Mit dem M2 „Competition“, was so viel wie Wettbewerb bedeutet, bereichert die BMW M GmbH, die für die leistungsstarken Erzeugnisse des Münchener Autobauers zuständig ist, das Angebot in der Kompaktklasse. Wir fuhren den neuen M2 Competition und machten dabei die Erfahrung: Ein solches Fahrzeug ist eines der letzten seiner Art, eine Fahrmaschine ohne Kompromisse. Aber auch mit den notwendigen elektronischen Fesseln.
Regelmäßige Besucher der Nürburgring-Nordschleife werden alleine schon Optik und Akustik genießen. Das kompakte Sportcoupé aus München ist nicht wie bei M3 und M4 eine Sonderedition. Der 410 PS starke, vom Rennsport infizierte Bolide ist das Nachfolgemodell des BMW M2. Und er ist, egal aus welchem Blickwinkel man diesen gedrungenen Kraftsportler mit dem aufgeladenen Reihen-Sechszylinder auch betrachtet, eine sensationelle Verheißung.
Kürzer als M3 oder M4, erinnert der M2 Competition mit seiner breiten Masse aus konkaven und konvexen Formen an die ersten Ausgaben des BMW M3. Und das ist einige Jährchen her. BMW-M ist nicht nur ein Meisterwerk der Haute Couture Blechkleid-Schneiderei gelungen. Die Münchener vertrauen auch beim Antrieb jenen technischen Voraussetzungen, die sie groß gemacht und ihnen einen unverwechselbaren Charakter mit auf den asphaltierten Lebensweg gegeben haben: Strotzende Power aus einem vorne längs eingebauten Reihensechszylinder, zusätzlich Turbo-beatmet. Und natürlich kommt alles Gute von hinten.
Die urwüchsige Kraft, die aus diesem Aggregat resultiert, fühlt sich am kleinen, sehr griffigen Lenkrad, das jede Menge Rückmeldung offeriert, gierig nach Mehr an. Der M2 Competition ist kein Geradeaus-Renner, den bis zum Sanktnimmerleins-Tag niemand mehr einholt. Begleitet von einem Sound, der sich zum Ausschütten diverser Glückshormone eignet, wartet ein solches Fahrzeug eigentlich nur darauf, zum wilden Drift-Twist frei gelassen zu werden. Was, um es deutlich zu sagen, in diversen Shows solcher Art auch von Könnern praktiziert wird. Wir befleißigten uns eines zwar ambitionierten Stiles, allerdings im Rahmen dessen, was die STVO regelt.
Es sind dabei nicht einmal die 410 PS des 1650 Kilo leichten Coupés, sondern vielmehr das maximale Drehmoment von 550 Newtonmetern, das den Sprint entweder mit DKG oder Schalt-Paddeln zum Erlebnistag werden lässt. Fahren im Grenzbereich ist bei diesem Auto wie Flirten mit der Prinzessin auf der Erbse.
Selten haben wir ein Auto bewegt, dass ein solches Mix aus Leistung, Gewicht, Fahrwerkseigenschaften und Handling-Performance aufweist. Nie, auch dank elektronischer Fesseln, unbeherrschbar im Rahmen der Legalität. Aber auch so konfiguriert, um erahnen zu können, dass die Hymne von der Ode an die automobile Freude noch nicht ganz ausgesungen ist, wenn ein wirklicher Könner des Driftvergnügens am Werk war. Es gibt sie also noch, die reinen puristischen Autos die nichts als Spaß machen, die Kraft und gute Launen entfalten und – im Vergleich zu dem, was sonst aufgerufen wird – auch noch einigermaßen bezahlbar sind
Technische Daten BMW M2 Competition
Ausführung: viersitziges Sportcoupé
L / B /H: 4,46 / 1,85 / 1,41 Meter
Radstand: 2,69 Meter
Leergewicht: 1650 Kg
Zulassung: 360 Kg
Kofferraum: 390 Liter
Motor: Benziner, 6 Zylinder in Reihe,
Aufladung: Abgasturbolader
Leistung: 410 PS
Max. Drehm.: 550 Nm bei 2350 U/min
V-Max: 250 km/h
Antriebsart: Hinterrad
Getriebe: 7-Gang Doppelkupplung
CO2-Ausstoß: 206 g/km
Schadstoffeinstufung: Euro 6 d-Temp
Preis: ab 65.800 Euro