Der Corsa gilt als der beliebteste Kleinwagen. Kein Wunder, dass Opel sein Erfolgsmodell möglichst attraktiv und aktuell halten will. Das gilt nicht nur für die Optik, die Assistenzsysteme und die Konnektivität, sondern auch für den Antrieb. Bisher boten die Rüsselsheimer die neue Ausgabe des Bestsellers nur mit reinen Benzinmotoren oder in zwei vollelektrischen Versionen an. Jetzt hat sich auch noch eine 48 Volt Hybrid-Option dazu gesellt. Die hat uns besonders interessiert. Und zwar in der Version als Corsa GS.
Der vor kurzem runderneuerte Corsa hat in der Folge auch das neue Opel-Markengesicht, den Vizor, erhalten. So wie Astra oder Mokka. Die Scheinwerfer besitzen serienmäßig LED-Technik. Optional gegen Aufpreis auch mit Matrix-LED. Und die typische „Bügelfalte“ in der Front darf natürlich auch nicht fehlen. Das Interessanteste an dieser Corsa-Version aber spielt sich nicht im Blech, sondern darunter ab. Da ist nämlich eine ganze Menge an Technik verbaut. Was man schon am kleinen „Hybrid“-Schriftzug oberhalb des Kofferraum-Deckels erkennt.
Was ist eigentlich ein Mild-Hybrid? Mit dem Begriff geht die Industrie fast schon hausieren. Was sich dahinter verbirgt, bleibt Personen vorbehalten, die eine Affinität für technische Zusammenhänge mitbringen. Mild-Hybride gelten als eine Art Vorstufe der Voll-Elektrizität. Sie brauchen keine Ladesäule wie ein Vollstromer, oder wie ein Plug-In einen Stecker. Der Vorteil ihres Wirkungsprinzips: die winzige Batterie mit meist nur einer Kilowattstunde wird während des Fahrens immer wieder „nachgefüllt“: Beim Bremsen, beim Gaswegnehmen, oder beim ausgeschalteten Benziner. Sie sind also quasi selbstladend.
Seine Vorzüge spielt der teilelektrifizierte Corsa zwischen den Häusern ab. Bei niedrigen Geschwindigkeiten soll der 21 kW und 55 Newtonmeter starke Elektromotor eine vollelektrische Reichweite von bis zu einem Kilometer ermöglichen. Das ist nicht gerade viel, könnte man meinen. Aber Kleinvieh macht eben auch Mist. Denn wenn sich dieser eine E-Kilometer im Alltagsverkehr ständig wiederholt, kommt eine ansehnliche Strecke dabei heraus. Die -48 Volt-Batterie nutzt zum Nachladen den 28 PS starken E-Motor als Generator. Das erübrigt nicht nur eine Lichtmaschine sondern versorgt auch den Anlasser.
Und der Technikaffine Mensch wird auch mit Info-Grafiken in seinem direkten Gesichtsfeld über das informiert, was sich gerade tut, um – so Opel – auf insgesamt 18 Prozent Ersparnis gegenüber den Verbrennermodellen zu kommen. Um das zu beeinflussen, kann man in der Mittelkonsole zwischen den Fahrmodi Sport, Eco und Normal wählen. Ziel ist natürlich, so oft wie möglich rein elektrisch unterwegs zu sein. Wann das der Fall ist, oder ob man den Corsa mit dem Verbrenner bewegt, erkennt man an der Geschwindigkeitsanzeige. Die färbt sich, wie bei anderen Stellantismodellen auch, im E-Modus von weiß auf blau.
Der neue Corsa ist darüber hinaus der sichtbare Nachweis, dass auch sogenannte Kleinwagen längst erwachsen geworden sind und dass Komfort- und Sicherheitsrelevante Attribute nach unten in der Modellpalette durchgereicht werden. Das gilt sowohl für passive und aktive Safety-Systeme, für die Konnektivität oder für ein ausgeklügeltes wohnliches Verhalten für Passagiere und Gepäck. Der Opel Corsa GS mit Teilelektrifizierung, die den Umstieg auf die Komplett-Elektrifizierung erleichtern soll, ist eine Stütze auf dem Weg dorthin: Wie im Restaurant, wenn es um die Zubereitung des Steaks geht: Mild, aber nicht durch.
Technische Daten Opel Corsa Hybrid GS
Ausführung: fünfsitziger Kleinwagen
L / B /H: 4,06 / 1,76 / 1,43 m
Leergewicht: 1267 kg
Zuladung: 423 kg
Kofferraum: 309 – 1081 Liter
Motor: 3-Zyl. Turbobenziner / 48 Volt E
Leistung: 130 PS
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Antrieb: Front
Kraftübertragung. Elektrifiziertes 6-Stufen DSG
CO2-Emission: 108 g/km
Verbrauch: (eigen) 5,0 Liter auf 100 km.
Preis: ab 30.190 Euro
Text: Charlys Autos / Fotos: Opel Media