Mal Dampf ablassen: Der Toyota Mirai im JCB-Check

Toyota galt mit dem Prius in den 1990er Jahren als Wegbereiter der Hybrid-Technologie. Jetzt haben die Japaner mit dem Mirai ein Serien-Wasserstofffahrzeug eingeführt. Der JCB-Check.

Toyota Mirai 05Der Toyota  Mirai ist zwar auch ein Stromer. Doch ein Besonderer, wird doch die elektrische Leistung durch eine Art Wasserkraftwerk an Bord erzeugt Durch die chemische Umsetzung  von Wasserstoff und Sauerstoff wird in einer Brennstoffzelle  elektrische Energie gewonnen. Daraus generiert  der Elektromotor eine Leistung von 155 PS.  Das Beste: Hinten kommt nur noch Wasserdampf raus.

Der seit September 2015 bei uns erhältliche Mirai (bedeutet aus dem Japanischen übersetzt: Zukunft) ist neben  dem  Hyundai ix35 Fuel- Cell das einzige mit Wasserstoff betriebene Großserienfahrzeug. Die 4,89 Meter lange Limousine wirkt  mit schmalen LED-Scheinwerfern und großen Lufteinlässen futuristisch.  Das Interieur hat durch das große Display für Verbrauch, Batteriestand, Tempo  oder Reichweite  einen Hauch von „Enterprise“. An Platzangebot mangelt es jedoch nicht

Das Herz des Mirai sind die Wasserstofftanks und die Brennstoffzelle. Die beiden Tanks  sind vor und hinter der Hinterachse angebracht, woraus sich  eine etwas erhöhte  Sitzposition ergibt. Der Stack der Brennstoffzelle (370 Zellen)  sitzt crashsicher unter den Vordersitzen  Eine  Hochvolt-Batterie dient als Strom-Zwischenspeicher.
Nach Betätigen des Startknopfs und einem Tritt aufs Gaspedal  setzt sich der Mirai geräuschlos und ohne Verzögerung in Bewegung. Unterschiede bei Beschleunigung oder Verzögerung im Vergleich zum Verbrenner merkt man nicht.

Toyota Mirai 01Die Betankung dauert nicht wie bei Elektro-Autos Stunden – sondern lediglich etwa drei Minuten. Das geht so leicht, als wenn man ein konventionelles Fahrzeug  mit Benzin oder Diesel betankt. Etwa  fünf Kilogramm Wasserstoff passen in die beiden Tanks hinter der Rücksitzbank und im Heck. Toyota gibt  die Reichweite des Mirai mit etwa  500 Kilometer und den Verbrauch mit 0,76 Kilogramm auf 100 Kilometer an. Wenig mehr als sieben Euro und gleich bedeutend mit knappen  sechs Litern Benzin.

Bremsklotz auf dem Weg zum Massenfahrzeug ist derzeit noch neben dem schwachen Tankstellennetz (21 Stück) der hohe Preis von rund 78.000 Euro. Oder eine monatliche Leasingrate von 1200 Euro. Doch ähnlich wie bei der Hybrid-Technologe werde dieser, so Toyota, noch erheblich sinken.  So ganz weiß ist die Mirai-Weste allerdings nicht:  Die Produktion von Wasserstoff verschlingt  nämlich einen hohen Energiebedarf. Vom reinökologischen Fahrzeug darf man also erst dann sprechen, wenn der benötigte Strom aus regenerativen Quellen kommt.