Kompakte, sportliche Geländewagen, so genannte SUV’s, sind im Trend. Das Marktsegment ist heiß umkämpft. Deutsche Hersteller und Importeure tummeln sich dort. Wir fuhren den Kia Sportage 1,7 CRDI in der zweirad-getriebenen Version.
Der Kia Sportage teilt sich die technische Basis mit dem ix35 der Schwestermarke Hyundai. Angeboten wird der Sportage 1,7 CRDi ausschließlich als Fronttriebler. Auch dies ein Trend, der zunehmend durch die Angebotspalette der Mitbewerber geht. Das sportliche Outfit, der hohe Einstieg, die große Bodenfreiheit, die kompakten Ausmaße, die Offroad-Anmutung beim Styling: das alles ist inzwischen weitaus wichtiger bei der Kaufentscheidung als profunde Offroader-Eigenschaften. Gesucht wird nicht mehr das knochenharte Arbeitstier für Matsch, Schnee und Eis, sondern ein Alltagsbegleiter, mit dem man „was daher macht“, der chic aussieht dank seiner kompakten Außenmaße, seines geringeren Verbrauches und Schadstoff-Ausstoßes auch soziale Kompetenz ausweist.
Der Sportage kommt zwar „glatt gebügelt“ aber mit durchaus emotionalen Proportionen daher: Hohe Gürtellinie, große Fensterflächen, flache Frontscheibe, mächtiger Kühlergrill mit dazu gehöriger Kia-Spange. So, wie man sich einen ausdrucksstarken, aber nicht übermäßig aufgemotzten SUV eben vorstellt. Eine Länge von 4,44 Meter bei einem Radstand von 2,64 Meter ermöglicht geräumige Platzverhältnisse hinten wie vorn. Das auf Knopfdruck öffnende Panoramadach unseres Testwagens sorgt für einen Licht-durchfluteten Innenraum. Das ergonomisch ansprechende Ledergestühl des Fahrzeugs ermöglich längere Autobahnfahrten ohne Sitzprobleme.
Das Stauvolumen des Kofferraums von 564 Litern lässt sich dank der geteilt umklappbaren Rückbank auf bis zu großzügige 1353 Liter ausbauen. Hinzu kommen viele kleinere Ablageflächen und Cup-Holder. Das multifunktionale Lederlenkrad erlaubt den Zugriff auf Audio-Anlage, Telefon und Tempomat. Der Touchscreen-Bildschirm für die Bedienung des Navigationssystems ist sehr groß und liegt gut im Blickfeld. Unser Testfahrzeug war zudem mit einer Rückfahr-Kamera ausgestattet (ab Ausstattungsversion „Active“ serienmäßig).
Der 1,7-Liter-Common-Rail-Diesel des 2WD-Sportage mit 116 PS überzeugt mit einem kräftigen Drehmoment. Zwischen 1250 und 1750 Touren stehen 260 Newtonmeter zur Verfügung. Das greift. Der Kia Sportage tritt nicht nur gegen die Konzern-.eigene Konkurrenz wie Hyundai ix35 an, sondern auch gegen Modelle wie Toyota RAV4, Ford Kuga, Nissan Qashqai oder auch Produkte aus dem VW-Konzern wie Tiguan oder Q3. Der Selbstzünder arbeitet kraftvoll, aber auch ruhig, schadstoff- und verbrauchsarm. Von 116 PS als Kraftquell eines Fahrzeugs von fast 1600 Kilogramm Leergewicht erwartet man eigentlich weniger als das, was uns bei Überholvorgängen auf der Landstraße wirklich offeriert wurde. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 173 km/h ist absolut ausreichend.
Der Verzicht auf den Allradantrieb führt zu einer Gewichtsersparnis von rund 180 Kilogramm. Auch dank des Start-Stop-Systems wird der Sportage 1.7 CRDi 2WD zu einem Freizeit-Fahrzeug mit großzügigen Platzverhältnissen und günstigen Verbrauchswerten. Wir kamen im selbst ermittelten Drittelmix auf einen Wert von 5,8 Litern Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer. Das straffe Fahrwerk passt zum sportlichen Anspruch des Fahrzeugs. Wanken oder aufschaukeln auch bei schnellen Kurvendurchfahrten oder Lastwechseln waren kein Thema.
Die Topversion „Spirit“ unseres Testfahrzeuges verfügt neben den erwähnten Konnektivitäts-Vorrichtungen über eine Dachreling, Kurvenlicht, LED-Tagfahrlicht eine „Heimleucht-Funktion“, über ein schlüsselloses Zugangssystem (Keyless Go) mit Startertaste, Xenon-Scheinwerfer, Navigationssystem, Multifunktionslenkrad, Geschwindigkeitsregelanlage, 18 Zoll-Leichtmetallfelgen und Rückfahrkamera.
In der Ausstattungsvariante „Spirit“ beginnt die Preisliste für den KIA Sportage bei 25.610 Euro.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun