Mazda hat sein Kompaktmodell Mazda3 für den Modelljahrgang 2017 / 2018 überarbeitet. im JCB-Check die Variante mit dem 150 PS starken Diesel und einem manuellen Sechsgang-Getriebe in der Ausstattungsversion Sportsline.
Der „Dreier“ aus dem Hause Mazda ist in seiner aktuellen Optik, der Ausstattung und in seinem Fahrverhalten nach einer Aktualisierung eine rundum gelungene Geschichte geworden. Und das in einem Umfeld, in dem sich die Konkurrenten von Herstellern aus dem In- und Ausland nur so tummeln in allen möglichen Karosserieformen und Konfigurierungs-Optionen nur so tummeln. Und für ungewöhnliche technische Lösungen war der kleine, aber feine Hersteller aus Hiroshima schon immer gut.
Dass japanische Autos alleine schon durch ihren Auftritt was hermachen, sich die Blechkleid-Schneider auch mal abseits der öden „Form-follows-function“-Linie was trauen, ist eher die Ausnahme als die Regel. Beim Mazda3, 2013 eingeführt, hat man von Anfang an das Gefühl, dass hier ganz bewusst ein Trendsetter, ein Botschafter, auf die Räder gestellt wurde. Die Schrägheck-Variante unseres Testfahrzeugs weist eine sehr moderne, mitunter ungewöhnliche und polarisierende Formensprache auf.
Paradebeispiel für den Mut zum Verlassen ausgelatschter Design-Pfade ist der weit geöffnete Kühlergrill. Dazu gesellt sich eine geradezu wellenförmige Linienführung in der Seitenansicht von Schatten-Profil und Karosserie-Details in den Türen. Das alles löst beim Betrachter Neugierde und Lust auf mehr aus. Zumal das Fahrzeug auf den ersten Blick auch eine geräumige Lösung des Innenraums verspricht.
Hinten haben sich die Designer eines optischen Kniffs bedient. Durch die weit auseinander gezogenen, stark horizontal konturierten Heckleuchten wirkt der Wagen breiter und erweckt beim Betrachter den Eindruck, es bereits mit einem Mittelklasse-Modell zu tun zu haben. Die Heckscheibe hat zudem eine etwas flachere Form, verleiht dem Wagen dadurch ebenfalls mehr künstliche Länge. Das alles aber wirkt in der Gesamt-Komposition sehr harmonisch und gelungen.
Im Innenraum dominieren großzügiges Raumangebot, selbst erklärende, logische Instrumenten-Anordnung und Materialien, die in Auswahl und Verarbeitung in einem Fahrzeug dieser Klasse angemessen sind. Das Cockpit ist nicht mit Funktionseinheiten überladen. Über die Mittelkonsole lassen sich mit Hilfe eines Reglers leicht überschaubar alle wichtigen Funktionen ansteuern, die mittig angezeigt werden. Das geht zwar auch als Touchscreen, die andere Variante erscheint uns aber leichter und praktikabler. Besonders gut hat uns die das Headup-Display mit diversen Info-Optionen auch in Verbindung mit dem optionalen Navigations-System gefallen. Hinzu kommt eine Verkehrszeichen-Erkennung.
Bein- und Kopffreiheit sind ok. Die Sitzposition ist sehr übersichtlich. Die Raumausstatter sind trotz der Ausstattungs-Variante „Sportsline“ unseres Testwagens nicht der Versuchung erlegen, aus dem Mazda3 einen künstlichen Sportwagen mit unnötig tiefem Gestühl zu machen. Ein höheneinstellbarer Fahrersitz komplettiert das. Mit 364 Litern ist der Wagen kein Kofferraum-Riese, was aber auch der Linienführung der Karosserie als Hatchback geschuldet ist. Zudem ist die Rücksitzlehne im Verhältnis 40:60 klappbar.
Die Namensgebung „Sportsline“ des Fronttrieblers manifestiert sich ehr beim Fahrverhalten. Der 2,2 Liter große Selbstzünder (von wegen Downsizing beim Mazda!) stellt mit einem maximalen Drehmoment von 380 Newtonmetern bei 1800 /U/min ein breites Band der Leistungsentfaltung zur Verfügung. Mazda hält dem Diesel und dessen Weiterentwicklung also weiterhin die Treue. Auch mit kaum noch angewandten technischen Vorgehensweisen wie einer ungewöhnlich niedrigen Verdichtung.
Das Fahrwerk bietet eine ausgewogene Mischung aus sportlichem Anspruch und ruhigem Geradeauslauf mit kaum wahrnehmbaren leichten Untersteuerungs-Tendenzen. Das alles verleiht einen angenehmen, ruhigen, soliden Part auf dem Fahrersitz, bei dem der Spaß auf etwas mehr an Leistung aber nicht zu kurz kommt.
Serienmäßige Ausstattungselemente wie eine dynamische Stabilitäts-Kontrolle (DSC), inklusive Traktionskontrolle (TSC) sowie ein ABS mit elektronischem Bremsassistenten gehören neben einem Berganfahr-Assistent zur Sportsline-Modellvariante. Auf der Seite der passiven Sicherheitselemente findet man Fahrer- und Beifahrer-Airbags, Seitenairbags vorn, sowie Kopf-Schulter-Airbags vorn und hinten.
Ohne Angebote in punkto Vernetzung ist heute kein Hersteller mehr konkurrenzfähig. So auch Mazda. Das Mazda-Konzept MZD Connect für Audio und Kommunikation beinhaltet einen hoch auflösenden 7-Zoll-Bildschirm, dazu eine Freisprecheinrichtung mit Sprachsteuerung, Bluetooth und Social Media Integration.
Die Preisliste für den Mazda3 als Schrägheck mit der Ausstattungsvariante Sportsline beginnt bei 28.490 Euro.
Technische Daten Mazda3 Schrägheck D-150 Sports-Line
Ausführung: fünftüriges Kompaktfahrzeug
L/B/H: 4,47 / 1,80 / 1,47 Meter
Leergewicht: 1395 Kilogramm
Zul. Gesamtgewicht: 1910 Kilogramm
Kofferrauminhalt: 364 Liter
Motor: 4-Zylinder Diesel mit zweist. Turboaufladung
Hubraum: 2.191 ccm
Leistung: 150 PS
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Verbrauch (Mazda / TV) : 4,1 / 4,8 Liter auf 100 km
Preis: ab 28.490 Euro
Preis des Testwagens: 32.880 Euro