Skoda Octavia: Der Combi mit dem Spart(r)ick

Nur wenige Automarken sind in der jüngeren Vergangenheit  in Wahrnehmung und  Wertschätzung nicht nur beim Verbraucher, sondern auch innerhalb des Konzerns so gestiegen wie Skoda. Die Produkte der Volkswagen-Tochter aus Mladá Boleslav drängen mit Macht in die Segmente, sind längst aus der Nische gekrabbelt. Das geht los bei Kleinfahrzeugen über Kompakte, Mittelklasse und diverse SUV-Variationen. Wir fuhren einen der Bestseller des Hauses, den Octavia, als Combi mit dem neuen 1,5 Liter großen Vierzylinder-Benziner mit 150 PS.

Der Octavia ist,  vor allem als Combi – ja, die Lademeister-Variante heißt Combi und nicht Kombi – das, was man einen Schluckspecht nennt. In diesem Falle ist nicht die Tankstelle, also der Spritverbrauch, sondern das Fassungsvermögen des Mittelklässlers gemeint. Der schluckt und schluckt und schluckt, um im Wolfsburger Duktus zu bleiben.

Bei einer Länge von 4,67 Meter liegt der Combi mit 610 Liter 20 Liter über dem Wert der Limousine. Klappt man die Rücksitzbank um, so stehen 1740 Liter zur Verfügung. Umzugsverdächtig! Vor allem dann, wenn man die Rücksitzbank eliminiert und dann in ein „Loch“ von 1878 Liter blickt. Ein wahrer „Schluckspecht mit hohem C“.

Skoda hat den Wert für den Verbraucher mit einem ansprechenden Äußeren kombiniert. Beim Facelift vor knapp zwei Jahren wurde Hand an die Optik angelegt.  Üppiger Raum steht übrigens nicht nur für das Gepäck, sondern auch für die Insassen zur Verfügung. Auf den Sitzen mit langer Beinauflagefläche findet man hinter groß dimensionierten Fenstern sowie  viel Kopf-, Bein- und Ellbogenfreiheit alle Voraussetzungen für längere Autobahnfahrten.

Der aufgeladene Vierzylinder mit 150 PS (vorher 140, die zehn PS kommen vor allem dem geringeren Schadstoff-Ausstoß zugute) glänzt mit einem sogenannten aktiven Zylinder-Management. Das bedeutet, dass das System dann Zylinder abschaltet, wenn deren Leistung im momentanen Betriebszustand nicht benötigt wird. Uns fiel der Umstand, dass wir nur noch auf zwei „Pötten“ unterwegs waren,  im Fahrverhalten nicht auf. Angezeigt wird es allerdings als Info im Display.

Der gewünschte Effekt ritt dann beim Sprit nachfassen an der Tanke ein. Wir bewegten den 150 PS starken Benziner, der mit 218 km/h V-Max angegeben wird, bei etwas Zurückhaltung mit dem rechten Fuß mit rund fünfeinhalb Litern pro 100 Kilometer. In unserem Falle wurde die Kraft des Vierzylinders, der zwischendurch zum Zweizylinder mutiert, von einem Siebengang-DSG ebenso komfortabel wie punktgenau übertragen. Und auch der Ausflug in höhere  Drehzahlbereiche verursachte dem Triebwerk keinen Stress. Wenngleich das dann akustisch durchaus wahrnehmbar ist.

Skoda bietet den Octavia, egal ob Limo oder Combi, in den vier Ausstattungslinien „Active“, „Ambition“, „Style“ und „L&K“, benannt nach den beiden Firmengründern, an.  Den  Combi mit dem neuen 1,5 Liter Turbo und DSG gib es ab 26.230 Euro. Der Kombi,  der in diesem Falle eben der Combi, hat trotz aller Crossovers und SUV’s als Karosserie-Variante noch langte nicht ausgedient.

Technische Daten Skoda Oktava Combi 1.5 TSI

Ausführung:              Fünfsitziger Kombi

L / M / B:                  4,67 / 1,81 / 1,47 Meter

Kofferraum:             610 – 1878 Liter

Motor:                     Vier Zylinder TSI mit Zylinderabschaltung

Leistung:                 150 PS   bei 5000 – 6000 U/min

Hubraum:                1498 ccm

Getriebe:                 7 Gang DSG

V-Max.                     218 km/h

Verbrauch (WLTP):  5,8 Liter

CO2-Ausstoß:          116 – 124 g/km

Preis:                         ab 24.430 Euro (man. Getr.)