Mit dem Namen Maserati verbinden Freunde schneller und edler Automobile nicht nur nicht nur Begriffe wie Rasanz, Sportlichkeit, außergewöhnliches Design und eine entsprechende Preisgestaltung. Maserati steht, ähnlich wie das Haus Ferrari für einen jahrzehntelangen Mythos in der Geschichte des Automobils mit italienischen Wurzeln. Maserati: Alleine der akustische Wohlklang mit dem lang gezogenen zweiten „a“ ist so etwas wie ein Wort gewordener Pinselstrich Michelangelos. Lautmalerei von ihrer einschmeichelndsten Seite.
So wie das „cavallino rampante“, das aufbäumende Pferd, für das Haus Ferrari steht, so symbolisiert der Dreizack, der „tridente di Bologna“, den zweiten italienischen Fahrzeugbauer, der sich der Kunst der Produktion erlesener und seltener Mobile verschrieben hat. In den 1950er Jahren fuhren Maserati auf den Rennstrecken dieser Welt, unter anderem mit dem fünfmaligen Formel-1-Weltmeister Juan Manuel Fangio am Steuer, ein ums andere Male triumphale Siege ein.
In zwei Jahren feiert das heute selbstständig im Fiat-Konzern operierende Unternehmen seinen 100. Geburtstag. Bis dahin soll sich viel getan haben rund um den Dreizack, in dessen Zeichen Sportwagen, Sportlimousine und sportliche Cabriolets verkauft werden: Maserati möchte sich nicht weiter in der exklusiven Hochpreis-Nische verstecken und dort womöglich – aller Tradition zum Trotze –zum bedeutungslosen Anbieter mit kontinuierlich sinkenden Absatzzahlen verkümmern. Also tut sich das Haus neue Geschäftsfelder auf: Die Synergien des Fiat-Konzerns und damit auch des Hauses Chrysler / Jeep nutzend, wird ein SUV, das bereits auf der IAA des vergangenen Jahres in Frankfurt/Main vorgestellt wurde, die Angebotspalette der Edel-Italiener erweitern. Um eventuelle Kunden, die dem Haus bisher gewogen waren, nicht zu erschrecken oder gar brüskieren, sagt der Hersteller, dass „ein Maserati immer ein Maserati bleiben wird. Auch als SUV.“
Gleiches soll auch für die neue Modell-Linie gelten die für 2013 vorgesehen ist: dann wird die erste Sportlimousine von Maserati im E-Segment erscheinen. Damit könnte das Haus dann gegen die deutschen Premium-Hersteller Mercedes-Benz, Audi und BMW, oder besser wohl deren aufgewerteten Modelle wie Audi S6, BMW M5 oder auch Produkte der Mercedes-Tochter AMG antreten. Mit derlei Produkten könnte Maserati sogar in das Feld gehobener Geschäftsfahrzeuge, um es nicht unbedingt Flotten-Geschäft zu nennen, einsteigen. Eine aggressive Ausweitung der eigenen Klientel also, um die Zukunft des Hauses auch langfristig mit Fahrzeugen, die dem Zeitgeist angepasst sind, zu sichern.
Bereits in diesem Jahr legt Maserati Hand an die Aufwertung der aktuelle Sportlimousine „Quattroporte“. Die fünfte Generation des Quattroporte wird in der Version „Quattroporte S“ und „Quattroporte GTS“ mit einem leistungsgesteigerten 4,7-Liter V8 ausgestattet sein, der der jetzt 440, resp. 450 PS generiert. Quattroporte S und Quattroporte GTS erreichen damit eine Höchstgeschwindigkeit von 285 (287) km/h.
Seit dem zweiten Halbjahr 2011 ergänzt das neue GranCabrio Sport die Modellfamilie GranCabrio des Hauses Maserati. Die bevorzugte Bauweise eines Front-Mittelmotors, der etwas in Richtung des Fahrgastraumes zurück versetzt wurde, hat die Konstrukteure nicht davon abgehalten, ein offenes viersitziges Modell zu produzieren, das allen Mitreisenden jede Menge Platz bietet. Der Achtzylinder-Saugmotor leistet 450 PS, damit ist das offene Spitzenmodell 285 km/h schnell. Die Kraftübertragung erledigt eine Sechsgang-Automatik vom Getriebe-Spezialisten ZF, die speziell für Schaltvorgänge bei hohen Drehzahlen ausgerüstet ist.
Die Tatsache, dass – so das Haus – „ein Maserati immer ein Maserati ist und bleiben wird“, findet natürlich auch in der Preisgestaltung ihren Niederschlag. Das GranCabrio wird in der „Grundversion“ für 132.770 Euro angeboten, das GranCabrio Sport für 138.720 Euro. Dass dazu noch etliche individuelle Sonderwünsche der anspruchsvollen Kundschaft erfüllt werden können, versteht sich von selbst.
Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Jürgen C. Braun. Maserati