
Als sportlicher Ableger der spanischen Volkswagen-Tochter Seat schwamm Cupra lange Zeit fast unbemerkt unter dem Radar des Angebotes. Doch seitdem der Anbieter leistungsstarker Fahrzeuge vor sieben Jahren als sportiver Arm ausgegliedert und somit zu einer eigenen Marke wurde, ging es steil bergauf mit deren Derivaten. In dem Maße, wie die Absatzzahlen bei Seat zurückgingen, wuchs bei Cupra, dessen Name sich aus den beiden Kürzeln „Cup racing“ ergibt, Interesse und Ergebnisse. Wir fuhren den Leon, neben dem Ateca das einzige Modell, das beide Marken noch gemeinsam anbieten, als Cupra Sportstourer, mit 272 PS starkem Hybrid-Antrieb.

Im vergangenen Jahr erhielt der Kombi ein Facelift. Das betraf Design, Infotainment, aber auch den Antrieb. Und damit unser Testfahrzeug. Der Plug-in e-Hybrid weist jetzt neben einem auf 1,5 Liter vergrößerten Vierzylinder vor allem einen auf laut Hersteller-Angabe elektrische Reichweite von 125 Kilometern auf. Doch erst zur Optik: Die Leon- Front ist mit den sichelartigen Lufteinlässen markant geformt. Zudem sorgt die nicht gerade ausladende Höhe von 1,46 Metern trotz des Kombi-Anspruchs für eine eher fließende Seitenansicht. Ein abschließendes Leuchtband inklusive des mittigen Cupra-Logos hinterlässt einen coolen Eindruck. Gleiches gilt für die markanten Bi-Color Felgen inklusive Brembo-Bremsanlage, mit denen man vor allem die junge Klientel anzieht.

Im Interieur bedient man sich des „Modularen Infotainment-Baukasten“ von Volkswagen mit einem größeren Bildschirm (12,9 Zoll) und einer einleuchtenden Menüführung bei der Bedienung mit großen Icons. Apple Carplay, Android Auto und der Markeneigene Cupra-Assistent sorgen für einwandfrei funktionierende Multimedia- und Car-Connection mit dem Handy. Praktisch: Die eingeforderten aber auch nervigen Assistenz-Systeme wie etwa überscharf eingestellte Geschwindigkeitswarner lassen sich am Lenkrad deaktivieren, sind aber bei jedem Neustart auch wieder mit an Bord.

Zudem tendiert der Cupra-Innenraum nicht nur zu mehr Sportlichkeit, sondern anhand der verwendeten Materialien auch deutlich zu mehr Premium. Das geht dann mit weniger Hartplastik schon sehr in Richtung der Ingolstädter Konzernschwester. Ausnehmend gut gefallen haben uns die Schalensitze, in denen man nicht hin un d her rutscht und eine genügend große Beinauflage-Fläche bieten. Im Fond hat man erstaunlich viel Platz für Knie und Schultern, ohne dass dabei die Kombi-Eigenschaften beeinträchtigt würden. Dort herrschen bei dem Hybriden auch in der Basisvariante ohne umgelegte Rücksitze mit 470 Litern ausreichende Platzverhältnisse. Zudem gibt es ein eigenes Fach für das mitgeführte Ladekabel, das sich ohne große Verrenkungen verstauen lässt.

Zum Antrieb: Der 1,5 Liter große Vierzylinder generiert 177 PS, wozu noch der 85 kW starke Elektromotor kommt. Das ergibt dann eine Systemleistung von 272 PS. Für das erwartete Cupra-Feeling des Leon ST bei der Beschleunigung sorgt ein System-Drehmoment von 400 Nm. Unser Fazit: Der Leon gilt nicht umsonst als so etwas wie der Werte-Platzhalter der noch sehr jungen Marke. Das Facelift hat dem Fahrzeug zudem gut getan, vor allem im Interieur hat der erheblich an Premium-Qualität gewonnen.

Technische Daten CUPRA Leon Sportstourer VZ 1.5 e-HYBRID
Ausführung. Fünfsitziger Kombi

L / B /H: 4,65 / 1,79 / 1,46 Meter
Radstand: 2,68 Meter
Kofferraum: 470 – 1450 Liter
Leergewicht. 1756 kg
Zul. Gesamtgewicht: 2150 kg
Motor: Benziner, Plug-In Hybrid
Systemleistung: 272 PS
Höchstgeschwindigkeit (V-Max): 229 km/h
V-Max elektrisch: (hybrid) 130 km/h
Reichweite elektrisch (WLTP) 125 Kilometer
Ladeleistung (kW) AC:11,0 DC:50,0
Antrieb: Front
Getriebe: 6-Gang DSG
Schadstoffklasse: Euro 6e
Preis: ab 50.500 Euro

Text: Charlys Autos / Fotos: Matthias Elwert, Dennis Weber