Immer wieder gibt es sie: Autos, die konzeptionell durchdacht sind, zukunftsweisend erscheinen und dann ein unerklärliches Schicksal miteinander teilen: Der Markt hat (noch) keine Ader für sein, will sie nicht. Sie sind einfach zu früh da. Das war schon beim Renault Avantime – welcher Name als „vor der Zeit“ hätte besser sein können – und beim progressiven Alu-Kleinwagen Audi A2 der Fall.

Ähnlich erging es dem Fahrzeug, um das es heute geht: Dem Toyota Urban Cruiser. 20006 vorgestellt, wurde der Stadtgeländewagen nach gelungenem Debüt, aber später nachlassendem Interesse acht Jahre später wieder eingestellt. Jetzt wird der urbane Flitzer neu belebt. Unter gleichem Namen. Und er soll der Hybridverwöhnten und zwei-Antriebsvarianten verliebten Toyota-Klientel den Spaß am elektrischen fahren im näheren Umkreis endlich einbläuen.

Die Erstauflage hatte vor fast 20 Jahren durchaus Esprit: Er war kaum länger als ein Kleinwagen, wies eine etwas höhere Sitzposition und einen kurzen Radstand auf. Doch dem Urban Cruiser war, warum auch immer, kein Durchhaltevermögen beschieden. Er erwiese sich als Senkrechtstarter, aber nicht als Langstreckenexperte. Er hatte keine Luft bei den Kunden, war einfach eine Frühgeburt. Das soll jetzt natürlich alles anders, und vor allem nachhaltiger werden.

Der Neue passt genau in die Unternehmensphilosophie: Antriebsvielfalt für jeden Anspruch. Und für kurze Strecken in der Stadt, für die Fahrt zur Arbeit und wieder zurück, für kleinere Besuche, Unternehmungen im nicht allzu weiten Umkreis, da ist das Elektroauto das geeignete Fortbewegungsmittel. Sagt nicht nur, aber auch, Toyota. Weshalb er auch ein Kooperationsprodukt mit Suzuki auf einer neu entwickelten Plattform ist.

Der Urban Cruiser 2.0 ist etwas größer als der Yaris Cross Hybrid, allerdings kleiner als C-HR und RAV4: Auf 4,29 Metern Länge ist er mit einem Radstand von 2,70 Metern und einem Wendekreis von 10,40 Metern auch Familiengeeignet. Die 1,64 Meter hohe Karosserie erleichtert zudem das Einsteigen. Angeboten wird der zweite Stromer unterhalb des bZ4X mit drei verschiedenen Elektroantrieben. Die Frontgetriebene Variante mit 49 kWh großer Batterie und 144 PS starkem Motor Darüber rangieren noch ein zweiter Fronttriebler mit einer 61 kWh großen Batterie und 174 PS sowie ein 184 PS starker Allradler mit dem gleichen Akku, wobei die Hinterachse von einem 65-kW-Motor angetrieben wird.

Über Verbrauchsdaten und Preise will der Hersteller derzeit noch keine Auskunft geben. Man verrät aber zumindest so viel, dass bis zu 150 kW geladen werden kann. Für einen Kleinwagen ist das eine durchaus akzeptable Leistung. An einer umfangreichen Serienausstattung soll die Starthilfe auch nicht scheitern. So gehören zahlreiche Sicherheits-Assistenten, ein Navigationssystem und eine Wärmepumpe zur Grundausstattung. Die Batterie kann man zudem manuell konditionieren, was bei den derzeitigen Temperaturen ein hilfreiches Feature ist, um die maximale Ladeleistung zu ermöglichen.
Text: Charlys Autos / Fotos: dto. / Harald Dawo