Neues Logo, ein frisch gezeichneter Lifestyle-Neuling, die jüngste Modelpalette auf dem Markt: Die rumänische Renault-Tochter Dacia setzt zum großen Image-Sprung an und helfen soll damit als Erster der vor 14 Jahren auf den Markt gekommene SUV Duster. Etwa 240.000 Kunden legten sich in Deutschland bisher ein Exemplar dieses Dacia-SUV zu. Und Duster 3.0 soll die Erfolgsgeschichte fortschreiben: Raus aus der Billigheimer-Ecker, aber weiter ein Anbieter mit einem sehr guten Preis/Leistungs-Verhältnis bleiben: Wobei der Fokus auf Leistung, als Gegenwert, liegt.
Erinnern wir uns: Der Duster war einmal eine Provokation gegen die (auto)mobile Upper Class. Da fährt doch der schnöselige und vorlaute Fußball-Experte und frühere FC-Bayern-Profi Mehmet Scholl tatsächlich mit „so einem“ Auto über den Golfplatz der Großkopfeten und macht einen auf Dicke Hose. Der Clip war vor mehr als 10 Jahren ein gelungener Marketing-Gag und brachte dem scheinbaren Underdog viele Sympathiepunkte ein. Inzwischen gehört Dacia zu den beliebtesten Marken im Privatmarkt und weist einen loyalen Kundenstamm vor.
Mehmet Scholl ist inzwischen Mikro Geschichte. Der Duster aber ist es nicht. Im Gegenteil. Der Hersteller hat das SUV kontinuierlich weiter entwickelt, an gängige Standards angepasst, ist der steigenden Nachfrage gerecht geworden und dabei dennoch das Label des günstigen Anbieters erhalten.
Das „Billigheimer-Image“, das er seit 2010 über unsere Straßen fuhr, hat der SUV mit dem Wechsel zum neuen Marken-Auftritt vor knapp zwei Jahren schon fürs erste zart beiseitegelegt. Jetzt soll die Kampagne weitergehen. In punkto Design hat das ehemalige „Scholli-Rotzlöffel-Auto“ noch einen Schritt nach vorn gemacht. Mutiger, frecher, frischer, ist er gezeichnet. Schmale Scheinwerfer. Ein Dachkantenspoiler verleiht Dynamik. Ein neuartiges Material namens „Sparkle“ lässt aufhorchen: Der Kunststoff ist besonders strapazierfähig, weist einen Recyclinganteil von 20 Prozent auf.
Geblieben sind – SUV-typisch – die Beplankungen rundum. Offroad-Charakter suggerieren 21 Zentimeter Bodenfreiheit, unlackierte Radläufe und der softe Unterfahrschutz. 4,34 Meter Länge und 1,80 Meter Breite belassen den Duster in den vier Ausstattungsstufen „Essential“, „Expression“, „Extreme“ und „Journey“ in den Segment-Dimensionen. Als Profiteur der neuen Konzern-Plattform CMF-B darf er jedoch auf mehr Platz im Innenraum verweisen.
Im Innenraum mit einem deutlich aufgewerteten Cockpit dominiert aus Kostengründen zwar weiterhin Hartplastik. Standesgemäß im Vergleich zur Konkurrenz sind jedoch sieben Zoll große digitale Instrumente und ein 10,1-Zoll-Touchscreen (inklusive kabellosem Apple CarPlay und Android Auto) mit an Bord. Die erhält man ab der Ausstattungslinie „Expression“. In der Basisversion „Essential“ findet der Kunde analoge Instrumente und ein Bluetooth-Radio mit 3,5-Zoll-Display. Neue Assistenzsysteme wie Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Notbremsassistent und Müdigkeitswarner sind zwar mittlerweile EU-Vorschrift. Dacia erfüllt diese jedoch.
Der Duster bedient sich der neuen Konzern-Plattform CMF-B, die eine Elektrifizierung ermöglicht. Aufgrund dessen kann der zuerst im Jogger eingesetzte Hybridantrieb nun auch im Duster seine Arbeit verrichten. Zwei Elektromotoren und ein 1,6 Liter großer Vierzylinder (94 PS) ergeben eine Systemleistung von 140 PS. Außer dem Hybridantrieb stehen auch ein 1,2 Liter großer Turbo-Dreizylinder TCe mit einem 48 Volt Startergenerator und der Dacia Duster ECO-G mit Autogas an. Der TCe steht auch als Allradler zur Verfügung.
Die Preisliste beginnt bei 18.950 Euro. Die Allrad-Variante kostet mindestens 24.650 Euro und die Hybrid-Variante 25. 850 Euro.
Text: Charlys Autos / Fotos: Thorsten Weigl / Charlys Autos