Zu Saisonbeginn ist Opel mit zwei ehrgeizigen Projekten auf der Rundstrecke und im Rallyesport in den Motorsport zurückgekehrt. Höhepunkt des neu geschaffenen ADAC Opel Rallye Cup mit 24 gleichwertigen ADAM Cup-Fahrzeugen, ist die WM-Rallye Deutschland, die vom 22. Bis 25. August rund um die Moselhauptstadt Trier ausgetragen wird. Ein besonderes Erlebnis ist die WM-Rallye, zu der erneut annähernd 200.000 Zuschauer aus halb Europa erwartet werden, für das in der Gesamtwertung auf Rang zwei liegende Duo Marijan Griebel und Alexander Rath. Griebel stammt aus dem nur wenige Kilometer von der „Panzerplatte“ entfernten Hahnweiler, auf der ein Großteil der extra langen Prüfungen gefahren wird. Sein Co-Pilot Alex Rath kommt aus Trier, wo seit Jahren das „Herz der Rallye“ schlägt.
Es ist zwar bereits ihre dritte gemeinsame Rallye Deutschland, doch noch nie waren die Erwartungen an die Veranstaltung für die Beiden höher und der mediale Aufwand so groß: Als Teil des langjährigen Förderungskonzeptes des ADAC und des Autobauers Opel als starkem Partner im Rücken gehen Marijan Griebel und Alexander Rath im ADAC Opel Rallye Cup an den Start. Die beiden jungen Motorsportler sind als Team im Rallyekäfig längst aufeinander eingespielt: „Ich diktiere, Alex schreibt. Das passt.“ Marijan Griebel, im Hauptberuf Polizei-Kommissar, erläutert, wie das „Gebetbuch“ zustande kommt, nach dem später die 16 Wertungsprüfungen im Renn-Trimm absolviert werden.
„Der ADAC Opel Rallye Cup ist die perfekte Basis, um sich als junges Talent zu beweisen, sagt der 24jährige Griebel, im ersten Jahr Mitglied der ADAC Stiftung Sport. Das Projekt sei „generell auf drei Jahre ausgelegt, es geht nicht nur um die Ergebnisse, sondern auch um das Auftreten, um die Fitness, um die ganze Persönlichkeit eben.“ Die Ergebnisse stimmen bisher im ADAC Opel Rallye Cup für die beiden. Den letzten Lauf im Cup-ADAM, mit dem die Rüsselsheimer derzeit als Lifestyle-Fahrzeug auf dem Markt erfolgreich sind, haben beide gewonnen. Bisher standen sie jedes Mal auf dem Podium.
Im Rahmen der deutschen Runde zur Rallye-Weltmeisterschaft tragen die Teams auf ihren identischen Opel Adam in der Cup-Version den fünften ihrer insgesamt acht Saisonläufe aus. Nach dem Start am Donnerstagnachmittag vor dem Kölner Dom steht auf dem Weg nach Trier ins Rallye-Zentrum in der Eifel bereits die erste große Herausforderung an. Die Wertungsprüfung ‚Blankenheim‘ ist mit ihren 23,54 Kilometer die Längste, die die Cup-Teams bislang absolvieren müssen. Die Freitags-Etappe führt die Cup-Teilnehmer über sechs Wertungsprüfungen in die Weinberge entlang der Mosel. Am Samstag gibt es zum Abschluss ein weiteres Highlight: Die legendäre ‚Panzerplatte‘ auf dem Truppenübungsplatz Baumholder ist mit ihren 41,08 Kilometern eine der längsten und anspruchsvollsten Wertungsprüfungen weltweit.
Vor den beiden Youngstern aus dem Südwesten Deutschlands rangiert nur noch der erfahrene Markus Fahrner (33) mit Co-Pilot Michael Wenzel aus dem schwäbischen Winnenden. „Unser Ziel ist es natürlich, hier zu gewinnen“, so der zweifache Laufsieger, „aber bei den langen und anspruchsvollen Etappen musst du erst einmal überhaupt ins Ziel kommen.“
ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk lobte bei der offiziellen Pressekonferenz zur Rallye-WM auch noch einmal ausdrücklich das Engagement des Rüsselsheimer Automobilherstellers in Verbindung mit dem Automobilclub. „Wenn wir mit diesem Projekt in den nächsten zehn Jahren keinen deutschen Rallye-Weltmeister mehr bekommen, wann dann“, meinte der Rosenheimer voller Stolz.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun