Boom nach Garagengold: Junge Lust am alten Blech

Der anhaltende Oldtimer-Boom auf unseren Straßen nimmt kein Ende. Die Freude am „Garagengold“ und die Lust, sich mit alten Fahrzeugen zu beschäftigen  und Freude an der Ausfahrt damit zu haben, ist ungebrochen.

Dabei spielt es offenbar keine Rolle, ob es sich um einen sündhaft teuren Dino Ferrari oder“ nur“  einen Einser Golf handelt. Wer kann, der kauft. Und zwar das, was ihm Spaß macht und was er sich leisten kann. Das wird auf vielen Young- und Oldtimer-Treffen immer wieder deutlich. So ie auch an diesem Wochenende bei einem Marken-offenen Treffen des MTC Erbeskopf im Hochwald.

Die Zahlen sprechen für sich:  Zum Ende des Jahres 2017 waren in Deutschland erstmals mehr als 400.000 Pkw-Oldtimer mit einem Kennzeichen zugelassen. Ein solches „Bapperl“ erhalten nur Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sind. Deren  Zahl ist inzwischen  auf 422.213 Autos angestiegen.  Das macht eine Steigerungsrate  von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.  Zählt man dann auch noch die klassischen Motorräder und Nutzfahrzeuge dazu,  dann steigt die Gesamtanzahl auf 477.386. Diese Zahlen gab der Verband der Automobil-Industrie (VDA) bekannt.

Deutlich erkennbar ist der Trend auch bei jungen Leuten, die sich bei solchen Treffen sehen lassen. Viele bringen neben Spaß an der Freude auch viel technischen Sachverstand mit oder eignen sich diesen zusehends in Internet-Foren oder eben bei diesen Gelegenheiten an. „Benzin-Gespräche“ sind am Rande der Clubtreffen und der Ausfahrten das A und O.  Mehr als 300 Autos hatte der MTC (Motor- und Touristikclub) Erbeskopf bei der 13. Auflage seines Markenoffenen Young- und Oldtimertreffens aufgebracht.

Irgendwie hat es den Anschein, als würde die Markenvielfalt immer größer.  In der Marktgemeinde Thalfang waren von der kleinen BMW Isetta mit 250 ccm Hubraum über jede Menge Ford Capri, etliche Alfas Romeo Giulia Super bis zu kantigen Audi Quattro aus den 1980er Jahren und   Porsche Turbo-Monster der ersten Generation alle möglichen Produktionen vertreten Sogar ein wunderbar restaurierter  Eicher Traktor fristete  etwas abseits  sein Dasein.

Der Boom  hält weiter an. Die Lust am alten Automobil ist ungebrochen. Und auch der Anteil der Fahrzeuge mit dem historischen „H“-Kennzeichen gerade mal  ein Prozent des Gesamtbestandes aller  zugelassenen Autos ausmacht,  so ist die Entwicklung der Oldtimer ist dennoch umso bemerkenswerter. Waren vor acht Jahren, also 2010,  noch etwas mehr 208.000 Autos mit H-Kennzeichen unterwegs,  so hat sich deren Aufkommen bis heute mehr als verdoppelt. Und es muss nicht immer Schloss Dyck oder Pebbles Beach sein: Auch das Oldie-Wesen für den kleinen Geldbeutel kann ungeheuer viel Freude bereiten.