Chicer Skandinavien-Express mit fünf Zylindern: Der Volvo V40 D3

Volvo hat in den vergangenen Jahren in vielerlei Hinsicht für Schlagzeilen gesorgt. Dabei ging es nicht nur, um vielerlei Innovationen bei Fahrer-Assistenzsystemen und im eigentlichen Kern-Bereich des schwedischen Autobauers über Jahrzehnte hinweg, der Sicherheits-Prävention. Denn Volvo hat längst mehr zu bieten, als nur sichere und nützliche, aber wenig aufregende Autos. Es hat sich einiges getan in der Blechkleid-Schneiderei des Skandinavien-Express. Volvo baut mittlerweile richtig chice Autos mit einer eigenen Note. Bestes Beispiel dafür ist der V40, ein Lifestyle-Fahrzeug der Premium-Klasse, das mit einem in jeder Hinsicht kompletten Sicherheitspaket besticht. Wir fuhren den im vergangenen Jahr  eingeführten V40 mit dem 150 PS starken Reihenfünfzylinder-Dieselmotor.

Volvo V40 16Spektakulärste Neuerung beim V40 ist sicherlich der Fußgänger-Airbag. Dahinter verbirgt sich ein System, das die Motorhaube bei einem Aufprall leicht anhebt und dann einen Airbag auslöst. So sollen Verletzungen von Passanten bei einer Kollision ausgeschlossen oder zumindest doch erheblich gemindert werden.  Die Technik ist einem Bereich von 20 bis 50 km/h Bereich, in dem die meisten Unfälle mit Fußgängern im Stadtverkehr passieren.

Doch der Premium—Anspruch des Volvo V40 leitet sich nicht nur aus einem „Gimmick“ ab, von dem der Fahrer hofft, dass er es nie gebrauchen möge. Zum serienmäßigen Umfang auf diesem Feld auch das City Safe System der zweiten Generation, sieben Airbags, Tempomat, ABS und ESP. Rechnet man in den Sicherheitsbereich auch noch diverse Komfortfeatures hinein, muss man auch in unseren Testwagen in der „Momentum“-Ausstattung Regen- und Lichtsensor, den Tote-Winkel-Warner BLIS, sowie diverse Anzeigen, die das unbeabsichtigte Verlassen der Fahrbahn oder das zu dichte Auffahren auf den Vordermann signalisieren.

Volvo V40 14Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Individualisierungsmöglichkeiten in einem Fahrzeug, das Volvo ganz klar in der Lifestyle-Ecke angesiedelt hat. Das hat zweierlei zur Folge: Im Innenraum Ein sehr angenehmes Interieur, ein modernes, aber gedecktes Ambiente mit hochwertigen Bezugsstoffen (Kombination Alu / Leder) und einer Bedienungseinheit in der Mittelkonsole, die nicht überfrachtet wirkt. Die Menüführung von „My Volvo“ mit vielerlei Einstellungen ist zudem logisch aufgebaut und leicht zu handeln, ohne dass man dafür ein eigenes Einführungsseminar belegen müsste.

Das sportlich-elegante Design des Volvo V40 mit der lang gestreckten Silhouette geht aber auch etwas zu Lasten des Fassungsvermögens. Der Wagen ist kein Raumwunder, mit 335 Liter ist das Fassungsvermögen des Kofferraums recht übersichtlich. Durch einfaches Umlegen der Sitze kann das aber noch auf 1032 Liter erweitert werden. Zudem nehmen etliche Ablagemöglichkeiten im Interieur auch viel Krimskrams auf, was diesen Kritikpunkt wieder etwas relativiert.

Den Vortrieb verdankt unser Testfahrze8ug dem Reihen-Fünfzylinder-Diesel mit 150 PS. Ein Triebwerk, das ebenso durchzugsstark mit einem breiten Drehmomentband wie zivilisiert ist. Zwischen1.500 und 2.750 Umdrehungen pro Minute bietet der Selbstzünder ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmeter. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Volvo für en mit einem Sechsgang-Handschalter ausgestatteten Wagen mit 210 km/h an. Sehr direkt reagiert auch die leichtgängige Servolenkung. Das  Fahrwerk hat die Bezeichnung knackig und sportlich verdient, ohne dass dessen Komfortverhalten durch einen Badewanne-Effekt getrübt würde. Auch kurze Bodenwellen haben bei dieser Konfiguration keine Chancen, das Fahrvergnügen mit dem Fronttriebler zu beeinträchtigen. Mit einer Tankfüllung (60 Liter) kamen wir auf etwas mehr als 900 Kilometer. Ein Wert, der vielleicht nicht an die 4,3 Liter Durchschnittsverbrauch heranreicht die der Hersteller angibt, der jedoch im Gesamtpaket des Fahrzeugs ein weiteres Plus ist.

Volvo V40 13In der mit allen möglichen Sicherheits- und Komfortdetails komplett ausgestatteten Ausstattungsvariante „Momentum“ kost der Volvo V40 D3 39.100 Euro. Der Einstiegspreis in die Baureihe beginnt bei 24.680 Euro.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun