Der Niro ist das erste Hybrid-Auto von Kia. Das ungewöhnliche Crossover-Fahrzeug im Check von jcb-communication.
Ohne elektrifizierte Fahrzeuge im Modellangebot geht inzwischen (fast) nichts mehr. Egal, bei welchem Hersteller. Zum einen, um den Flottenverbrauch zu senken, zum anderen um den Anschluss an die Konkurrenz nicht zu verlieren und drittens, um der Marke nach außen hin einen positiven Anstrich zu verleihen.
Mit dem kompakten Niro, einer Art Mischung aus Kombi und SUV hat der südkoreanische Importeur Kia nicht nur diese Voraussetzungen erfüllt, sondern darüber hinaus auch noch ein chices, modern geschnittenes Fahrzeug konzipiert, das Laune macht. Crossover nennt man solche Automobile, die viele Vorzüge in Sachen Optik, Variabilität, Alltagsnutzen und Individualität miteinander verbinden. Mit solchen Erzeugnissen bringt man die eigene Produktpalette voran.
Kia hat mit dem Niro gleich zwei verschiedene Segmente und damit auch zwei Zielgruppen ins Auge gefasst: Zum einen geht es darum, im Markt der kompakten SUV Fuß zu fassen, zum Anderen will man aber auch bei den Hybrid-Angeboten punkten. Nicht einfach, zwei automobile Welten geschickt miteinander zu verbinden. Zumal dabei die Gefahr besteht, ein „halbgares“ Erzeugnis auf die Straße zu bringen, das sowohl hüben wie drüben weder Fisch noch Fleisch, sondern einfach nur ein fauler Kompromiss ist.
Der SUV-Eindruck kommt beim Niro vor dem Hybrid-Eindruck. Will sagen, man steigt wie nicht anders erwartet ein in ein Fahrzeug mit einer etwas höheren Sitzposition, gutem Rundumblick, kompakten Außenmaßen, (4,36 Meter Länge) aber innen drin viel Platz für Kopf, Arme Beine, Schultern und mit vielen Ablagen für den nervenden Krimskrams. Dabei bleibt es nicht. Eine Anhängerkupplung gibt es – sofern gewünscht – für den Hybriden auch. Zudem erhält man in den verschiedenen Ausstattungs-Varianten neben einer umfangreichen aktiven und passiven Sicherheitsausstattung Gimmicks wie diverse Assistenzsysteme, Smartphone-Integration, WLAN-Hotspot, oder Annehmlichkeiten klimatisierte Sitze. So weit, so gut, ist das nichts Außergewöhnlich bei diesem Genre. Das bieten Andere auch. Aber Kia hat eben aufgeholt, ist mit dem Niro auf Augenhöhe zu Mitbewerbern aufgestiegen.
Der Unterschied zu einem ausschließlich von einem Verbrenner angetriebenen SUV macht sich erst „on the road“ bemerkbar. Reines elektrisches fahren, ist beim Kia Niro zwar (noch) keine festkalkulierbare Größe. Das soll sich erst beim avisierten Plugin-Hybrid mit entsprechender Weitreichenlänge ändern. Aber der Niro gibt sich bei der Kooperation der beiden Antriebe als gelungene Einheit, will man nicht gerade ein Wettrennen veranstalten. Die Systemleistung von 141 PS, resultierend aus dem konventionellen 1,6 Liter großen Benziner (105 PS) und dem E-Antrieb äußert sich in einem unaufgeregten, eher unscheinbaren, aber permanent ausreichenden Vortrieb. Bis zu 265 Newtonmeter Drehmoment bieten da eine gesunde Basis. Apropos Basis: Die neue Plattform teilt sich der Kia Niro übrigens mit dem Konzernbruder Hyundai Ioniq.
Die Preisliste für den Kia Niro beginnt bei 26.290 Euro in der Ausstattung „Titan“ und endet bei 35.490 Euro in der Version Platin.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun