Coupé und SUV: Der neue Mitsubishi Eclipse Cross im JCB-Check

Erstmals seit fünf Jahren hat Mitsubishi mit dem Eclipse Cross ein komplett neues Auto auf dem Markt eingeführt. Der neue Eclipse Cross im JCB-Check

Coupé oder SUV oder keines von Beidem, vielmehr ein bisschen was von jedem? Die Antwort beim objektiven Betrachter lautet eindeutig ja.  Und selbst der Hersteller spricht beim ersten völlig neuen Modell  seit fünf Jahren aus seiner „Ideen- Entwicklungs- und Produktionskiste“ von „unserem „Coupé-SUV“. Die Rede ist vom neuen Mitsubishi Eclipse Cross, mit dem die Japaner das Segment der Sport Utility Vehicles mit einem  ebenso seltenen wie ausgefallenen, aber auch ausgewogenen Produkt bereichern wollen. Und das ab  sofort.

Warum SUV? Weil das Fahrzeug die klassischen Vorteile dieser Baureihe aufweist: Hoher Sitz, hoher Einstieg, viel  Bodenfreiheit,  jede Menge Platz, gute Rundumsicht, aber auch echte Geländefähigkeit. Denn anders als manche Konkurrenten kommt die Marke mit den drei Diamanten im Logo nicht mit einem Alibi-SUV zum Schaulaufen vor der Eisdiele daher. Im Angebot ist nämlich neben einer frontgetriebenen Variante auch ein Allradler mit einem technisch hoch effizienten Wirkungsgrad. Dr Eclipse Cross ist also ein „richtiger“ SUV!

Und warum Coupe? Ganz einfach, weil die abfallende Dachlinie zum Heck und die stark geneigte, zweifach teilbare Heckscheibe, dem Fahrzeug den für diese Design-Variante typischen Auftritt in punkto Optik verleiht. Das gibt dem Eclipse Cross einen Hauch von jugendlicher Frische, von sportiver Dynamik, von anders sein im großen Konzert derer, die sich um die Gunst der Käufer balgen. Nomen es Omen: Denn im Eclipse Cross steckt natürlich auch das Coupé gleichen Namen mit den berühmten „Schlafwagen-Augen“ aus den frühen 1990ern.

Dadurch unterscheidet sich der Mitsubishi-SUV auch von den Produkten der Allianzpartner Renault und Nissan erheblich. So etwas polarisiert immer, verhindert aber auch einen Gewöhnungseffekt. Mit diesem Design ist es wie mit dem FC Bayern München. Egal ist es keinem. Entweder es gefällt, oder man hasst es. Dazwischen ist keine Luft mehr.

Lange hat Mitsubishi seine Kunden auf etwas Neues warten lassen. Dafür ist das, was dabei heraus gekommen ist, nun umso beachtlicher. Der Eclipse Cross soll das Loch zwischen den beiden anderen SUV, zwischen ASX und dem großen Outlander,  zufahren. Mit einer ganz eigenen Note. Das gilt auch für den Antrieb. Seit langer Zeit mal wieder ein Abgas-aufgeladener Ottomotor. Der 1,5 Liter Turbo-Benziner wuchtet 163 PS auf die Kurbelwelle. Wahlweise ist er, wie erwähnt,  als Front- oder Allradmodell ab sofort zu bestellen. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Mitsubishi mit 200 km/h an. Die Preisliste für das Einstiegsmodell beginnt bei 21.990 Euro. Im Herbst wird noch ein Turbodiesel mit 150 PS nachgereicht. Auch ein Plug-In Hybrid wird nicht ausgeschlossen.

Im Innenraum hat das Haus zwar in punkto kreativer Gestaltungsmöglichkeit nichts übertrieben, doch die Auswahl der Materialien und deren Verarbeitung ist deutlich hochwertiger, als man das von anderen Modellen dieses Herstellers her kennt. Klavierlack, Karbon, Chrom. Alles sehr dezent. Vielleicht hätte etwas Mut zur Farbe bei der einen oder anderen Applikation gut getan.

Der 4,41 Meter lange Fünftürer bietet hinten wie vorn ordentliche Platzverhältnisse für Menschen, die auch mal etwas länger als 1,80 Meter ausfallen und etwas  mehr Gepäck mitnehmen möchten. Die einzelnen Sitze der Rückbank  kann man  jeden für sich um 20 Zentimeter in der Längsrichtung verschieben. Das gibt mehr Beinfreiheit oder Kofferraumvolumen Dem entsprechend  variiert das Fassungsvermögen  zwischen  359 und  448 Liter. Im Extremfall sind es bis zu 1159 Liter

Übertragen wird die Kraft des Aggregats neben einem manuellen 6-Ganggetriebe auch wahlweise über  eine stufenlose CVT-Automatik Allrad gibt es nur in Verbindung mit dem CVT, dem man, so der Hersteller, den gefürchteten Gummiband-Effekt und das dazu gehörende und auf die Nerven gehende Geheule ausgetrieben hat.

Zum Marktstart offeriert Mitsubishi ab 28.990 Euro eine „Intro Edition“ mit  18-Zoll-Leichtmetallfelgen, beheizbaren Sitze vorne und hinten, 360-Grad-Kamera, Head-up-Display und Assistenten. Als da wären: Frontkollisionswarner, Spurhalteassistent, Totwinkelwarner und einen  Abstandstempomat, der das Fahrzeug bis auf Tempo Null herunterbremst.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun