Zu Gast bei Hyundai: Ein Hauch 007

Es gibt Menschen mit Benzin im Blut und Rennsport-Empathie, eine Kurvenkombination mit viel Geschlängel auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings stehe für das „N“ der sportlichen Modelle von Hyundai. Es sei auch Ausschlaggebend für die Bezeichnung der mittlerweile als TCR-Bolide Rennsport-erprobten Serienfahrzeuge i30 N  gewesen. Sowohl als Schrägheck- oder Stufenhecklimousine. Auch das SUV  Tucson ist mittlerweile als „N“-Line mit einer besonders sportlichen Optik erhältlich. Und der neue I20, der erst im Herbst dieses Jahres auf den Markt kommt, soll – so viel verrät man schon bei Hyundai, aber auch nicht mehr – die Tradition der N-Modelle aus der i30-Baureihe fortsetzen.

Mit eben diesen beiden kompakten Spaßmachern, beatmet von einem 275 PS starken Turbo-befeuerten Vierzylinder, hatten wir jetzt Gelegenheit, unserer Fahrverhalten in Extrem-Situationen auf der Renn- und Teststrecke Bilster Berg zu verbessern. Als Teilnehmer der neuen „Hyundai Driving Experience“, die der koreanische  Hersteller jetzt anbietet. Eine sogenannte „Level-1“- Ausführung mit Hotel, Verpflegung, zwei mehrstündigen, von erfahrenen Instruktoren begleiteten Trainings-Einheit kostet 529 Euro.

Je nach Erfahrungsstufe hinter dem Steuer ist auch ein (noch) schärferes Programm möglich: eine Level-2-Stufe für Rennsport-erfahrene „N-Thusiasten“, gibt es für 899 Euro. Alles mit Rundumbetreuung durch Instruktoren, mit viel Theorie, noch mehr Motorsport-Training wie Spurwechseln in höchster Geschwindigkeit, Bremsübungen im Scheitelpunkt von Kurven, gezeiteten Slaloms oder der aus Action-Streifen berühmt gewordenen „Agentenwende“.

Bei Hyundai weiß man schon, warum man das macht: Die „N“-Geschichte boomt, das Interesse an den bezahlbaren und dennoch ausgereiften Hochleistungsmodellen wird von Tag zu Tag größer. Inzwischen gehört in Deutschland jedes fünfte verkaufte Hyundai zu dieser Gruppe.  Da möchte der südkoreanische Autobauer seinen (potenziellen) Kunden auch mitgeben, wie man mit solchen Fahren nicht nur am sichersten fährt, sondern auch den meisten Spaß hat. Und wie man sich peu a peu in seinem eigenen, persönlichen Fahrverhalten verbessert.

Die  Hyundai i30 N Modelle unterscheiden sich optisch nur wenig von den nicht getunten (optisch wie auch leistungsmäßig) Kompakt-Angeboten. Das macht die Konkurrenz, und die ist mittlerweile recht großgeworden in diesem Segment, nicht anders. Ein wenig tiefer gelegt,  größere Lufteinlässe zur Kühlung, und tiefrote Brembos  hinter 19-Zoll-Felgen. Dazu ein schwarzer Grill mit dem durchgängigen „N“-Logo. Und als optischen Abschluss im Heck doppelte Endrohre und eine dritte Bremsleuchte. Ja, da werden die Foto-Handys schon mal gezückt. Im Interieur des i30 N dominieren sportliche Features  Sportsitze mit hoher Auflagenfläche, viel Seitenhalt,  einem Schaltknauf mit „N“-Logo und einer karierten Flagge hinter dem wuchtigen  aber dennoch sehr kompakten Lenkrad und seinen vielfachen Einstellungsmöglichkeiten. Für den 2.0-Liter-Turbomotor unter der Haube mit seinen 275 PS wie geschaffen.

Jürgen Keller, Geschäftsführer von  Hyundai Motors Deutschland, sagt uns, worauf es seinem Unternehmen bei diesem Trainingsangebot  ankommt. „Bei der Hyundai Driving Experience geht es nicht nur darum, die Leistung der N-Hochleistungssportler aus erster Hand zu erleben.   Wir wollen  auch mehr Sicherheit und Spaß in den Straßenalltag bringen und haben  dafür spezielle Trainingsmodule mit professioneller Anleitung entwickelt.“

In der dem Fahrtraining vorangestellten Theorie geht es um  die korrekte  Sitzhaltung, um Fahrphysik mit Begriffen wie Unter- oder Übersteuern, und die nahezu perfekte Ideallinie. Und deshalb geht es in den vielen  praktischen Übungen nur ums Vergnügen wie im Slalom oder berühmt-berüchtigten „Agentenwende“, sondern auch um den Aspekt der Sicherheit.

Alles wird geübt, und das gleich mehrfach.  Angeleitet und immer wieder unterbrochen und korrigiert von erfahrenen Instruktoren: Vollbremsung, Ausweichmanöver,  Abfangen des Autos in schnellen Kurven-Durchfahrten. Mit dem Hyundai i30 N lernt man dabei nicht nur eine Menge über das Herantasten an den Grenzbereich der Physik, man erhält auch noch eine Menge Spaß inklusive. Und irgendwann ist man auch ein wenig stolz,  wenn man mit eingelegtem Rückwärtsgang bei flottem Tempo ein Auto bergab auf nassem Untergrund  mit einem Lenkradeinschlag einfängt. Das hat dann schon einen Hauch von 007. Und als akustische Belohnung knallt es auch noch aus dem Auspuff immer wieder. Was sich anhört wie kleine Fehlzündungen sind allerdings gewollte und gekonnte Eingriffe in das Motormanagement.  Mit der kurzen, knackigen manuellen Sechsgangschaltung kommt der Wunsch nach einer Automatik, die es im Übrigen auch gar nicht gibt, erst überhaupt nicht auf.

 

Technische Daten Hyundai i30 N:

L / B /H:  4,33 / 1,79 / 1,45         Meter

Kofferraumvolumen:    395 – 1300 Liter

Gewicht:                           140 Kilogramm

Motor:                    Vierzylinder Benziner
Hubraum:                                  1.998 ccm
Leistung:            275 PS bei 6.000 U/min
Getriebe:                       6-Gang,  manuell

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 6,4 s
Höchstgeschwindigkeit:           250 km/h
Normverbrauch:                  7,7 l/100 km
CO2-Emission:                           176 g/km
-Preis:                          ab 33.435,29 Euro