Nissan hat seinem Kompakt-SUV Qashqai in diesem Jahr eine erweiterte Motorenpalette zukommen lassen. Der bisherige 1.6 dCi mit 130 PS wurde durch einen neuen 150 PS starken Diesel mit 1,7 Liter Hubraum ersetzt. Wir fuhren den umfangreich ausgestatteten Bestseller der Japaner mit der hochrangigen Ausstattung Tekna+.
Nissan leitete mit dieser Art von Fahrzeug vor mittlerweile fast 14 Jahren quasi ein neues Modell-Zeitalter ein. Angebote wie den Qashqai, der im Jahr 2006 erstmals auf den Markt kam, hatten so gut wie keine Konkurrenten: ein kompaktes Fahrzeug mit einer hohen Sitzposition, ein wenig mehr Bodenfreiheit und dazu noch einer intelligenten, variablen Raumausnutzung. Das war neu, und auch wenn die „Pionier-Ära“ längst vorbei ist und inzwischen eine regelrechte SUV-Schwemme das Land überzieht, hat der Qashqai sich nicht nur einen Ruf als Trendsetter bewahrt.
Die zweite Generation steht längst beim Händler, vor zwei Jahren wurde sie modifiziert und bis Nummer drei die Nachfolge antritt, kann nur eine (kurze) Frage der Zeit sein. Da aber mittlerweile eine neue Schadstoffklasse dazu geführt hat, vor dem Modellwechsel noch einmal Hand anzulegen, gibt es den Qashqai jetzt auch mit dem neuen 150-PS-Diesel, der die Abgasnorm Euro 6d-TEMP erfüllt. In der von uns gefahrenen Variante sorgt ein stufenloses Automatikgetriebe für die Kraftübertragung des Allradlers.
Für den 4,40 Meter langen Crossover ist diese Antriebsvariante ideal. Als Option gibt es auch noch die Möglichkeit, einen Fronttriebler mit Schaltgetriebe zu kombinieren, doch das Duo Allradler/Automatik erledigt seine Aufgabe auch dort perfekt, wo in dieser Jahreszeit (zumindest ab und zu) winterliche Bedingungen herrschen und wo es etwas abseits asphaltierter Straßen geht.
340 Newtonmeter wirken auf die Antriebseinheit ein und sorgen nach einem kaum wahrnehmbaren Turboloch im unteren Drehzahlbereich für ordentlichen Vortrieb. Je nach Fahrweise kommt man problemlos auf einen Wert zwischen fünf und sechs Litern Sprit auf 100 Kilometer.
Wir waren in den beiden vergangenen Wochen und „zwischen den Jahren“ sowohl auf langen Autobahn-Passagen wie auch auf kürzeren Etappen unterwegs, bei denen sowohl „Kilometer schrubben“ wie auch viele Topographie-Wechsel mit Anstiegen und Abfahrten im Gelände anstanden. Das Fahrzeug machte einen sehr gut gedämmten Eindruck, Windgeräusche drangen so gut wie keine in den Innenraum.
Allerdings merkt man dem Qashqai an, dass es in puncto Infotainment Zeit wird, etwas zu machen. An der Verbindung zu aktuellen Smartphones hapert es zwar nicht, das nicht gerade üppige Display mit zum Teil arg klein geratenen Symbolen erschwert jedoch die Touch-Bedienung.
Dagegen überzeugt der Qashqai durch sein großes Raumangebot für die Passagiere in beiden Reihen. Beine, Kopf, Schulter, Ellenbogen partizipieren davon. Ins Kofferabteil passen je nach Konfiguration zwischen 430 und 1598 Liter. Bei umgeklappten Rücksitzen sind größere „Lastenbewegungen“ kein Problem.
Die von uns gefahrene Variante Tekna+ ist diejenige Ausstattungsversion, die sich mit vielen Assistenzsystemen wie Totwinkel-Warner, Querverkehrswarner, Spurhalte-Assistent oder intelligentem Notbrems-Assistent mit Fußgänger-Erkennung am weitesten vom Basispreis entfernt.
Hinzukommen weitere Annehmlichkeiten wie das Connect Navigationssystem inklusive 3D-Kartendarstellung, integrierter Spracherkennung und Premium-Verkehrsinformation.
Da wundert es nicht, dass zwischen dem Grundpreis für das Einstiegsmodell Qashqai Acenta 1.7 dCi mit Sechsgang-Handschalter in Höhe von 30 105 Euro und dem Preis für den komplett ausgestatteten Qashqai Tekna+ 1.7 dCi Xtronic 4×4 mehr als ein Drittel des Basispreises liegen.
Genau sind es inklusive einer besonderen Metallic-Lackierung 43 060 Euro.