Kia kann’s: Der kleine Picanto im Test

Downsizing ist das Gebot der Stunde: Aus immer weniger Hubraum, aber auch aus reduzierter Anzahl der Brennkammern immer mehr an Leistung, an Fahrkomfort aber auch an Wirtschaftlichkeit heraus zu holen. Das ist auch bei unserem TV-Testwagen, dem kleinen Kia Picanto, einem kernigen Dreizylinder mit 100 PS, der Fall.

Da haben die Koreaner dem kleinen Picanto, der so in die Richtung „Volkswagen Up“ schielt, einen richtig flotten Kameraden für den Antrieb spendiert.  100 PS aus drei „kastrierten“ Brennräumen mit 998 Kubikzentimetern heraus zu holen, und damit aus dem Cityfloh einen richtigen Überlandwagen zu machen, das ist schon eine Ansage.

Verbunden mit einer farblich  chicen, sportlichen Optik in der X-Line-Ausstattung greift Kia die Konkurrenz in diesem Segment der Kleinstfahrzeuge, aber auch der ganz kompakten SUV wie etwa Fiat Panda Cross, gehörig an. Lifestyle für die Stadt, aber auch tauglich für  Überlandfahrten, dank eines ausgewogenen, nicht zu hart abgestimmten Fahrwerks: das sind die Kernelemente dieser kleinen „Krawallschachtel“ aus Korea.

In der X-Line ist der asiatische Flitzer um ganze 15 Millimeter nach oben gelegt, hat Unterfahrschutz, Kunststoff-Beplankung und eine feine, abgesetzte Akzentfarbe innen wie außen, die auch dem dominierenden Mausgrau noch etwas an Pep abgewinnt. Dazu 16-Zöller,  Leichtmetallräder, ein auffälliger Doppelauspuff: Junge Menschen „fliegen“ auf so was, zumal es auch an den für diesen Personenkreis überaus wichtigen Tatbestand der Smartphone-Einbindung, wie etwa einer induktiven Ladestation,  nicht mangelt.

Die Gestaltung des Innenraums und damit auch das Volumen des Kofferraums lassen  sich mit wenigen Handgriffen variieren. 1010 Liter bei umgelegten Rücksitzen sind für  ein Fahrzeug dieser Größenordnung okay. Zumal in diesem Segment keine Raumwunder erwartet werden.

Der kleine, aufgeladene Motor, der jenseits der Grenze von mehr als 3000 Umdrehungen aus dem unterschwelligen Knurren einen kernigen Sound werden lässt, vermittelt „oben rum“ echte Fahrfreude. Das Triebwerk lässt sich, fleißiges Schalten nach den Empfehlungen im Display vorausgesetzt, mit Genuss über das gesamte Drehzahlband jagen. Die manuelle Fünfgang-Schaltung ist mit präzisen Gassen ausgestattet. Hakeln ist kein Thema.  Das Fahrwerk ist ausbalanciert. Von der Lenkung kommt erstaunlich viel und sehr früh entsprechende Rückmeldung.

Kia hat den flotten kleinen Stadtwagen mit diversen Fahrassistenz-Systemen ausgestattet. Parksensoren hinten und Rückfahrkamera sind ebenso serienmäßig wie ein autonomer Notbrems-Assistent, LED-Tagfahrlicht und Geschwindigkeitsbegrenzer oder Regelanlage.  Kia hat zudem alle seine Modelle bereits jetzt auf die ab September 2019 verbindliche Abgasnorm 6d-Temp  für Neuzulassungen umgestellt.

Der Picanto passt in der X-Line-Variante in das urbane Umfeld wie auch auf die Landstraße. Auch zu einem angemessenen Preis und der bei Kia üblichen Siebenjahres-Garantie.

Technische Kia Picanto 1.0 T GDI X-Line

Ausführung:                            viersitziger Kleinstwagen

L / B /H:                                   3,60 / 1,60 / 1,48 Meter

Kofferraumvolumen:                210 – 1010 Liter

Motor:                                       Dreizylinder Turbo

Leistung:                                  100 PS bei 4500 U / min

Topspeed:                                180 km/h

Getriebe:                                  Fünfgang, manuell

Verbrauch (Kia / TV)                 4,5 / 5,2 Liter auf 100 km

Grundpreis:                              ab 17.290 Euro