (750,00 Euro.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun