Maximal: Maxus T90 EV ist der erste vollelektrische Pick-UP

Die Auswahl an Pick-Ups ist hierzulande (fast) an einer Hand ab zu zählen. Nur wenige Hersteller haben die kernigen Boliden im Geschäft. Die immer ein wenig an den amerikanischen mittleren Westen erinnernden Fahrzeuge mit mal offener, optional aber auch geschlossener Ladefläche führen ein Zwitterleben mit Arbeitstier und Freizeitbegleiter. Jetzt spielt ein neuer Player auf diesem Gebiet mit und er bringt gleich ein völlig neues Antriebssystem mit. Wir fuhren den ersten vollelektrischen Pick-Up in Europa, den Maxus T90 EV.

Pick-Ups haben in der Regel eines gemeinsam und das ist ihre schiere Größe. Was kann Wunder ist. Denn Doppelkabiner für fünf Personen, die sie in der Regel sind, plus Ladefläche beanspruchen ein schönes Stück Asphalt für sich. Da man auf dem vielfältig nutzbaren Stück nach oben offener Karosseriehinter dem Führerhaus  inzwischen immer mehr Freizeit-Equipment als Land- oder forstwirtschaftliche Geräte findet, erheben deren potenzielle Käufer auch einen besonderen Anspruch.

Der Pick-Up muss sollte also nicht nur den Zweck als Nutzfahrzeug im wahrsten Sinn des Wortes erfüllen, sondern auch ein möglichst schickes Teil sein. Daher machen soll er gefälligst auch was. Schließlich will man ja auch nicht gerade in einem unförmigen, kantigen Stück Blech mit dem Jet Ski hinten drauf in der Community vorfahren.

Und da haben sich die Designer was Gescheites einfallen lassen. Finden wir jedenfalls. Der T90 EV, mit 5,36 Meter Länge und einer Ladefläche von 1,49 x 1,51 Meter (Länge mal Breite) ein richtiger Fullsize Pick-Up, verbreitet bei aller notwendigen Wucht auch eine gehörige Portion Dynamik und sportlichen Touch. Auflockernde farbliche Designelemente, rundliche Chassis-Abschlüsse machen das aus dem Fahrzeug das, was auch der Hersteller anstrebt: Mehr Freizeitfahrzeug als Arbeitstier.

Soviel zur Optik. Aber der T90 EV ist ein Vollstromer. Und da gehören entsprechende Daten dazu, wenn man gegen Diesel von Ford Ranger, Mitsubishi L200 oder Toyota Hilux antritt. Die Plattform für den E-Pick-Up, den es nicht als Allradler, sondern nur mit Heckantrieb gibt, liefert die Dieselvariante aus der Heimat. Zugeladen werden kann knapp eine Tonne. Ebenso viel darf als Anhängelast an den Haken.

Den Antrieb besorgt eine Elektromaschine mit maximal 177 PS Leistung und 310 Drehmoment Newtonmeter Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 120 km/h. Der Lithium-Eisenphosphat-Akku weist eine Kapazität von 89 kWh auf. Der durchschnittliche Verbrauch wird mit etwas mehr als 25 kWh / 100 kWh angegeben. Damit soll – im Idealfall, der irgendwo zwischen selten und nie eintritt – eine Reichweite von 471 Kilometern möglich sein. Im gemischten Einsatz von Kurz- und Langstrecke werden es erheblich weniger sein. Zumal die Fläche hinter dem Führerhaus in der Regel sehr oft beladen sein dürfte.

Geladen wird entweder dreiphasig mit elf kW Wechselstrom oder mit maximal 100 kW an einem Gleichstrom-Schnelllader. Der chinesische Elektro-Pick-Up ist derzeit nur in der Basisversion zu ordern. Dazu gehören serienmäßig Kunstledersitze, Multimedia-System mit 10,25-Zoll-Bildschirm Apple Carplay der Android Auto Einbindung. Außerdem Rückfahrkamera, manuelle Klimaanlage und 17-Zoll-Leichtmetallräder.

Der Preis liegt bei 65.438 Euro, womit der Pick-Up, unter den reduzierten Förderbonus für Fahrzeuge über 40.000 Euro netto fällt. .Kunden können inklusive Herstelleranteil am Umweltbonus 4.500 Euro vom Nettopreis abziehen. Es gibt fünf Jahre oder 100.000 Kilometer Garantie für das Fahrzeug und acht Jahre (160.000 km) auf die Hochvoltbatterie.

Fotos: Charlys Autos