Kia schickt seinen Shooting Brake ProCeed auf den deutschen Markt, der den Dreitürer ersetzt. Ursprünglich dienten Shooting Brakes Jägern, die ein Fahrzeug mit mehr Platz für Jägerutensilien bereit hielten als normale Pkw. Der letzte Vertreter aus dieser vergangenen Ära ist der berühmte Schneewittchen-Sarg von Volvo und der bei weitem exklusivste Vertreter dieser Bauart war der Aston Martin Lagonda Shooting Brake, eine Spezialanfertigung für Überbetuchte. Seit dem 19. Januar steht die dritte Karosserieversion der Kia Shooting Brake ProCeed in zwei Ausstattungsversionen GT-Line und GT – zu Preisen ab 27.690 Euro – beim deutschen Handel zum Verkauf bereit.
Optisch präsentiert sich der 1,80 Meter breite Koreaner, der in Europa designt und produziert wird, mit seiner abfallenden Dachlinie, stark geneigter Heckscheibe und den schmal zulaufenden Fenstern sportlich und gleichzeitig elegant. In der Länge ist er – im Vergleich zum Kombi – um fünf Millimeter länger, aber dafür auch mit einer Höhe von 1,42 Meter um 43 Millimeter niedriger. Sein Radstand von 2,65 Meter – identisch mit den anderen Ceed-Versionen – sorgt für gute Platzverhältnisse. Der Gepäckraum in dem ein Schienensystem für Ordnung sorgt, fasst bei voller Besetzung 594 Liter und kann bis zu 1.545 Liter durch Umklappen der geteilten Rückbank maximiert werden. Das Ladevolumen des Ceed Kombis (625 bis 1.694 Liter) ist nicht viel größer.
Auch im Innenraum geht es mit schwarzem Dachhimmel, Metall-Einstiegsleisten, Alu-Pedalen und unten abgeflachtem Lenkrad sportlich zu. Bereits bei der Basis-Version GT-Line sind LED-Scheinwerfer, Audiosystem mit 7-Zoll-Touchscreen, Rückfahrkamera, Klimaautomatik und Assistenzsysteme wie Frontkollisionswarner, Spurhalter und –Wechsler bis hin zum Müdigkeitswarner immer an Bord.
Für den Vortrieb im ProCeed GT-Line stehen ein 1,4-Liter-Turbobenziner (ab 27.690 Euro) mit 140 PS und ein 1,6-Liter-Turbodiesel (ab 29.590 Euro) mit 136 PS zur Wahl. Der Turbobenziner erreicht sein maximales Drehmoment von 242 Nm zwischen 1500 und 3200 Umdrehungen. In 9,1 Sekunden meistert er den Spurt von Null auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Dabei benötigt er laut Hersteller 5,7 bis 5,9 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer.
Unter der Motorhaube werkelt ein 204 PS starker 1,6-Liter-Turbobenziner mit Direkteinspritzung, der mit seinem maximalen Drehmoment-Bestwert von 265 Nm zwischen 1500 und 4500 min-1 eine üppige Durchzugskraft entwickelt. Den Sprint von Null auf Tempo 100 meistert der Fünfsitzer in 7,6 Sekunden und bei 230 Stundenkilometern ist dann Schluss. Dabei soll er laut Datenblatt 6,8 Liter Kraftstoff konsumieren. Auf ersten Testfahrten lag unser Verbrauch bei zehn Liter. Die Preise für das Top-Modell ProCeed GT beginnen bei 31.190 Euro.
Die Kraft wird bei allen Motoren serienmäßig mittels einer Sechsgang-Schaltung auf die Vorderräder gebracht. Optional für alle Motoren ist ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (Aufpreis 2000 Euro) erhältlich. Bei den GT-Modellen haben die Ingenieure das Fahrwerk speziell abgestimmt um einen optimalen Fahrbahnkontakt in scharfen Kurven zu gewährleisten. Alle Motoren erfüllen die Euro 6d-Temp Norm. Der Diesel ist mit SCR-Kat und die Benziner mit einem Otto-Partikelfilter ausgestattet.
Zeitgleich mit der ProCeed Markteinführung ist auch der fünftürige Ceed GT mit der 204 PS-Motorisierung zu Preisen ab 28.590 Euro erhältlich. Optisch unterschiedet sich der fünftürige GT nur dezent. So gehören eine Sport-Frontschürze, ein Kühlergrill mit GT-Logo und mattiertem Chromrahmen, Seitenschwellern, 18-Zoll-Leichtmetallfelegen, ein in den Heckstoßfänger integriertem Diffusor und eine Doppelrohr-Auspuffanlage dazu. Ute Kernbach